Transfer Motorisches Lernens - Tennisfragen
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Theoretische Analyse<br />
S. 221). Diese von Weiner et al. (1972) vorgeschlagenen vier Ursachen sind<br />
hauptsächlich orientiert an kognitiven, schulischen oder beruflichen Leistungssituationen.<br />
Für sportliche Situationen können mitunter andere Erklärungsfaktoren<br />
gelten (vgl. Bierhoff-Alfermann, 1986, S. 171). Insgesamt betrachtet lassen<br />
sich jedoch mit Hilfe dieses System die unterschiedlichen Kausalattributionen<br />
gut verdeutlichen. Ist die Ursache der Leistung eines Sportler seine Begabung,<br />
ist die Attribution internal stabil, ist es seine Anstrengung, ist sie internal variabel.<br />
Attribuiert der Sportler hingegen external stabil, ist der Grund für die gezeigte<br />
Leistung die Aufgabenschwierigkeit, attribuiert er external variabel, ist<br />
das Glück die Ursache.<br />
Welche Ursachen eine Person als Erklärung für Erfolg und Misserfolg heranzieht,<br />
ist mitentscheidend dafür, wie groß die Anstrengung beim nächsten Mal<br />
wird. Konkret bedeutet dies, wenn die Ursachenzuschreibung von Erfolg auf<br />
internalen und die von Misserfolgen auf externalen Faktoren begründet ist, wird<br />
der Sportler eine hohe Risikobereitschaft zeigen, da er überzeugt ist, die Situation<br />
kontrollieren zu können. Entsprechend unsicher ist der Sportler, verläuft die<br />
Attribution entgegengesetzt. Ähnlich verhält es sich mit der Dimension der Stabilität.<br />
Begründet der Sportler Misserfolge mit variablen Faktoren wie Anstrengung<br />
oder Glück, erhöht dies die Motivation, nicht aufzugeben (vgl. Zimbardo,<br />
1995, S. 438/439).<br />
Gemäß der Attributionstheorie von Weiner (1986) haben retrospektive Betrachtungen<br />
für die Gründe erbrachter Leistungen motivationale Effekte. Personen<br />
haben unterschiedliche Attributionsmuster. Es ist günstig, Erfolge auf eigene<br />
Fähigkeit und Misserfolge auf mangelnde Anstrengung zurückzuführen. Ein<br />
derartiges Attributionsmuster steigert die Selbstwirksamkeitserwartungen. Ungünstig<br />
ist dagegen, Erfolg den äußeren Umständen (Leichtigkeit der Aufgabe,<br />
Glück) und Misserfolge den eigenen unzureichenden Fähigkeiten zuzuschreiben.<br />
Dieses Attributionsmuster senkt die Selbstwirksamkeitserwartungen (vgl.<br />
Fuchs, 1997, S. 88). Das Verhältnis von Fähigkeit zu Anstrengung spielt hierbei<br />
eine bedeutende Rolle. Hat eine Person Erfolg und muss dabei nur wenig Anstrengung<br />
investieren, tendiert sie zu einer Fähigkeitsattribution, d.h. die<br />
Selbstwirksamkeitserwartungen werden günstig beeinflusst. Weiterhin wichtig