Transfer Motorisches Lernens - Tennisfragen
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Theoretische Analyse<br />
pen ausgeführt wird. In Kapitel 2.3.9 wird dieser Gedanke erneut aufgegriffen.<br />
Praxisrelevant erscheint die Tatsache, dass beidseitiges Üben, z.B. in Wurfdisziplinen,<br />
zu besseren Leistungen führen kann als einseitiges Üben. In einzelnen<br />
Sportarten, wie z.B. dem Gerätturnen, wird das Phänomen des positiven <strong>Transfer</strong>s<br />
bewusst in den motorischen Lernvorgang eingebaut.<br />
Wie bereits oben erwähnt, ist die Lateralisierung (Seitigkeit) des Gehirns wahrscheinlich<br />
mitverantwortlich für das Phänomen des kontralateralen Lerntransfers.<br />
Die Klärung dieser Frage und auch weiterer Erscheinungsformen der Seitigkeit<br />
könnte das Wissen bezüglich der zentralnervösen Vorgänge, die für das<br />
Ausführen von Bewegungen verantwortlich sind, erweitern. Da außerdem das<br />
dieser Untersuchung zugrunde liegende motorische Problem (Darstellung in der<br />
Methode) eine Hand-Auge-Koordinationsaufgabe beinhaltet, folgt eine Erläuterung<br />
zur Händigkeit.<br />
2.3.6 Händigkeit<br />
Die Lateralität oder Seitigkeit kennzeichnet die Erscheinungsformen von Symmetrie<br />
und Asymmetrie bei paarig angelegten Organen. Seitigkeitsphänomene<br />
sind unter anderem Händigkeit, Füßigkeit und Äugigkeit. Die Händigkeit äußert<br />
sich durch die konstante Bevorzugung einer Hand, vor allem in Situationen, die<br />
erhöhte Leistungsanforderungen stellen. Ca. neunzig Prozent der Erwachsenen<br />
präferieren die rechte Hand. Die Ursache für die Händigkeit ist bis heute noch<br />
nicht geklärt. Ein Erklärungsansatz besagt, dass Linkshändigkeit genetisch determiniert<br />
ist. Andere Ansichten, wie die der Umwelttheorie, gehen davon aus,<br />
dass die Bevorzugungshändigkeit durch kulturelle Neigungen und den Druck<br />
der sozialen Umwelt entstehen (vgl. Hoffmann, 1996, S. 4). Die Überprüfung<br />
der Händigkeit kann differenziert werden in die Feststellung der Bevorzugungsund<br />
der Leistungshändigkeit. Die Bevorzugunghändigkeit kann z.B. mit Hilfe<br />
des von Oldfield (1971) konzipierten EDINBURGH HANDEDNESS<br />
INVENTORY (EHI) ermittelt werden. Dieser zehn Items umfassende Fragebogen<br />
stellt ein einfaches, quantitatives Mittel zur Erfassung der Händigkeit dar.