Transfer Motorisches Lernens - Tennisfragen
Transfer Motorisches Lernens - Tennisfragen
Transfer Motorisches Lernens - Tennisfragen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
13<br />
Theoretische Analyse<br />
zogene Vergleich vermittelt Selbstzufriedenheit bzw. Selbstunzufriedenheit und<br />
nimmt so Einfluss auf folgendes Verhalten (vgl. Fuchs, 1997, S. 88). Bandura<br />
postuliert drei Arten der Selbstbeeinflussung der kognitiven Motivation, die sich<br />
auf die persönlichen Standards und Ziele beziehen. Dies sind affektive selbstevaluierende<br />
Reaktionen bezüglich der eigenen Leistung, erfahrene Selbstwirksamkeit<br />
für erreichte Ziele und die Anpassung der persönlichen Standards an<br />
die eigenen Fähigkeiten. Ob negative Diskrepanzen zwischen den gesetzten<br />
Zielen und den eigenen Fähigkeiten eher motivierend oder demotivierend wirken,<br />
hängt vor allem von dem Glauben an die eigenen Fähigkeiten ab. Wenn<br />
Personen, die ihre Fähigkeiten niedrig einstufen, mit Hindernissen oder Rückschlägen<br />
konfrontiert werden, verringern sie ihre Anstrengung und suchen nach<br />
leichteren Lösungen, wohingegen Personen, die fest an ihre Fähigkeiten glauben,<br />
gesetzte Ziele zu erreichen, auch ihre Anstrengungen dementsprechend<br />
steigern und sich von Hindernissen nicht entmutigen lassen (vgl. Bandura,<br />
1997, S. 128/129).<br />
Der dritte Berührungspunkt der Selbstwirksamkeitserwartungen mit weiteren<br />
motivationalen Aspekten ist die Kausalattribution. Aufgrund der Interaktion dieser<br />
beiden Theorien folgt zum besseren Verständnis eine kurze Erläuterung der<br />
Attributionstheorie.<br />
2.2.5.2.1 Kausalattribution<br />
Menschen haben das Bedürfnis, Ereignissen und Erfahrungen Gründe und Ursachen<br />
zuzuschreiben. Die Attributionstheorie forscht nach der Identifikation der<br />
Regeln, an denen sich Menschen orientieren, wenn sie nach Ursachen für ihre<br />
Handlungen suchen (vgl. Zimbarbo, 1995, S. 700). Attributionen werden nicht<br />
nur in der sozial-, sondern zunehmend auch in der sportpsychologischen Forschung<br />
thematisiert. Sie können sowohl Folgen als auch Ursachen darstellen.<br />
Bisher war der Gesichtspunkt der Folgen Fokus des Interesses. Besonders die<br />
sportwissenschaftliche Attributionsforschung beschäftigt sich hauptsächlich mit<br />
den Erklärungen für Leistungshandeln im Rahmen sportlicher Wettkämpfe (vgl.<br />
Bierhoff-Alfermann, 1986, S. 169). Attributionen besitzen handlungsleitende