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DER BIEBRICHER, Ausgabe 279, Februar 2015

Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich, Erscheinungsweise monatlich

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Verein Jugendwerk besteht seit 50 Jahren<br />

Es ist über ein halbes Jahrhundert<br />

her: In der Siedlung<br />

„Rheinfeld“ hatten sich in den<br />

dort leerstehenden Baracken,<br />

die noch aus der<br />

Zeit des französischen<br />

G e fa n g e n e n l a g e r s<br />

nach dem ersten Weltkrieg<br />

stammten, Obdachlose<br />

angesiedelt.<br />

Unter ihnen waren viele<br />

Kinder, die dort in ärmlichsten<br />

Verhältnissen aufwuchsen. Einige<br />

Biebricher überlegten sich,<br />

mit den „Rheinfeld“-Kindern in<br />

den Ferien eine Freizeit zu veranstalten.<br />

Dank des Einsatzes<br />

des damaligen Kaplans der katholischen<br />

St. Marien-Gemeinde,<br />

Alfred Bausch, wurde das<br />

Projekt in die Tat umgesetzt.<br />

Anfangs werden die Freizeiten<br />

noch als Zeltlager organisiert<br />

und durchgeführt, mit Waschgelegenheit<br />

und Kochstelle unter<br />

freiem Himmel. Doch schon<br />

bald stand fest: Man brauchte<br />

ein Dach über dem Kopf.<br />

Nahe der Ortschaft Frickhofen<br />

im Westerwald wurde ein passendes<br />

Anwesen gefunden. Der<br />

Eindruck, den diese Immobilie<br />

bei der ersten Begehung hinterließ,<br />

war jedoch verheerend:<br />

das Dach schadhaft, weder<br />

Strom- noch Wasseranschluss<br />

und die Fenster im besten Fall<br />

beschädigt oder sie fehlten<br />

ganz. Doch im Interesse der<br />

Kinder hatte man die Schaffung<br />

einer Freizeitherberge im Kopf<br />

und so reifte der Entschluss,<br />

Jugendhaus<br />

Dornburg<br />

das Abenteuer zu wagen. Nach<br />

langem Hin und Her hinsichtlich<br />

der Miete und Übernahme des<br />

Anwesens wurde im Dezember<br />

1964 schließlich<br />

der Verein Jugendwerk<br />

als Träger für die Dornburg<br />

gegründet und<br />

das Haus gepachtet.<br />

Die ersten Schritte und<br />

Aktivitäten des Jugendwerks<br />

wurden angesichts der prekären<br />

Verhältnisse im Rheinfeld<br />

mit Nachdruck vorangetrieben.<br />

Die dort Ansässigen hatten<br />

zuvor meist keine Verbindungen<br />

zur Gemeinde St. Marien<br />

in Biebrich und somit dienten<br />

die Freizeiten auch dem Zweck,<br />

den Kontakt zwischen Gemeinde<br />

und Obdachlosen zu<br />

fördern, was letztendlich zum<br />

Erfolg führte.<br />

Dank vieler freiwilliger Helfer,<br />

zahlreicher Arbeitseinsätze<br />

und in unzähligen, ehrenamtlichen<br />

Arbeitsstunden wurde<br />

die Dornburg zu einem Ferienheim<br />

ausgebaut und steht seitdem<br />

Kindern und Jugendlichen<br />

für Freizeiten zur Verfügung.<br />

Zunächst waren es vor allem<br />

die Kinder der früheren Obdachlosensiedlung,<br />

die in den<br />

Westerwald fahren konnten.<br />

Später diente es überwiegend<br />

Jugendlichen und Kindern der<br />

Biebricher katholischen und<br />

evangelischen Gemeinden für<br />

Freizeiten und wird heute auch<br />

von anderen Gruppierungen<br />

Bis heute wird regelmäßig mit freiwilligen Helfern am Erhalt und<br />

Ausbau des Jugendhauses Dornburg gearbeitet, wie diese Aufnahme<br />

aus dem November 2014 belegt.<br />

genutzt. Mehrere tausend Kinder<br />

verbrachten in den letzten<br />

50 Jahren fröhliche Ferien im<br />

Jugendhaus Dornburg. Viele in<br />

Biebrich aufgewachsene Biebricher<br />

haben heute eigene und<br />

sicherlich ausnahmslos schöne<br />

Erinnerungen an dortige Freizeiten.<br />

Mittlerweile ist das Jugendwerk<br />

längst Eigentümer der Dornburg.<br />

1997 konnte das Jugendhaus<br />

sogar endlich an die Kanalisation<br />

angeschlossen werden.<br />

Und vieles, was in der Vergangenheit<br />

rund um die Dornburg<br />

geschah, ist dem großen persönlichen<br />

Einsatz von Pfarrer<br />

Bausch zu verdanken. Die Gründergeneration<br />

freut sich, dass<br />

die Dornburg bis heute „weiterlebt“<br />

und dass es weiterhin<br />

engagierte Menschen gibt, die<br />

im Vorstand des Jugendwerks<br />

Verantwortung übernehmen<br />

und am Erhalt der Dornburg<br />

mitarbeiten.<br />

Weitere Informationen zum Jugendwerk<br />

Wiesbaden und zum<br />

Jugendhaus Dornburg gibt es<br />

im Internet unter www.jugendhaus-dornburg.de<br />

und beim<br />

Vorsitzenden Thomas Ott unter<br />

der Telefonnummer (0611)<br />

602512. In Fragen einer möglichen<br />

Belegung und Buchung<br />

der Dornburg steht zudem die<br />

Geschäftsführerin des Jugendwerks,<br />

Claudia Balzer, unter der<br />

Telefonnummer (0611) 694665<br />

zur Verfügung.<br />

(fhg)<br />

PRIVAT<br />

ESWE VERSORGUNGS AG<br />

Anlässlich der diesjährigen Verleihung von Wiesbadener Stadtorden<br />

an Menschen, die sich besonders um die Wiesbadener<br />

Fastnacht verdient gemacht haben, wurde auch die Führungsspitze<br />

der ESWE Versorgung mit dem Vorstandsvorsitzenden<br />

Ralf Schodlok (links) und Vorstandsmitglied Jörg Höhler (rechts)<br />

geehrt. Oberbürgermeister Sven Gerich (Mitte) bedankte sich<br />

beim ESWE-Versorgungs-Vorstand: „Seit 14 Jahren unterstützt<br />

Ihr die Wiesbadener Fassenacht. Den Stadtorden habt Ihr Euch<br />

redlich verdient.“ „Wiesbaden als unsere Heimatstadt liegt uns<br />

besonders am Herzen“, erklärte Schodlok. „Da ist der Orden für<br />

uns eine herausragende Ehre.“ Und Höhler fügte hinzu: „ESWE<br />

Versorgung und die Wiesbadener Fassenacht gehören zusammen.<br />

Das wird auch in Zukunft so bleiben.“<br />

(fhg)<br />

20 <strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / FEBRUAR <strong>2015</strong>

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