7. Jahrgang, Nr. 2/2011 - DWG Radio
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Titel<br />
verwickelt. Auch wenn sie Christus annehmen<br />
möchten, kommen sie oft nicht von<br />
ihren Süchten wie Sexualität, Alkohol und<br />
Drogen los.<br />
Unsere Herzen sind traurig darüber, aber<br />
wir dürfen nicht aufgeben. Der Herr Jesus<br />
hat uns den Befehl gegeben: „Gehet hin in<br />
alle Welt und verkündigt das Evangelium<br />
aller Kreatur“ (Mk. 16, 15). Wir müssen<br />
weitergehen, ihm gehorchen und unsere<br />
Herzen erfüllen lassen von Freude und<br />
Hoffnung, denn der, der uns gesandt hat,<br />
wird uns auch segnen.<br />
Ich danke dem Herrn für die Zeit, die er<br />
mir in Bolivien gegeben hat, und noch viel<br />
mehr für die Seelen, die die Erlösung angenommen<br />
haben.<br />
Danke, dass ich Teil dieses Dienstes sein<br />
darf.<br />
Betet weiter für das Werk hier.<br />
Orlinda Borges<br />
KULTURELLE UNTERSCHIEDE<br />
Hans Dyck leistete 2009 einen Freiwilligendienst<br />
auf der Station. Er schildert, wie er die<br />
andere Welt erlebte.<br />
Dass man in einer „anderen Welt“ gelandet<br />
ist, merkt man schon direkt bei der Landung<br />
in Porto Velho. Eine fast unbeschreibliche<br />
Hitze stieg mir entgegen, als ich aus dem<br />
Flugzeug im Nordosten von Brasilien ausstieg.<br />
So ein schwüles Klima erlebte ich wahrscheinlich<br />
das erste Mal im Leben. Die Luftfeuchtigkeit<br />
von ca. 95% bei einer Jahresdurchschnittstemperatur<br />
von 27° Celsius ist eine von den<br />
markantesten Gegebenheiten, denen man sich<br />
in Guayaramerín stellen muss. Man schwitzt<br />
nicht nur beim Arbeiten, sondern auch wenn<br />
man nichts tut, wie zum Beispiel beim Schlafen.<br />
Nueva Canaan brachte mich beim ersten Besuch<br />
zum Staunen. Was dort alles wächst: Limonen,<br />
Mangos, Papaya usw. Den Regenwald<br />
kennen zu lernen, war für mich etwas wie ein<br />
Kindheitstraum. Ich kann mich noch gut an<br />
die erste Urwaldwanderung erinnern. Es war<br />
wie ein großer Abenteuerspielplatz, auf dem<br />
man sich mit seiner Machete austoben konnte.<br />
Während den Kinderfreizeiten konnte ich<br />
die bolivianische Küche kosten. Jede Mittagsmahlzeit<br />
besteht aus zwei Gängen. Die Suppe<br />
darf zum Hauptgericht einfach nicht fehlen.<br />
Man sollte sich auch nicht wundern, wenn<br />
beim Stöbern in der eigenen Suppe Füße eines<br />
Huhns auftauchen. So etwas wird normalerweise<br />
mitgegessen. Gerichte mit Yuca und<br />
Kochbananen habe ich dort zum ersten Mal<br />
gegessen.<br />
Dass die Bolivianer etwas anders „ticken“,<br />
merkte ich auch daran, dass sie stundenlang<br />
um die „Plaza“ der Stadt herumfahren können.<br />
Am Anfang konnte ich das sinnlose Herumfahren<br />
nur schwer verstehen. Sie setzen sich<br />
auf ihr Motorrad und umkreisen schier endlos<br />
die „Plaza“. Es ist ihre Art Gemeinschaft zu haben,<br />
während des Fahrens unterhalten sie sich<br />
oft mit ihrem Mitfahrer oder einem anderen<br />
Motorradfahrer. Geht das nicht auch beim<br />
Spaziergang?<br />
Es gibt noch viele weitere kulturelle Umstände,<br />
an die man sich gewöhnen muss. Aber<br />
es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass wir<br />
Europäer ja Gäste in Bolivien sind. Es macht<br />
nicht viel Sinn die Bolivianer zu Deutschen<br />
oder Schweizern zu machen. Unsere Aufgabe<br />
ist es, die Liebe Gottes weiterzubringen und<br />
das können wir am Besten, wenn wir uns den<br />
kulturellen Umständen, solange sie im Einklang<br />
mit der Bibel sind, anpassen. Durch eine<br />
Achtung ihrer Sitten und Gebräuche werden<br />
wir es ihnen einfacher machen, uns zu schätzen<br />
und lieb zu gewinnen.<br />
▪<br />
Mi{{ion{dien{t Bolivien 2 / <strong>2011</strong><br />
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