03.03.2015 Aufrufe

7. Jahrgang, Nr. 2/2011 - DWG Radio

7. Jahrgang, Nr. 2/2011 - DWG Radio

7. Jahrgang, Nr. 2/2011 - DWG Radio

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

GESCHICHTLICH-KULTURELLE<br />

HINTERGRÜNDE UND ENTSTEHUNG<br />

EINHEIMISCHER GEMEINDEN<br />

Die Daten zu diesem Bericht wurden von<br />

Annegret Meyerhoff zum Teil der<br />

„Thesis – Nachforschung“ von Pastor Alfredo<br />

Eggers von 1996 entnommen und<br />

von Wilhelm und Jolanda Biester ergänzt.<br />

Geschichtlich-kulturelle Hintergründe<br />

Um 1900 war Guayaramerín noch ein<br />

kleiner unbedeutender Flusshafen im<br />

Norden Boliviens, am Ufer des Mamoré.<br />

Dieser mündet mit seinen gewaltigen<br />

Wassermassen in den Madeira und später<br />

in den Amazonas. Guayaramerín liegt<br />

der brasilianischen Stadt Guajará-Mirim<br />

gegenüber, die auf der anderen Seite des<br />

Flusses gebaut ist. Der Name stammt aus<br />

der Tupi Guarani Sprache und heißt übersetzt<br />

„kleine Wasserfälle“.<br />

In den sechziger Jahren siedelten viele<br />

Menschen von den Ortschaften San Joaquín<br />

und Magdalena nach Guayaramerín<br />

über. Dieselben flohen dahin, nachdem<br />

durch eine unbekannte Krankheit schon<br />

über 1000 Menschen gestorben waren.<br />

Verschiedene ausländische Regierungen<br />

sandten Ärzteteams nach Bolivien, um<br />

die Ursache dieser tödlichen Krankheit<br />

zu erforschen. In der verzweifelten Suche<br />

nach Hilfe, spritzte sich ein Arzt das Blut<br />

eines erkrankten Menschen in die Venen.<br />

Er wurde sofort nach Panama ausgeflogen<br />

und dadurch konnte endlich die Ursache<br />

entdeckt werden: Eine bestimmte Rattenart<br />

übertrug in der Nacht den Erreger<br />

durch ihren Urin auf Lebensmittel und<br />

Gegenstände, mit denen die Menschen<br />

dann in Kontakt kamen. Dieser Arzt starb<br />

an dieser Krankheit, doch durch sein Opfer<br />

konnten viele andere Menschen gerettet<br />

werden. Diese schreckliche Krankheit<br />

wurde „Fiebre Hemorrágica“ (Blutfieber)<br />

genannt.<br />

Die Zahl der Bevölkerung in Guayaramerín<br />

stieg bis heute auf ca. 50.000. Die<br />

Einwohner bilden eine bunte Mischung<br />

von Menschen aus fast allen Regionen<br />

Boliviens. Sie wurden durch den gut florierenden<br />

Handel mit Brasilien angelockt.<br />

Sie sind freundlich und an allem Neuen interessiert.<br />

Guayaramerín ist aber auch eine<br />

Stadt, in der Okkultismus, Drogenhandel<br />

und sexueller Missbrauch viele in Angst<br />

und Schrecken versetzen. Allgemein sind<br />

die Menschen dem Evangelium gegenüber<br />

sehr aufgeschlossen.<br />

Entstehung einheimischer Gemeinden<br />

1923 machten die neuseeländischen<br />

Missionare Jorge Allan und Henry Webendorfer<br />

eine Erkundungsreise von Cochabamba<br />

aus bis nach Guayaramerín im<br />

Beni-Gebiet, um christliche Literatur zu<br />

verbreiten. Es war eine sehr gefährliche<br />

und beschwerliche Reise. Nur mit Maultieren<br />

oder Flussbooten kamen sie voran.<br />

Henry erkrankte auf dieser Reise an Malaria,<br />

an deren Folgen er später starb. Die<br />

Menschen hier wurden damals „pata amarilla“<br />

genannt, was „gelbe Füße“ bedeutet.<br />

Wegen der Malaria waren viele sehr blutarm<br />

und deshalb sahen sie eher gelb als<br />

braun aus. Guayaramerín ist noch immer<br />

ein durch Malaria, und jetzt auch durch<br />

das Dengue Fieber, sehr gefährdeter Ort.<br />

Um das Jahr 1950 begann die New Tribes<br />

Mission von Guajará-Mirim aus im brasilianischen<br />

Urwaldgebiet mit unerreichten<br />

20 2 / <strong>2011</strong> Mi{{ion{dien{t Bolivien

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!