Schallende Ohrfeige für Bildungs-Chaos!
SPÖ und ÖVP halten am Katastrophen-Kurs fest – Heinisch-Hosek rücktrittsreif
SPÖ und ÖVP halten am Katastrophen-Kurs fest – Heinisch-Hosek rücktrittsreif
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6 Parlament<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Foto: NFZ<br />
Norbert Nemeth<br />
Klubdirektor der FPÖ<br />
HOHES<br />
HAUS<br />
Auf den ersten Blick haben<br />
eine eingestürzte Brücke und das<br />
parlamentarische Interpellationsrecht<br />
nicht viel gemeinsam. Auf<br />
den zweiten aber sehr viel.<br />
Am 20. Mai 2014 stellte der<br />
FPÖ-Abgeordnete Walter Rauch<br />
eine Anfrage an die damalige<br />
Verkehrsministerin Doris Bures.<br />
Inhalt der Anfrage waren vermutete<br />
Sicherheitsmängel beim Bau<br />
einer Brücke der S 35 bei Frohnleiten,<br />
die über die wichtige Südbahnstrecke<br />
der ÖBB führt.<br />
Interpellationsrecht<br />
Rauch wollte wissen, wer <strong>für</strong><br />
die Sicherheit auf der Baustelle<br />
zuständig sei und wer das kontrolliere.<br />
Grund genug <strong>für</strong> eine<br />
Verkehrsministerin, der Sache auf<br />
den Grund zu gehen – sollte man<br />
meinen. Wörtlich heißt es in der<br />
Anfragebeantwortung vom 18.<br />
Juli 2014: „Die gegenständlichen<br />
Fragen betreffen den operativen<br />
Geschäftsbereich der ASFINAG<br />
und unterliegen somit nicht dem<br />
Interpellationsrecht.“<br />
Ob die Anfrage zu irgendwelchen<br />
Veranlassungen seitens des<br />
Ministeriums geführt hat, können<br />
wir nicht wissen. Wir können aber<br />
vermuten, dass die Anfrage nicht<br />
einmal ignoriert wurde – denn am<br />
21. Februar 2015, also ein halbes<br />
Jahr nach der Anfragebeantwortung,<br />
geschah das Unfassbare:<br />
Die Brücke der S 35 brach ein.<br />
800 Tonnen Schutt krachten auf<br />
die Gleise der Südbahn, wenige<br />
Augenblicke nachdem ein Zug<br />
die Strecke passiert hatte.<br />
Eine traurige Geschichte die<br />
zweierlei beweist: Erstens, dass<br />
das Interpellationsrecht dringend<br />
auf ausgegliederte Rechtsträger<br />
ausgedehnt werden muss, und<br />
zweitens, dass nicht alles, was<br />
von einem Freiheitlichen kommt,<br />
per se ein Unsinn ist.<br />
ISLAMGESETZ<br />
FPÖ <strong>für</strong> Einspruch im Bundesrat<br />
Skandalöse Aussagen eines führenden Politikers<br />
der türkischen AKP von Präsident Erdogan („Kurz<br />
soll es vom Hocker werfen!“) sind <strong>für</strong> die Fraktionsvorsitzende<br />
der FPÖ im Bundesrat, Monika<br />
Mühlwerth, ein weiterer Grund, das Islamgesetz abzulehnen<br />
und neu zu verhandeln. Die Freiheitlichen<br />
beantragen daher in der Sitzung diesen Donnerstag<br />
einen Einspruch gegen das vom Nationalrat dank<br />
Rot-Schwarz beschlossene Gesetz.<br />
Foto: © Parlamentsdirektion / Mike Ranz<br />
TTIP<br />
Faymann gegen Volk<br />
Die Regierung setze sich da<strong>für</strong><br />
ein, dass die Mitgliedsstaaten<br />
selbst über das umstrittene Freihandelsabkommen<br />
entscheiden können,<br />
teilte Kanzler Faymann (SPÖ)<br />
FPÖ-Umweltsprecher Norbert Hofer<br />
in einer Anfragebeantwortung<br />
mit. Faymann wolle aber nicht das<br />
Volk befragen, kritisiert Hofer.<br />
Premiere: Hohes Haus<br />
öffnete Tore <strong>für</strong> Lehrlinge<br />
Steger: „Lehrlinge sind qualifizierte Facharbeiter von morgen!“<br />
Zweimal jährlich nehmen Jugendliche<br />
aus ganz Österreich<br />
am „Jugendparlament“<br />
teil, um über politisch relevante<br />
Themen zu diskutieren. Dieses<br />
Mal gab es eine Premiere.<br />
Erstmals in der Geschichte des<br />
österreichischen Parlaments durften<br />
Lehrlinge in die Rolle von Abgeordneten<br />
schlüpfen. Rund 100<br />
Lehrlinge kamen aus Betrieben unterschiedlichster<br />
Branchen und repräsentierten<br />
eine breite Palette an<br />
Lehrberufen.<br />
Fiktives Gesetz erarbeitet<br />
Im Laufe des Tages wurde von<br />
ihnen das fiktive „Ausbildungskodex-Gesetz“<br />
erarbeitet und beschlossen.<br />
Unterstützung erhielten<br />
FPÖ-ABGEORDNETE DECKEN AUF<br />
Verdrängung durch<br />
Osteuropäer<br />
Ende 2014 waren im Reinigungsgewerbe<br />
mehr als 21.000<br />
Personen ohne Job. Schuld daran<br />
ist, wie Zahlen aus einer<br />
Anfragebeantwortung an die<br />
FPÖ-Abgeordnete Dagmar Bela-<br />
D. Belakowitsch-Jenewein<br />
Foto: NFZ<br />
FPÖ-Jugendsprecherin Petra Steger (Bildmitte) mit Lehrlingen.<br />
die Jugendlichen von sechs Nationalratsabgeordneten.<br />
Für die FPÖ<br />
war Jugendsprecherin Petra Steger<br />
mit dabei. Sie betonte die Wichtig-<br />
kowitsch-Jenewein belegen, ein<br />
durch die Arbeitsmarktöffnung<br />
<strong>für</strong> Osteuropa ausgelöster Verdrängungswettbewerb.<br />
Denn im Vorjahr stieg die Zahl<br />
der in diesem Sektor beschäftigten<br />
Arbeiter aus Ungarn um fast<br />
24 Prozent auf 2.488, die der Polen<br />
um fünf Prozent auf 1.573, die<br />
der Slowaken um 14 Prozent auf<br />
1.094 und die der Tschechen um<br />
10 Prozent auf 320.<br />
Der Arbeitsmarkt <strong>für</strong> diese<br />
Staaten war im Mai 2011 geöffnet<br />
worden. Wie die Statistik zeigt,<br />
hält der Zustrom weiter an. Die<br />
Branche, die sich aus Gebäudebe-<br />
Foto: © Fototasche - Fotolia.com<br />
keit des Lehrberufs, denn die Lehrlinge<br />
„werden die qualifizierten<br />
Facharbeiter von morgen sein, die<br />
unser Land so dringend benötigt“.<br />
Verdrängungswettbewerb im<br />
Reinigungsgewerbe.<br />
treuung sowie Garten- und Landschaftsbau<br />
zusammensetzt, ist<br />
insgesamt von hoher Ausländerbeschäftigung<br />
geprägt: Mehr als<br />
34.000 Nicht-Österreicher waren<br />
im Jahresschnitt 2014 tätig.<br />
Foto: © Parlamentsdirektion / Johannes Zinner