Persönlichkeiten in Meschedes Umfeld

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Persönlichkeiten in Meschedes Umfeld Stadtarchiv Meschede Sauerland und seinen Menschen immer treu. Noch immer führt er als Nummer eins die Reihe der sauerländischen Dichter an. Keiner hat so umfassend wie er in seinen Schriften das Wesen des Sauerlandes und seiner Bewohner erfasst und dargestellt. Grimme, der „Strunzerdäler aus Assinghausen“ wie er sich selbst nannte, ist als Künder sauerländischer Wesensart und der plattdeutschen Mundart des Sauerlandes in die Heimatgeschichte eingegangen; er hat sich dadurch selbst ein bleibendes Denkmal geschaffen. Zahlreiche Publikationen von Magdalene Padberg, Theodor Tochtrop und Gisela Grimme-Welsch haben Qualität, Quantität und Niveau seiner Werke ins rechte Licht gerückt. Nie zuvor hat wohl ein Sauerländer soviel dazu beigetragen, das Bild vom sauerländischen Menschen sympathisch zu zeichnen. Die Preußen sahen im Sauerland 1816 noch das westfälische Sibirien. Annette von Droste-Hülshoff differenzierte da schon mehr. Friedrich Wilhelm Grimme hat in seinem Klassiker „Das Sauerland und seine Bewohner“ das Wesentliche über Land und Leute festgehalten. In seinen Dichtungen spürt er allen Regungen der sauerländischen Volksseele nach; aus seinen Liedern, Gedichten und Prosawerken spricht und klinge Freude und Leid, Sitte und Brauchtum, aber über allem - das Lob des Sauerlandes. Heimische Menschen sind es, die im Mittelpunkt seiner Werke stehen; um sie kreist sein Denken, Handeln und Singen. Treffend hat Uhlmann-Bixterheide das Wesen des dichterischen Schaffens von Friedrich Wilhelm Grimme charakterisiert, wenn er schreibt, „Sauerländische Erde, sauerländische Menschen, sauerländisches Empfi nden strömen und aus seinen hoch- und plattdeutschen Dichtungen in schlichter, reiner Schönheit entgegen“. Ein Wesenszug Grimmes war sein kerniger, aber nie verletzender Humor, der dann und wann ins Schalkhafte abgleitet. Seinen Erzäh- 12
Persönlichkeiten in Meschedes Umfeld Stadtarchiv Meschede lungen und Schwänken hat er damit oft eine heitere, aufl ockernde Note gegeben. Eines seiner bestgelungenen Werke ist der Band „Die Memoiren es Dorfjungen“, das von Kennern der Grimmeschen Werke als ein Meisterstück feinster humoristischer Kleinkunst geschätzt wird. 1858 schrieb er an seinen Freund Joseph Pape: „Ich schreibe zuweilen an einer Art Roman, dessen Inhalt Du ungefähr aus dem vorläufi g gewählten Titel „Memoiren eines Dorfjungen“ erraten kannst. Der Dorfjunge ist im Grunde kein anderer als meine eigene liebenswerte Persönlichkeit in ihren Blagenjahren.“ Ausgangspunkt des Bändchens ist eine gesellige Weinrunde, wo ein halbes Dutzend Freunde konstatiert: „Man sollte es doch aufschreiben, all dies liebe Zeug aus den seligen Zeiten....“ Ein Zeitgenosse Grimmes schreibt dazu: „Diese Memoiren sind Prachtstücke echtesten Humors. Mit reizender Naivität und liebenswürdiger Selbstironie erzählt Grimme hier die kleinen Freuden eines kleinen Weltbürgers vom Lande, und zwischendurch knattert und prasselt das Feuerwerk blendenden Witzes.“ Werke • 1855 erschien die erste Ausgabe seiner Gedichte, 1859 sein Buch der Balladen und Romanzen, beides später als Buch „Deutsche Weisen“ zusammengefasst. Von Grimmes plattdeutschen Werken, die das sauerländische Platt zum erstenmal salonfähig gemacht haben, seien hier genannt: • Schwänke und Gedichte (enthält die „Sprickeln un Spöne“) • Grain Tuig; • Galanteryi-Waar; • Lank un twiärs düart Land; • Bat uns de Strunzerdäler hinnerläit (aus dem Nachlass zusam- 13
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