Persönlichkeiten in Meschedes Umfeld
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<strong>Persönlichkeiten</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Meschedes</strong> <strong>Umfeld</strong><br />
Stadtarchiv<br />
Meschede<br />
se<strong>in</strong> Kreuzweg mit 14 Passionsbildern für die Pfarrkirche <strong>in</strong> Greifswald<br />
fand lebhafte Zustimmung, hatte Berichte <strong>in</strong> Presse und Rundfunk zur<br />
Folge. Mit dieser Arbeit war Pautsch mit e<strong>in</strong>em Schlag <strong>in</strong> die kle<strong>in</strong>e<br />
Schar der beachteten Maler aufgerückt.<br />
1935 heiratete Pautsch und se<strong>in</strong>e beiden Töchter regten ihn<br />
bald zu K<strong>in</strong>derbildnissen an. Jahre h<strong>in</strong>durch beschäftigte ihn dieses<br />
Motiv und die Portraitmalerei im allgeme<strong>in</strong>en. Neben se<strong>in</strong>en zahlreichen<br />
Bildnissen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbesondere die Glasmalereien für öffentliche<br />
Gebäude zu nennen, se<strong>in</strong>e Landschaften, Zeichnungen, Skizzen und<br />
Studien.<br />
Er war zu Hause <strong>in</strong> der großen Welt der Kunst der vergangenen<br />
Epochen, ohne sich als Schüler dieses Meisters oder Anhänger jener<br />
Richtung etikettieren zu lassen. Er suchte das Allgeme<strong>in</strong>gültige, das<br />
Zeitlose, das die vergänglichen Menschen Überragende. Er sche<strong>in</strong>t<br />
den Ratschlägen Leonardos an die Maler gefolgt zu se<strong>in</strong>, durch Meditation<br />
und Refl exion zum Wissenden zu werden.<br />
Mart<strong>in</strong> Pautsch war e<strong>in</strong> Mystiker. In diesem weiten und umfassenden<br />
S<strong>in</strong>n war er auch immer e<strong>in</strong> religiöser Maler; denn Kunst<br />
entsteht, so sagte er e<strong>in</strong>mal, „aus dem Angerührtse<strong>in</strong> vom metaphysischen<br />
Staunen“. Es ist e<strong>in</strong>e sehr ernste Kunst, die der schlesische<br />
Maler Mart<strong>in</strong> Pautsch schuf.<br />
Die Tragik des Lebensschicksals dieses Künstlers war die Folie<br />
se<strong>in</strong>er Bildschöpfungen. Dabei war er durch die Schule von Fritz Burmann<br />
gegangen, dessen schwerblütige Art dem schlesischen Temperament<br />
e<strong>in</strong>en gewissen E<strong>in</strong>schlag gegeben hat. Dennoch, bei allen Bildern<br />
von der Hand des Malers Pautsch, auch denen, die den ganzen<br />
Jammer der Menschheit lebendig werden lassen, leuchtet e<strong>in</strong> Licht<br />
aus dem Dunklen.<br />
Se<strong>in</strong>e Empfi ndungsart dokumentiert schon die Bevorzugung des<br />
Pastells. Gerade bei se<strong>in</strong>en Pastellbildern spürt man den diszipl<strong>in</strong>ierten,<br />
jeden Farbzug erwägenden Gestalter. Im Pastell hat Pautsch Themen<br />
gewählt, <strong>in</strong> denen er tiefste seelische Vorgänge sichtbar machte,<br />
wie „Das tägliche Brot“, „Leid über dem Land“, „Kälte“, „Vertriebene“,<br />
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