Persönlichkeiten in Meschedes Umfeld
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<strong>Persönlichkeiten</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Meschedes</strong> <strong>Umfeld</strong><br />
und Franz Jürgens vom Ensthof.<br />
Stadtarchiv<br />
Meschede<br />
Kaplan Fischer kehrte bei den Franziskanern e<strong>in</strong> und fuhr später<br />
nach Paderborn, wo er die Zeit zu Exerzitien nutzte. Zwischenzeitlich<br />
wurde das Urteil wegen verboten vorgenommener Trauungen usw.<br />
gesprochen: 10 Taler Geldstrafe. Kaplan Fischer nahm das Urteil an und<br />
durfte nach dessen Rechtskraft am 1. Oktober 1874 nach Meschede<br />
zurückkehren. Aber nicht für lange Zeit. Kaum hatte Kaplan Fischer<br />
drei Menschen beerdigt, wurde er, ohne Anklage oder Gerichtsurteil,<br />
vom Oberpräsidenten ausgewiesen. Wegen des Allerheiligenfestes<br />
wurde die Ausweisung auf den 3. November verschoben. In aller Stille<br />
verließ Kaplan Fischer am 4. November 1871 um 11 ½ Uhr die Stadt<br />
Meschede. E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>gabe an den Kaiser mit der Bitte um Aufhebung der<br />
Ausweisung wurde an den Gerichtshof für kirchliche Angelegenheiten<br />
verwiesen, den anzurufen den Geistlichen aber von ihren Bischöfen<br />
untersagt war.<br />
Kaplan Fischer musste den Lauf der D<strong>in</strong>ge also <strong>in</strong> Geduld abwarten.<br />
Se<strong>in</strong> Leben war nun e<strong>in</strong>e beständige Wanderschaft, auf welcher<br />
er <strong>in</strong>s Heilige Land reiste, aber ansonsten verwaiste Geme<strong>in</strong>den<br />
betreute. Fast zwei Jahre brachte er während se<strong>in</strong>er Verbannung<br />
<strong>in</strong> kürzeren oder längeren Abschnitten <strong>in</strong> aller Verborgenheit <strong>in</strong><br />
Meschede zu, behördlicherseits gesucht als „Priester im blauen Kittel“.<br />
Am 27. Februar 1880 kam Kaplan Fischer nach e<strong>in</strong>er Verbannung von<br />
5 Jahren und vier Monaten als Pfarrverweser nach Meschede zurück.<br />
A b e r a u c h d i e s e r z ä h l t e m a n von Ka p l a n F i s c h e r :<br />
Am neuen Südfl ügel der Ernest<strong>in</strong>ischen Stiftung war die Anbr<strong>in</strong>gung<br />
e<strong>in</strong>es Balkons geplant. Damals wurde e<strong>in</strong> Balkon noch als e<strong>in</strong>e Luxuse<strong>in</strong>richtung<br />
angesehen. Aus diesem Grunde wandte sich Kaplan Norbert<br />
Fischer, der sich im übrigen für das Krankenhaus sehr e<strong>in</strong>gesetzt hatte,<br />
gegen e<strong>in</strong>e solche Vorrichtung. An dieser Seite wollte er schon damals<br />
e<strong>in</strong>e Krankenhauskapelle e<strong>in</strong>gerichtet wissen; se<strong>in</strong>e Entwürfe wurden<br />
aber abgewiesen. Das Gerücht g<strong>in</strong>g um, Kaplan Fischer habe deshalb,<br />
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