Persönlichkeiten in Meschedes Umfeld

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Persönlichkeiten in Meschedes Umfeld Stadtarchiv Meschede Hannes Tuch ist in Meschede auf dem Südfriedhof begraben, denn es war sein letzter Wunsch in Mescheder Heimaterde beigesetzt zu werden. Joseph Wittig 22.1.1879 - 22.8.1949 Geboren in Neu-Sorge/Kr. Glatz, gestorben 1949 in der Lüneburger Heide, beigesetzt in Meschede. Kirchengeschichtler und schlesischer Heimatdichter Nach dem Abitur 1899 studierte Wittig Theologie und promovierte 1902 mit einer Arbeit über Papst Damasus I.. 1903 wurde er in Breslau zum Priester geweiht, kam als Kaplan nach Lauban, war zwei Jahre in 38
Persönlichkeiten in Meschedes Umfeld Stadtarchiv Meschede Rom und Nordafrika und dann wieder Kaplan in Breslau. 1911 wurde er Professor und Ordinarius für Alte Kirchengeschichte, Patrologie und kirchliche Kunst. 1915 erhielt er die Berufung an die Universität Breslau. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Wittig schon viele kirchengeschichtliche Arbeiten veröffentlicht, die seinen Namen begründet hatten. 1920 erschien bei Herder „Herrgottswissen von Wegrain und Straße“ und später „Die Kirche im Waldwinkel“. Seine ersten Bücher brachten ihm Anerkennung und Dank von privater und kirchlicher Seite. 1922 löste sein Aufsatz „Die Erlösten“ in der katholisch-progressiven Zeitschrift „Hochland“ neben unzähligen Stimmen der Freude und Ergriffenheit starken Widerspruch von kirchlicher Seite aus, der sich so stark verdichtete, dass diese Veröffentlichung trotz seiner Rechtfertigung und das folgende Buch „Das Leben Jesu in Palästina, Schlesien und anderswo“ von der Kirche indiziert werden. In seiner charakteristischen Mischung von humorvoller Erzählung und ernsthaft theologischer Betrachtung versuchte er seine Leser von der tiefsitzenden Beichtfurcht und Sündenangst zu befreien. Der schlesische Oberhirt Fürstbischof Kardinal Bertram reagierte unversöhnlich. Da Wittig sich weigerte, seine Schriften zurückzunehmen, wenn man ihm seine „Irrtümer“ nicht im einzelnen erläutere, verfi el er wegen „Ungehorsams“ am 14. Mai 1926 der Exkommunikation und verlor 1926 auch sein Amt als Hochschullehrer. Berufl ich stand er vor dem Nichts. Trotzdem hat er sich nie von seiner Kirche getrennt. „Ich bin kein Apostat. Was äußerlich wie eine Trennung wirkt, ist nicht von mir, sondern von der Kirche aus geschehen, indem sie mich vor 18 Jahren wegen eines Ungehorsams ausschloss, der in Wahrheit ein Gehorsam gegen mein vielleicht irrendes, aber doch verpfl ichtendes Gewissen war“ (Aus einem Brief vom 13.7.1944 Joseph Wittigs an Kardinal Bertram). 39
Seite 1 und 2: Persönlichkeiten in Meschedes Umfe
Seite 37: Persönlichkeiten in Meschedes Umfe

Persönlichkeiten in Meschedes Umfeld

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?