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Betriebliches Mobilitätsmanagement ... - Clever Pendeln

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ankert sei. Geschäftsleitung und Betriebsrat müssten bei der Umsetzung kooperieren,<br />

sonst sei ein Scheitern wahrscheinlich.<br />

Neben den betriebsinternen Faktoren seien auch die Rahmenbedingungen elementar<br />

wichtig. Auf gesetzlicher Ebene seien dies die steuerliche Gleichbehandlung<br />

des betrieblichen Stellplatzangebots, das Reisekostenrecht und Steuerpauschalen.<br />

Auf kommunaler Ebene müssten die Parkraumregelungen im<br />

Umfeld des Betriebs ebenso angepasst werden wie Stellplatzbegrenzungssatzungen<br />

und Verkehrskonzeptionen zu erarbeiten seien. Wichtig sei auch eine<br />

Kooperation des jeweiligen Betriebs mit anderen Akteuren, etwa mit dem örtlichen<br />

ÖPNV-Anbieter, um beispielsweise einen halböffentlichen Werkverkehr<br />

einzurichten als Alternative zur Einstellung aufgrund geringer Nachfrage; oder<br />

eine Kooperation mit Car-Sharing-Unternehmen, um deren Angebot für den<br />

Dienstverkehr oder für die Mitarbeiter privat zu nutzen.<br />

Parking Cash-Out<br />

Innerhalb des Betriebs müsse ein Umdenken erfolgen, so dass Alternativen zur<br />

Pkw-Nutzung attraktiver würden. Am wichtigsten sei dabei das betriebliche<br />

Parkraummanagement, von der Dimensionierung der Stellplätze über die Vergabe<br />

von Berechtigungen bis hin zur Bewirtschaftung der Stellplätze. Zu prüfen<br />

sei auch das so genannte „Parking Cash Out“, wie es in den USA häufig betrieben<br />

werde: Firmen zahlten dabei ihren Mitarbeitern eine Art Ablösesumme für<br />

den bisher von ihnen genutzten Parkplatz, um auf der frei werdenden Fläche<br />

den Betrieb zu erweitern. Generell müsse innerhalb der Unternehmen eine<br />

Neubewertung der Pkw-Stellplätze und der Parkraumregelungen erfolgen: Dies<br />

müsse gerecht geschehen (ein Autofahrer dürfe über die Subventionierung des<br />

Stellplatzes nicht gegenüber einem Radfahrer bevorzugt werden), steuerungswirksam<br />

und finanzierungswirksam.<br />

Drei positive Beispiele für BMM<br />

Schäfer-Breede nennt abschließend drei positive Beispiele von BMM: Ein effektiv<br />

umgesetztes BMM-Konzept in den 90-er Jahren bei BASF habe zu 2,5 bis 3<br />

Millionen weniger Geh- und Fahrbewegungen pro Jahr auf dem Betriebgelände<br />

geführt. Die Zahl der Verkehrsunfälle auf dem Werksgelände habe sich um 44<br />

Prozent verringert, die der Verletzten um 47 Prozent. Bei Lufthansa in Frankfurt<br />

habe ein Carpool-System, das die Umnutzung von 1400 Stellplätzen auf dem<br />

Werksgelände beinhaltet habe, zu einer realen Kostenersparnis von 3,5 Millionen<br />

Euro pro Jahr geführt. Der Gesamtwert der eingesparten Parkplätze belaufe<br />

sich auf 15 bis 30 Millionen Euro. Sinnvoll könne auch das System sein, das<br />

Siemens umgesetzt habe: Nur Teilnehmer an einem Carpool dürften einen<br />

Parkplatz in privilegierter Lage benutzen.<br />

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