Betriebliches Mobilitätsmanagement ... - Clever Pendeln
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Heinz-Jochem Hirschbrunn<br />
Leiter der Hauptabteilung Allgemeine Dienste beim Bayerischen Rundfunk<br />
<strong>Betriebliches</strong> <strong>Mobilitätsmanagement</strong><br />
beim Bayerischen Rundfunk<br />
Der Bayerische Rundfunk (BR) ist auf drei Standorte in München verteilt: Auf<br />
den Rundfunkplatz in der Innenstadt beim Hauptbahnhof, auf die Medienallee in<br />
Unterföhring und das Gelände in Freimann.<br />
Letzteres liege verkehrstechnisch „sehr ungünstig“ im Landschaftsschutzgebiet<br />
des Englischen Gartens, betont Heinz-Jochem Hirschbrunn. Seit 1960 habe<br />
sich das Betriebsgelände dort nach und nach entwickelt, derzeit arbeiteten etwa<br />
1400 Beschäftigte in Freimann. Dies entspreche einem Drittel der gesamten<br />
BR-Belegschaft. Wegen der schlechten ÖPNV-Anbindung sei der Anteil des<br />
Individual-Verkehrs sehr hoch. Zudem trage der Schichtbetrieb über 24 Stunden<br />
dazu bei, dass die meisten Mitarbeiter mit dem eigenen Auto kämen. Nur<br />
so sei für viele gewährleistet, auch nachts noch sicher nach Hause zu kommen.<br />
Dies führe mittlerweile dazu, dass das Gelände um den BR-Standort herum im<br />
Individualverkehr ersticke, wozu neben den Mitarbeitern u.a. auch die zahlreichen<br />
Produktionsbewegungen, die Lastwagen und Lieferfahrzeuge beitrügen.<br />
„Verkehr(t) in Freimann“<br />
Man sei das Verkehrsproblem bisher nie grundsätzlich angegangen, habe sich<br />
statt dessen damit zu behelfen versucht, den vielen Freien Mitarbeitern des<br />
Senders keine Einfahrterlaubnis mehr für das Betriebsgelände auszustellen.<br />
Erst ein Seminar-Projekt der Technischen Universität (TU) München mit dem<br />
Titel „Verkehr(t) in Freimann“ habe zu einer systematischeren Herangehensweise<br />
an das Problem geführt.<br />
Studenten hätten vor dem Einfahrttor die Kennzeichen der Autos registriert, um<br />
so auf die Wohnorte der Mitarbeiter zu schließen. Zugleich seien nach Absprache<br />
mit dem Betriebsrat Fragebögen an die Beschäftigten verteilt worden, um<br />
eine ausreichende statistische Grundlage für die Ist-Analyse zu gewinnen.<br />
Fragebögen an die Mitarbeiter<br />
Die Befragung der Mitarbeiter habe, wie erwartet, ergeben, dass die ÖPNV-<br />
Anbindung des Geländes schlecht sei, dass der Werkbus zu selten verkehre.<br />
Bei der Befragung sei aber auch der Wunsch der Mitarbeiter nach mehr Parkplätzen<br />
zum Ausdruck gekommen – was man jedoch seitens des BR nicht anstrebe,<br />
so Hirschbrunn.<br />
Im Rahmen eines Workshops seien dann vier Themen detailliert diskutiert und<br />
untersucht worden: Die bisher schlechte Wegeanbindung des BR-Geländes,<br />
eine verstärkte Fahrradnutzung auf dem Weg zur Arbeit und nach Hause, ein<br />
besseres ÖPNV-Angebot sowie das Anrufsammeltaxi.<br />
Pilotprojekt mit „Call a Bike“<br />
In Zusammenarbeit mit dem örtlichen Bezirksausschuss habe man das Problem<br />
der fehlenden Radweganbindung diskutiert. Ergebnis sei gewesen, dass eine<br />
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