Betriebliches Mobilitätsmanagement ... - Clever Pendeln
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Thomas Pensel<br />
Umweltamt der Stadt Mainz<br />
<strong>Betriebliches</strong> <strong>Mobilitätsmanagement</strong> als städtische Aufgabe<br />
Die Stadt Mainz sei sich ihrer Vorbildfunktion für andere Betriebe und Behörden<br />
bewusst, erklärt Thomas Pensel. Deshalb engagiere sich die Stadt auch im Bereich<br />
des BMM. Dies sei ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz. Auch aus diesem<br />
Grunde habe man bereits 1992 eine Dienstvereinbarung mit den städtischen<br />
Mitarbeitern getroffen, in der man eine „restriktive Bewirtschaftung“ des<br />
städtischen Parkplatzangebots festgeschrieben habe. So wolle man den Pendlerverkehr<br />
reduzieren und bei den Mitarbeitern einen Prozess des Umdenkens<br />
in Gang setzen. Ziel sei es, dass möglichst viele Beschäftigte ihr Verhalten änderten<br />
und auf dem Weg zur Arbeit das umweltschonendste Verkehrsmittel bevorzugten.<br />
Dabei gelte es, die Akzeptanz des Jobtickets zu erhöhen.<br />
Kein Anspruch der Mitarbeiter auf kostenlosen Parkplatz<br />
Die Dienstvereinbarung schreibe u.a. vor, dass die Mitarbeiter keinen Anspruch<br />
auf einen kostenlosen Parkplatz hätten. Einen Parkplatz in einem Dienstgebäude,<br />
in dem die Stadt einen Parkplatz anmieten müsste, könne man nur benutzen,<br />
wenn man ein Jobticket besitze. Eine kostenlose Parkberechtigung werde<br />
aber nur dann vergeben, wenn der Pkw des Mitarbeiters dienstlich anerkannt<br />
sei und man mehr als 750 Kilometer pro Jahr damit dienstlich zurücklege. Städtische<br />
Mitarbeiter, die innerhalb eines festgelegten Bereichs der Innenstadt<br />
wohnten, hätten generell keinen Anspruch auf eine Parkberechtigung.<br />
Die Einnahmen aus der Bewirtschaftung des städtischen Parkraums flössen in<br />
die Finanzierung des Job-Tickets. Pensel bedauert, dass bislang das Jobticket<br />
nur für den Bereich der Mainzer Verkehrsgesellschaft MVG zur Verfügung stehe.<br />
Entsprechende Verhandlungen mit dem Verkehrsverbund im Umland, dem<br />
Rhein Nahe Nahverkehrsverbund RNN, liefen aber.<br />
Im Zentrum der BMM-Bemühungen der Stadt Mainz stünde die Mobilitätsbefragung<br />
und -beratung der Mitarbeiter im Stadthaus. Dieses sei aufgrund der Citylage<br />
sehr gut an den ÖV angebunden. Bislang sei deren Mobilitätsverhalten<br />
noch nicht abschließend untersucht, man wisse aber, dass von den 560 dort<br />
Beschäftigten 289 ein Jobticket besäßen, also mehr als die Hälfte. Die bevorstehende<br />
Befragung solle helfen, Verbesserungspotenziale zu erschließen und<br />
Fragen zu Hinderungsgründen für eine nachhaltige Mobilität zu beantworten.<br />
An der Befragung seien auch die MVG sowie der städtische Radfahrbeauftragte<br />
beteiligt.<br />
Erste Erkenntnisse über das Mobilitätsverhalten<br />
Erste Erkenntnisse über das Mobilitätsverhalten der Stadthaus-Beschäftigten<br />
lägen jedoch bereits vor. So sei festzustellen, dass die Nutzung des Fahrrads<br />
für den Weg zur Arbeit mit zunehmender Distanz abnehme, während gleichzeitig<br />
die des Autos zunehme. Bei allen vier abgefragten Entfernungsstufen (bis 5<br />
Kilometer, zwischen 5 und 10, zwischen 10 und 20, über 20 Kilometer) nutzten<br />
die meisten Mitarbeiter den motorisierten Umweltverbund, also etwa Busse oder<br />
Bahnen, oder eine Mitfahrgelegenheit.<br />
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