Betriebliches Mobilitätsmanagement ... - Clever Pendeln
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Norbert Sanden<br />
Geschäftsführer ADFC Landesverband Hessen<br />
Projekt Bike + Business: Auf dem Rad zur GTZ<br />
Das Projekt Bike + Business (B+B) wurde 2002 vom Landesverband Hessen<br />
des ADFC initiiert. Man wolle einen Beitrag dazu leisten, Berufspendler zum<br />
Umsteigen vom Auto aufs Fahrrad zu motivieren und so den Radverkehrsanteil<br />
am Modal-Split des Berufsverkehrs zu fördern. Die Besonderheit des B+B-<br />
Projekts sei die Verknüpfung der Interessen der radelnden Mitarbeiter mit denen<br />
ihrer Firmen, erläutert Norbert Saden.<br />
Konzeptioneller Rahmen des Projekts sei der nationale Radverkehrsplan für die<br />
Jahre 2002 bis 2012. In diesem Zeitraum strebe die Bundesregierung eine Verdopplung<br />
des Radverkehrsanteils auf 25 Prozent an. Das Fahrrad solle als Verkehrsmittel<br />
etabliert, der Radverkehr in die Verkehrsplanung integriert und die<br />
Rahmenbedingungen optimiert werden.<br />
Das B+B-Projekt erstrecke sich auf den Ballungsraum Frankfurt, wo aufgrund<br />
der hohen Bevölkerungs- und Arbeitsplatzdichte das Substitutionspotenzial des<br />
Fahrrads als besonders hoch eingeschätzt werde.<br />
Aus Freude aufs Rad<br />
Großen Wert müsse innerhalb des Projekts auf die Kommunikation gelegt werden<br />
und darauf, Fahrradfahren schmackhaft zu machen. Norbert Sanden:<br />
„Fahrradfahren fängt im Kopf an.“ Die Menschen sollten nicht unter Zwang aufs<br />
Rad umsteigen, sondern aus Freude.<br />
Dieses Prinzip gelte auch für das B+B-Projekt, das sich auf den Berufsverkehr<br />
konzentriere. Der Projektgruppe gehörten, neben dem ADFC-Landesverband<br />
Hessen, der Planungsverband Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main, das hessische<br />
Wirtschaftsministerium, der Rhein-Main-Verkehrsverbund RMV, die Stadt<br />
Eschborn und die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) an. Man<br />
sei zuversichtlich, auch den Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport bald noch<br />
mit ins Boot zu holen.<br />
Das Konzept, den Radverkehr auf dem Weg zur Arbeit und nach Hause zu fördern,<br />
bringe vielfältige Nutzen für alle Akteure mit sich. Die Erfahrung zeige,<br />
dass jeder das Radfahren bald als Genuss und Privileg auffasse und sich sein<br />
persönliches Wohlbefinden steigere. Man sei insgesamt mobiler und spare Kosten<br />
für Auto und Benzin. Für die Betriebe wirke es sich positiv aus, weil die Mitarbeiter,<br />
die sich durch Radfahren fit hielten, seltener wegen Krankheit ausfielen<br />
und sich ihre Leistungsbereitschaft erhöhe. Eine Firma spare Kosten für<br />
Parkplätze und könne zugleich ihr Image als umweltbewusstes Unternehmen<br />
verbessern.<br />
Pilotprojekt mit der GTZ<br />
In einem Pilotprojekt sei B+B mit der GTZ in Eschborn angelaufen. Das privatwirtschaftlich<br />
organisierte Bundesunternehmen, das im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit<br />
tätig ist, beschäftige rund 1000 Mitarbeiter, die meist über<br />
ein hohes Ausbildungsniveau verfügten. Begonnen habe das Projekt mit<br />
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