BR-Magazin 01/2014

Leben
Geschichten
aus der Kälte
Kameramann Heribert Schöller
bei Dreharbeiten im Packeis
Das Bayerische Fernsehen zeigt faszinierende Bilder
und Geschichten aus dem norwegischen Spitzbergen
Vater gesucht
Familienforschung in Frankreich
Fotos: BR/Kai Schubert (2)
„Nach der langen Nacht“ zeigt sich die
hohe Arktis von einer ganz besonderen
Seite: bizarr und anmutig, wenn anfangs
nur für Minuten mit der Sonne das Licht
wieder kommt. Wild und unbändig, wenn
Kälte und Sturm Spitzbergen im Griff
haben. Geheimnisvoll, wenn die letzten
Nordlichter am Himmel spuken. Doch
genau jetzt beginnt alles neu, erwacht das
Leben. Wer das Ende der Polarnacht erleben
will, sollte jetzt mit dem Hundeschlitten
in die weiße Wildnis aufbrechen. Es ist
die beste Zeit, um Eishöhlen unter Gletschern
zu erforschen oder um im Packeis
Eisbären – vom ersten Kuss bis zum Paarungsakt
– beim Liebesspiel zu beobachten.
All das hat „natur exclusiv“ getan und
zeigt am 4. Januar einzigartige Bilder und
spannende Geschichten aus der Kälte im
Bayerischen Fernsehen. In der zweiten
Doku „Wie ein einziger Tag“ erscheint der
Sommer in Spitzbergen, wenn die Sonne
auch nachts nicht untergeht. Und nie ist
es in der hohen Arktis lebendiger – am
Vogelfelsen oder im Wasser, in der Tundra
oder auf dem Eis. Nur wenige Wochen
bleiben der unerwartet vielfältigen Tierwelt,
um den Nachwuchs großzuziehen
oder sich genügend Winterspeck anzufressen.
Mit einem Segelboot ist „natur
exclusiv“ unterwegs unter der Mitternachtssonne
– zu Polarfüchsen, Walrossen
oder Blauwalen. Natürlich steht die
Frage im Raum: Wie geht es den Eisbären
in der sich verändernden Arktis? Antworten
finden sich im Packeis ebenso wie an
Land – und sie sind oft überraschend.
––
Bayerisches Fernsehen
Samstag, 4.1.2014, 19.00 Uhr
natur exclusiv: Nach der langen Nacht –
der Winter auf Spitzbergen, D 2013, 45 Min.
Samstag, 11.1.2014, 19.00 Uhr
natur exclusiv: Wie ein einziger Tag – der
Sommer auf Spitzbergen, D 2013, 45 Min.
bayerisches-fernsehen.de/natur-exclusiv
Für Helmut Schall ist es ein großes Ereignis,
wenn er seine Halbschwester in Frankreich
besucht. Helmut Schall, geboren 1945
in Grafenkirchen im Landkreis Cham,
erfuhr erst kurz vor dem Tod seiner Mutter,
wer sein Vater war: ein französischer
Kriegsgefangener. Solche Beziehungen
waren in der NS-Zeit strikt verboten und
in Familien wie der von Ernst Schall auch
nach dem Krieg tabu. Als erwachsener
Mann begab sich der Bayer auf Spurensuche
– und fand seine Verwandten, mit
denen ihn heute ein inniges Verhältnis
verbindet, in Frankreich. „Ich habe schon
mit 12 Jahren nach meinem Vater geforscht“,
sagt Christa Hiege, auch sie ist
das Kind eines Franzosen. Aber erst als sie
sich mit ihrem Mann auf den Weg nach
Frankreich machte, fand sie die Familie
ihres damals verstorbenen Vaters. Hiege
ist die Tochter einer jungen Frau aus Waffenbrunn
im Landkreis Cham und des
französischen Kriegsgefangenen Viktor
Pillot, der dort arbeiten musste. Heute
besitzt Christa Hiege immerhin ein Foto
ihres Vaters, der in der Familie lange
verschwiegen wurde.
––
Bayern 2
Sonntag, 12.1.2014, 12.05 Uhr
Zeit für Bayern (Franken): Ich bin ein
Franzosenkind – eine ungewöhnliche
Familienforschung, 55 Min.
bayern2.de/zeit-fuer-bayern
BR-Magazin – 21