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Erdschollen - Igelity

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an, ihre Hosen auszutragen. Der Ammann gab<br />

den Kampf für diesmal auf, er stieß mit seinem<br />

Nachbar lachend auf das Wohl aller alten Hosen<br />

in Kaltenbach an und kaute dann scheinbar<br />

ruhig an seiner Pfeife weiter. Dafür mischte<br />

sich der Plazi im Gäßchen ins Gespräch, der<br />

mehrere Jahre in St. Anton als Knecht gedient<br />

und die Köstlichkeiten eines Fremdenkurorts<br />

so fleißig genossen hatte, daß sein Magen sich<br />

nur noch mit Branntwein geschweigen ließ. Er<br />

sprach von St. Anton wie von einem Paradies<br />

und pries das Fremdenwesen als die größte<br />

Wohltat der Alpentäler, wobei er sich freilich<br />

gefallen lassen mußte, daß die Bauern seine<br />

zitternden Hände, seine rote Nase und seine<br />

feuchten Äuglein als wirksame Trümpfe gegen<br />

ihn ausspielten.<br />

Während sich Plazi immer mehr erhitzte<br />

und die Worte der Bauern immer derber wurden<br />

und ihm wie Ohrfeigen an den Kopf flogen,<br />

trank der Ammann sein Glas leer und entfernte<br />

sich unbemerkt. Er hatte die ganze Zeit wie auf<br />

Kohlen gesessen und durfte sich nichts anmerken<br />

lassen. Das Gerede der Fremden hatte ihn<br />

aufgewühlt. Die Großmäuler hatten kommen<br />

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