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Erdschollen - Igelity

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Jetzt freilich kannte er ein unfehlbares Mittel,<br />

seine Pläne zu verwirklichen, aber es war<br />

ein unerhörtes, ruchloses, und er würde es nie<br />

ergreifen können: das alte, armselige Kaltenbach<br />

wegräumen, ein schönes, wohlhabendes<br />

aus dem Schutt erstehen lassen und in dem<br />

frischen Zug, der dann einsetzen müßte, alles,<br />

was ihm das Herz bewegte, durchsetzen.<br />

Der Boden von Kaltenbach war knickerig,<br />

jedes Gramm Brot mußte mit doppelt und dreimal<br />

soviel Schweiß errungen werden; bei diesem<br />

schweren Leben verknöcherten und<br />

verdumpften die Menschen. Aber nicht weit<br />

weg rauschte ja der große reiche Fremdenstrom<br />

vorüber und warf links und rechts seine Schätze<br />

ans Ufer, es galt nur, davon einen Kanal in das<br />

enge Bergtal zu graben, wie die Lunkener es<br />

versuchten, und über Kaltenbach ergoß sich der<br />

Wohlstand und ein heiteres, menschenwürdiges<br />

Leben. An Stelle des engen, kleinmütigen<br />

Geistes mußte ein freier, stolzer treten, an Stelle<br />

der neidisch nach nichtigem Gewinn und Vorteil<br />

blinzelnden Augen ein offener, wohlwollender,<br />

freudiger Blick. Schon sah er das neue Dorf<br />

und die neuen Menschen vor sich, die Ziegel-<br />

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