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Erdschollen - Igelity

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Qualen und Verstellungen nicht länger aushielt,<br />

daß irgend etwas Unerhörtes, ein Sturz über<br />

eine Felswand, ein Sprung in den Bach, oder —<br />

ein großes Feuer kommen müsse. Schlummerte<br />

er ein, so taumelte er von einem Traum zum<br />

andern, von einer Beklemmung in die andere<br />

hinein. Einmal sah er auf dem Hause des Nachbars<br />

Simon rote Ziegel, die wie Flammen züngelten<br />

und immer größer wurden, bis sie über<br />

den Kirchturm hinausschlugen; ein andermal<br />

schaute er Kindern zu, die mit Feuer spielten,<br />

oder er entdeckte ein blaues Räuchlein, das aus<br />

Sepplis Stadel aufstieg, ein schlaues Gesicht annahm,<br />

und ihm durch Mienen bedeutete, es ja<br />

nicht zu verraten; dann wieder sah er den ganzen<br />

Wald, der sich um Kaltenbach zog, in lichten<br />

Flammen stehen und langsam, Baum neben<br />

Baum, auf das Dorf zuschreiten, er konnte jeden<br />

Stamm und Zweig unterscheiden, es war schauderhaft<br />

und groß und der ganze Himmel rot. Jedesmal<br />

erwachte er an einem freudigen Schreck:<br />

„Nun kommt es von selbst!“ Und war er dann<br />

ganz wach und der grausamen Täuschung bewußt,<br />

stellte sich immer der lahme Gedanke ein:<br />

„Gottlob, deine Hand ist noch nicht schwarz!“<br />

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