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„<strong>Wir</strong> wollten<br />
weg vom Einheitsbrei“<br />
Maurice, Bilderbuch<br />
mal, weil sie Bands <strong>sind</strong>, die<br />
nicht gemacht wurden, sondern<br />
sich selber machten.<br />
Viel zu lange hat man in der<br />
Branche nach dem „neuen<br />
Falco“ gesucht und dabei<br />
schlicht und ergreifend<br />
übersehen, dass die wirklich<br />
erfolgversprechenden Pflanzen<br />
in den Nischen wuchsen.<br />
Gustav, Ja, Panik oder<br />
Attwenger: Sie alle wurden<br />
nicht von irgendeiner großen<br />
Plattenfirma entdeckt,<br />
sondern kamen aus dem<br />
Underground und suchten<br />
sich ihren teils mühevollen<br />
Weg selbst. Bei all der derzeit<br />
herrschenden Euphorie<br />
vergisst man leicht, dass Bilderbuchs<br />
„Schick Schock“<br />
ihr bereits drittes Album ist.<br />
Die beiden ersten wurden<br />
weit weniger begeistert aufgenommen.<br />
Dass man<br />
nichts geschenkt bekam,<br />
sondern sich den Platz, den<br />
man heute hat, hart erkämpfen<br />
musste, belegt die<br />
Geschichte, dass Bilderbuch<br />
beim Popfest 2013 einen<br />
Guerilla-Gig geben mussten,<br />
weil sie im offiziellen<br />
Line-up nicht vorgesehen<br />
waren. Uneingeladen enterte<br />
man die Bühne des Brut.<br />
Dem Publikum gefiel’s. Neben<br />
Können und dem<br />
Kampf dafür, dieses Können<br />
auch ans Publikum zu bringen,<br />
ist es aber auch dieser<br />
ungezwungene, geradezu<br />
spielerisch leichte Umgang<br />
mit der musikalischen Vergangenheit.<br />
Man höre nur<br />
Bilderbuchs „Schick<br />
Schock“. Da wird nach allen<br />
Regeln der Kunst zitiert, bearbeitet.<br />
„Goldkettchen und<br />
Falco-Pose“ nannte es der<br />
deutsche Spiegel. Und gerade<br />
da ortete Rotifer die Gefahr,<br />
dass man durch das Arbeiten<br />
mit Zitaten, das Verwursten<br />
all dieser Klischees<br />
sehr leicht ins Klischee zurückkippt.<br />
Das stimmt<br />
schon, greift aber zu kurz.<br />
Denn zwar erkennt man das<br />
exaltierte Auftreten und<br />
auch das Spiel mit den Klischees<br />
wieder. Die Musik<br />
aber ist zu vielschichtig, um<br />
sie mit einem Verweis allein<br />
erklären zu können. Sich<br />
seiner Geschichte bewusst<br />
zu sein, sich aber nicht von<br />
ihr erdrücken zu lassen, ist<br />
das erklärte Ziel. So klingen<br />
Wanda zwar ein wenig nach<br />
Austropop, <strong>sind</strong> aber gleichzeitig<br />
unglaublich lässig. Das<br />
muss man erst mal schaffen.<br />
„<strong>Wir</strong> wollten weg vom Einheitsbrei“<br />
erklärt es Bilderbuch-Sänger<br />
Maurice Ernst.<br />
Die Musik sei als Trotzreaktion<br />
darauf gedacht, wie<br />
merkwürdig klein Österreich<br />
in den letzten Jahren<br />
gedacht hat. Womit wir<br />
beim Thema wären. Oft<br />
braucht es gerade für das<br />
Formatradio den<br />
smartguide für GANZ WIEN<br />
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