Wir freuen uns Sie zur dies- jährigen DGVD-Tagung in Bad Honnef ...
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Sonntag, 15. Juli 2008<br />
führt. Auch für <strong>dies</strong>en Tumor s<strong>in</strong>d mittelalte und<br />
ältere Rüden prädisponiert, Rassenprädispositionen<br />
s<strong>in</strong>d nicht bekannt.<br />
Kl<strong>in</strong>ische Symptome bestehen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er makulären<br />
Melanose von Suprakaudalorgan, Per<strong>in</strong>eum,<br />
Skrotum und ventralem Abdomen und e<strong>in</strong>er<br />
unterschiedlich stark ausgeprägten Seborrhoea<br />
oleosa, ferner <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Hyperplasie der hepatoiden<br />
Zellen und/oder des Suprakaudalorgans,<br />
eventuell auch <strong>in</strong> perianalen Adenomen/Adenokarz<strong>in</strong>omen<br />
und e<strong>in</strong>er Neigung zu Per<strong>in</strong>ealhernien.<br />
Die Diagnose wird über Anamnese, kl<strong>in</strong>isches<br />
Bild sowie dem Tumornachweis mittels bildgebender<br />
Verfahren (Ultraschall), eventuell auch<br />
dem Ansprechen auf die Kastration gestellt.<br />
Letztere ist die Therapie der Wahl.<br />
2. Ovarialtumore<br />
(Hyperöstrogenismus der Hünd<strong>in</strong>)<br />
Granulosa-Zell-Tumore oder Ovarialzysten s<strong>in</strong>d<br />
bei der Hünd<strong>in</strong> die Ursache für e<strong>in</strong>en Hyperöstrogenismus<br />
und die dadurch assoziierten<br />
Symptome. Ovarialtumore kommen beim Hund<br />
sehr viel seltener vor als Hodentumore.<br />
Betroffen s<strong>in</strong>d auch hier mittelalte und ältere<br />
Hünd<strong>in</strong>nen, e<strong>in</strong>e Rassenprädisposition ist nicht<br />
bekannt.<br />
Die Symptome bestehen wie beim Sertoli-Zell-<br />
Tumor <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er symmetrischen, nicht-entzündlichen<br />
und nicht-prurig<strong>in</strong>ösen Alopezie v.a. per<strong>in</strong>eal,<br />
<strong>in</strong>gu<strong>in</strong>al und im Flankenbereich. Auch e<strong>in</strong>e<br />
Generalisierung ist möglich, Kopf und distale<br />
Gliedmaßen bleiben meist unverändert.<br />
Komedonen v.a. perivulvar und abdom<strong>in</strong>al, e<strong>in</strong>e<br />
Seborrhoe (sicca oder oleosa) sowie e<strong>in</strong>e Neigung<br />
zu Otitis externa cerum<strong>in</strong>osa treten verhältnismäßig<br />
häufig auf. Als Folge des Hyperöstrogenismus<br />
zeigen sich zudem e<strong>in</strong>e Vergrößerung<br />
von Zitzen und Vulva sowie e<strong>in</strong>e<br />
Verlängerung von Proöstrus und/oder Östrus,<br />
unregelmäßige Östrus<strong>in</strong>tervalle und Infertilität.<br />
Auch e<strong>in</strong>e Nymphomanie kann auftreten.<br />
E<strong>in</strong>e Myelosuppression ist auch bei Ovarialtumoren<br />
möglich, aber ungewöhnlich.<br />
Die Diagnose basiert auf Anamnese, kl<strong>in</strong>ischem<br />
Bild, eventuell erhöhtem Blut-Östrogenspiegel<br />
sowie der Darstellung der tumorös veränderten<br />
Ovarien mittels bildgebender Verfahren (Ultraschall),<br />
evtl. auch mittels Laparaskopie.<br />
Die Therapie der Wahl besteht <strong>in</strong> der Ovariohysterektomie.<br />
Präoperativ sollten sowohl e<strong>in</strong>e<br />
Metastasensuche als auch e<strong>in</strong> komplettes Blutbild<br />
v.a. im H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>e Myelosuppression<br />
erfolgen. Das Nachwachsen der Haare erfolgt<br />
<strong>in</strong> der Regel b<strong>in</strong>nen 3-4 Monaten nach der<br />
Kastration.<br />
3. Superfizielle nekrolytische Dermatitis<br />
(SND, „hepatokutanes Syndrom“)<br />
Das „hepatokutane Syndrom“ stellt e<strong>in</strong>e verhältnismäßig<br />
seltene metabolische Störung dar,<br />
von der vorwiegend ältere Hunde (> 8 Jahre)<br />
betroffen s<strong>in</strong>d. Sheltie, Westhighland White<br />
Terrier, Scotch Terrier und Cockerspaniel gelten<br />
als prädisponierte Rassen. Rüden s<strong>in</strong>d überrepräsentiert.<br />
38 »Neoplastische und geriatrische Hauterkrankungenbei Hund und Katze«<br />
Ursache <strong>dies</strong>es e<strong>in</strong>zígartigen Krankheitsbildes<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Regel chronische gravierende Erkrankungen<br />
der Leber, seltener wie bei Menschen<br />
mit SND Glucagon-produzierende Pankreastumoren<br />
oder Diabetes mellitus, die zu nekrotischen<br />
Veränderungen im Bereich der Epidermis<br />
führen. Warum es bei den betroffenen Hunden<br />
hierzu kommt, ist nicht vollständig geklärt. Vermutet<br />
werden u.a. e<strong>in</strong> relativer Prote<strong>in</strong>mangel,<br />
e<strong>in</strong> beschleunigter Metabolismus sowie fehlerhafte<br />
Prote<strong>in</strong>zusammensetzung (chronische<br />
Lebererkrankungen) bzw. Auswirkungen der<br />
verstärkten Gluconeogenese (Pankreastumor),<br />
vielleicht auch e<strong>in</strong> relativer Z<strong>in</strong>kmangel und e<strong>in</strong><br />
Mangel an essentiellen Fettsäuren. Das Resultat<br />
ist letztlich e<strong>in</strong>e fehlerhafte Kerat<strong>in</strong>isierung.<br />
Warum umgekehrt nur e<strong>in</strong> vergleichsweise kle<strong>in</strong>er<br />
Teil der Hunde mit Diabetes mellitus, Pankreastumoren<br />
und chronischen Lebererkrankungen<br />
derartige Hautveränderungen entwikkelt,<br />
ist noch nicht bekannt.<br />
Kl<strong>in</strong>isches Bild: Die SND führt zu e<strong>in</strong>er extremen<br />
Hyperkeratose der Pfotenballen („crackl<strong>in</strong>g<br />
paws“), oft verbunden mit Fissuren und Ulzerationen<br />
der Ballen und hochgradigen, mitunter<br />
wechselnden Lahmheiten. Ähnliche Veränderungen,<br />
also Pusteln, Krusten, Erosionen und<br />
Ulzera, s<strong>in</strong>d vorwiegend im Bereich von mukokutanen<br />
Übergängen sowie am Planum nasale<br />
zu sehen. P<strong>in</strong>nae, Sprunggelenke, Ellbogen,<br />
äußerer Genitalbereich, Ventrum und <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfällen<br />
die Mundhöhle können mit betroffen<br />
se<strong>in</strong>.<br />
Erste Hautveränderungen können den Symptomen<br />
der eigentlichen Primärerkrankung deutlich<br />
vorausgehen. Da die kutanen Symptome<br />
aber gerade zu Beg<strong>in</strong>n <strong>uns</strong>pezifisch se<strong>in</strong> können<br />
und nicht selten zunächst als orthopädische<br />
Probleme fehlgedeutet werden, zeigen viele<br />
Hunde zum Zeitpunkt der Vorstellung wegen<br />
Hautveränderungen bereits hochgradige Allgeme<strong>in</strong>störungen,<br />
s<strong>in</strong>d apathisch und anorektisch.<br />
Besteht durch e<strong>in</strong>en Pankreastumor gleichzeitig<br />
e<strong>in</strong> Diabetes mellitus, s<strong>in</strong>d entsprechende<br />
weitere Symptome, u.a. Polydipsie/Polyurie, zu<br />
erwarten.<br />
Diagnose: Neben Alter, evtl. Rasse und kl<strong>in</strong>ischem<br />
Bild liefert e<strong>in</strong>e Blutuntersuchung bereits<br />
erste H<strong>in</strong>weise (erhöhte Transam<strong>in</strong>asen, signifikant<br />
erniedrigte Am<strong>in</strong>osäuren, erniedrigtes TP<br />
und Album<strong>in</strong>, evtl. erhöhte Glucose und erhöhtes<br />
Glucagon – falls im Labor zu bestimmen).<br />
Die Sicherung erfolgt histopathologisch:<br />
Pathognomonisch ist das sogenannte „Flaggenmuster“:<br />
„rot-weiß-blau“: d.h. massive Parakeratose<br />
(rot) - subcorneales epidermales Ödem<br />
(weiß) - Hyperplasie der Stachelzellschicht (blau).<br />
Mittels bildgebender Verfahren und evtl. (Fe<strong>in</strong>nadel)biopsien<br />
von Leber und/oder Pankreas<br />
können die Veränderungen <strong>dies</strong>er Organe sowie<br />
eventuelle Metastasierungen e<strong>in</strong>es Pankreastumors<br />
festgestellt werden. Bei der Ultraschalluntersuchung<br />
der Leber soll das sogenannte<br />
„honeycombe“-Muster gleichfalls e<strong>in</strong>zigartig<br />
und pathognomonisch für die SND se<strong>in</strong>.<br />
E<strong>in</strong>e kausale Therapie ist nur <strong>in</strong> Ausnahmefällen<br />
möglich (chirurgische Entfernung e<strong>in</strong>es Glucagon-produzierenden<br />
Pankreastumors). Meist<br />
ist sie re<strong>in</strong> palliativ (Versuch mit optimierter<br />
Ernährung, parenteraler Gabe von Am<strong>in</strong>osäuren,<br />
Z<strong>in</strong>k und essentiellen Fettsäuren). Die Prognose