Wir freuen uns Sie zur dies- jährigen DGVD-Tagung in Bad Honnef ...
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ist <strong>in</strong>faust (die maximale Überlebenszeit beträgt<br />
etwa 1 Jahr nach Diagnosestellung, 75% der<br />
Hunde werden b<strong>in</strong>nen 3,2 Monaten nach Diagnosestellung<br />
euthanasiert).<br />
4. Paraneoplastischer Pemphigus (PNP)<br />
E<strong>in</strong> echter paraneoplastischer Pemphigus stellt<br />
e<strong>in</strong>e extrem seltene blasenbildende Autoimmunerkrankung<br />
der Haut dar. Bislang wurden weltweit<br />
drei gut dokumentierte Fälle beschrieben,<br />
bei denen es vor allem zu hochgradigen Hautveränderungen<br />
im Bereich der Mukosa sowie<br />
der mukokutanen Übergänge kam, ähnlich wie<br />
beim Pemphigus vulgaris. Betroffen waren<br />
unterschiedliche Rassen, als Ursache wurden bei<br />
zwei Tieren e<strong>in</strong> malignes Thymom (wie für PNP<br />
<strong>in</strong> der Humanmediz<strong>in</strong> typisch) und bei e<strong>in</strong>em<br />
e<strong>in</strong> Sarkom der Milz diagnostiziert. Beim PNP<br />
werden Autoantikörper gegen diverse Plak<strong>in</strong>e<br />
und gegen verschiedene Desmogle<strong>in</strong>e produziert,<br />
unter anderem auch gegen Desmogle<strong>in</strong> I<br />
wie beim Pemphigus foliaceus und gegen Desmogle<strong>in</strong><br />
III wie beim Pemphigus vulgaris. Wie<br />
es zu den dramatischen Hautveränderungen<br />
kommt, ist nicht vollständig geklärt, vermutet<br />
werden durch T-Zellen <strong>in</strong>duzierte Apoptose von<br />
Kerat<strong>in</strong>ozyten.<br />
Spiraea extract (Haarpower) für<br />
exzessiv haarende Hunde – E<strong>in</strong>e<br />
randomisierte Doppelbl<strong>in</strong>dstudie<br />
V. Wiese, R. S. Mueller<br />
In <strong>dies</strong>er mulitzentrischen, plazebo-kontrollierten<br />
Doppelbl<strong>in</strong>dstudie wurden 27 kl<strong>in</strong>isch gesunde<br />
Hunde mit exzessivem Haaren und ohne<br />
jegliche andere Probleme für drei Monate entweder<br />
mit e<strong>in</strong>em phytotherapeutischen, Spiraea<br />
Extrakt enthaltenden Präparat (Haarpower®,<br />
n=23) oder Plazebo (n=4) behandelt. Alter, Rasse,<br />
Gewicht, Geschlecht, Haarfarbe, -qualität und<br />
-länge, Fütterungsdetails und Lebensgewohnheiten<br />
der Hunde wurden erfasst. Besitzer beurteilten<br />
das Haaren auf e<strong>in</strong>er Skala von Null bis<br />
Drei sowie auf e<strong>in</strong>er visuellen Analogskala<br />
(0-10). Haarproben wurden vor und nach der<br />
Therapie mittels e<strong>in</strong>es standardisierten Kämmprotokolls<br />
gewonnen. Haare wurden gewogen,<br />
gezählt und mikroskopisch untersucht. Sechs<br />
Hunde der Behandlungsgruppe erschienen nicht<br />
Häufiger als der PNP im S<strong>in</strong>ne der humanmediz<strong>in</strong>ischen<br />
Def<strong>in</strong>ition sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> Pemphigus<br />
foliaceus bei mittelalten und älteren Tieren<br />
zusammen mit e<strong>in</strong>er malignen Neoplasie aufzutreten,<br />
wobei e<strong>in</strong> ursächlicher Zusammenhang<br />
zwischen beiden bislang noch nicht nachgewiesen<br />
werden konnte und die für Pemphigus<br />
foliaceus typischen Hautveränderungen (Pusteln<br />
und Krusten v.a. im Bereich von Nasenrücken,<br />
Perioral- und Periokularbereich, Planum nasale<br />
sowie evtl. P<strong>in</strong>nae) auf das Gesicht beschränkt<br />
bleiben können.<br />
Die Diagnose wird über die histopathologische<br />
und evtl. auch immunhistochemische Untersuchung<br />
von Hautbiopsien, evtl. zusätzlich –<br />
bei Thymom oder anderen malignen Tumoren<br />
– über bildgebende Verfahren und evtl. Organbiopsien<br />
gestellt. Die Prognose bei den bislang<br />
beschriebenen Tieren mit PNP war <strong>in</strong>faust, teilweise<br />
wurde die Diagnose erst postmortal<br />
gestellt. Treten Pemphigus foliaceus-ähnliche<br />
Hautveränderungen v.a. im Gesichtsbereich bei<br />
e<strong>in</strong>em mittelalten oder älteren Hund auf, evtl.<br />
verbunden mit extrakutanen Symptomen, kann<br />
möglicherweise im E<strong>in</strong>zelfall e<strong>in</strong>e kausale Therapie<br />
erfolgen (z.B. chirurgische Entfernung e<strong>in</strong>es<br />
Milztumors, evtl. gefolgt von Chemotherapie).<br />
Dr. Stefanie Peters<br />
Tierkl<strong>in</strong>ik Birkenfeld<br />
Am Schönenwald<br />
55765 Birkenfeld<br />
<strong>in</strong>fo@t-kl<strong>in</strong>ik.de<br />
<strong>zur</strong> Wiederholungsuntersuchung und wurden<br />
ausgeschlossen. Nur e<strong>in</strong>er der vier Hunde <strong>in</strong> der<br />
Plazebogruppe besserte sich. Sechs der 17 mit<br />
dem phytotherapeutischen Präparat behandelten<br />
Hunde zeigten e<strong>in</strong>e dramatische Besserung<br />
bis h<strong>in</strong> <strong>zur</strong> Remission. Auf der visuellen Analogskala<br />
beurteilten die Besitzer das Haaren vor der<br />
Therapie mit 7.6 (4.0 - 10.0). Nach der Behandlung<br />
war der mittlere Wert 5.5 (0.0-10.0).<br />
Das Haaren besserte sich nur <strong>in</strong> der behandelten<br />
Gruppe signifikant um 22 % (P = 0.0569).<br />
Die Besserung war nicht von der Jahreszeit<br />
abhängig. Objektive Parameter wie<br />
Haardurchmesser oder -gewicht änderten sich<br />
während der Be-handlung nicht (P>0.1).<br />
Herzlichen Dank an Marcello Hagmayer von<br />
Powervet/Schweiz für die Bereitstellung des<br />
Präparats und an Drs. A. Fach, I. Laufer, M. L<strong>in</strong>ek,<br />
B. Rösch, V. Wienrich und H. Wulff sowie an die<br />
Hundebesitzer für die Teilnahme an der Studie.<br />
V. Wiese<br />
Mediz<strong>in</strong>ische Kle<strong>in</strong>tierkl<strong>in</strong>ik<br />
Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
Prof. Dr. Ralf S. Müller<br />
Mediz<strong>in</strong>ische Tierkl<strong>in</strong>ik<br />
Ludwig-Maximilians-Universität<br />
80539 München<br />
Veter<strong>in</strong>ärstr. 13<br />
Ralf.Mueller@med.vetmed.uni-muenchen.de<br />
»Neoplastische und geriatrische Hauterkrankungenbei Hund und Katze« 39