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kommunalinfo24 3/2015

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Hartz-4-Kosten sind der entscheidende Hebel<br />

V<br />

or allem wirtschaftsschwache Kommunen mit hoher Langzeitarbeitslosigkeit und geringen<br />

Steuereinnahmen ächzen unter den hohen Ausgaben für diese Wohnkosten. Sie beliefen sich<br />

2013 bundesweit auf rund 14 Milliarden Euro.<br />

vor Ort<br />

Im wirtschaftsstarken Baden-Württemberg<br />

binden sie lediglich 3 Prozent<br />

der kommunalen Etats, im strukturschwachen<br />

Sachsen-Anhalt hingegen<br />

11 Prozent. Die Belastung der Stadt<br />

Magdeburg etwa ist fast zehn Mal höher<br />

als jene im baden-württembergischen<br />

Kreis Hohenlohe (13,2 zu 1,4<br />

Prozent).”Eine Übernahme der Wohnkosten<br />

für Hartz-4-Empfänger ist der<br />

entscheidende Hebel für den Bund,<br />

den armen Kommunen gezielt zu helfen”,<br />

sagte René Geißler, einer der<br />

Autoren der Studie und Finanzexperte<br />

der Bertelsmann Stiftung. Etliche<br />

große Ausgabeposten in den kommunalen<br />

Sozialetats scheiden hingegen<br />

aus, weil die Kommunen große eigene<br />

Gestaltungsspielräume haben. Das ist<br />

zum Beispiel in der Jugendhilfe oder<br />

Sozialhilfe der Fall.<br />

Die Bertelsmann Stiftung hat erstmals<br />

den gesamten Katalog kommunaler<br />

Sozialleistungen geprüft, um<br />

die Leistung zu finden, die am besten<br />

für eine Entlastung durch den Bund<br />

geeignet ist. Die Studie empfiehlt, mit<br />

den im Koalitionsvertrag zugesagten<br />

jährlich 5 Milliarden Euro die Wohnkosten<br />

für Hartz-4-Empfänger zu<br />

übernehmen. Diese Ausgaben ballen<br />

sich in armen Städten, ohne für diese<br />

steuerbar zu sein. Und sie sind durch<br />

den Bund über örtliche Mietspiegel<br />

leicht zu kontrollieren, was ein wichtiges<br />

Argument ist. Denn die finanziellen<br />

Entlastungen müssen einhergehen<br />

mit Kontrollrechten des Bundes.<br />

“Der Bund kann keinen Blanko-<br />

Scheck ausstellen. Die Wirtschaftlichkeit<br />

muss nachvollziehbar sein.”<br />

René Geißler, Ko-Autor der Studie<br />

und Finanzexperte der Bertelsmann<br />

Stiftung<br />

Eine Investition der Bundesmittel in<br />

die Wohnkosten für Hartz-4-Empfänger<br />

wäre ein verfassungsrechtlich<br />

gangbarer Weg. Darüber hinaus beteiligt<br />

sich der Bund bereits heute in<br />

geringerem Umfang an dieser Leistung.<br />

Wenn dieser Kostenanteil um<br />

die jährlich in Aussicht gestellten 5<br />

Milliarden Euro ausgeweitet würde,<br />

käme das insbesondere wirtschaftsschwachen<br />

Regionen zu Gute. Die<br />

entlastende Wirkung für solche Städte<br />

und Kreise wäre enorm, errechnet die<br />

Studie: In Nordrhein-Westfalen etwa<br />

würden durch diese Maßnahme rund<br />

75 Prozent der jährlichen Defizite in<br />

den Kommunalhaushalten getilgt.<br />

“Die notleidenden Kommunen brauchen<br />

eine Perspektive, wie sie aus<br />

dem Teufelskreis schlechter Infrastruktur,<br />

geringer Einnahmen, hoher<br />

Sozialausgaben und Investitionsstau<br />

herauskommen.” <br />

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<strong>kommunalinfo24</strong> - Das Magazin | 3/<strong>2015</strong> |<br />

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