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Der Architekt Ferdinand Keilmann im Systemwandel des 20. Jahrh

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ALBERT SPEER 43<br />

damit ideologisch verbunden zu sein, hatte er eine Strategie entwickelt, die<br />

ihn vor dem To<strong>des</strong>urteil bewahrte. 141<br />

III.2 Die Paladine<br />

Eine wesentlich andere Behandlung erfuhren auch nach dem Krieg die <strong>Architekt</strong>en,<br />

die zu Speers Arbeitsstab gehörten, welcher seit dem 11.10.1943<br />

als „Arbeitsstab Wiederaufbauplanung“ für die <strong>im</strong> Krieg zerstörten Städte<br />

geschaffen wurde. 142 Als wichtigstes Mitglied dieser Institution, die auch<br />

noch als „Wiederaufbaustab Speer“ bezeichnet wird, ist Rudolf Wolters zu<br />

nennen, der unter anderem Büroleiter <strong>des</strong> GBI war. Dazu waren unter anderem<br />

Personen wie Konstanty Gutschow, Herbert R<strong>im</strong>pl, Friedrich Tamms,<br />

Paul Bonatz, Hanns Dustmann, Helmut Hentrich, Rudolf Hillebrecht, Paul<br />

Schmidthenner und Julius Schulte-Frohlinde an den regelmäßigen Treffen<br />

beteiligt. Viele dieser Personen hatte Speer arbeiteten schon seit der Schaffung<br />

der Dienststelle <strong>des</strong> GBI in seinem Auftrag, einige hatte er bereits<br />

während seines Studiums in Berlin kennengelernt und es entsprach seiner<br />

Art, für die vielfältigen Aufgaben, mit denen er nun betraut war, Personen<br />

auszuwählen, zu denen er schon länger Vertrauen hatte. 143 Durch die erwähnten<br />

weitreichenden Kompetenzen war Speer in der Lage, seinen Arbeitsstab<br />

mit ausreichenden Aufträgen zu versorgen und so für seine Paladine<br />

und deren Angestellten die Arbeitsplätze zu sichern. Das Zusammentreffen<br />

mit Speer war für diese <strong>Architekt</strong>en ein Glücksfall in ihrer Karriere.<br />

Es ist naheliegend, daß sie alle, da sie auch als Planer und Organisatoren<br />

eine weitreichende Kompetenz besaßen, auch in anderen Zeiten in der Lage<br />

gewesen wären, beruflich erfolgreich zu sein. Allerdings waren sie nun in<br />

der Lage, ein Netzwerk aufzubauen, welches durch die persönlichen Beziehungen<br />

untereinander auch in politisch und wirtschaftlich schwierigen Situationen<br />

nicht zerriß und den Mitgliedern Möglichkeiten offen hielt, sich<br />

in relativ geschlossenen Zirkeln nach dem totalen Zusammenbruch in<br />

Deutschland Positionen in den zerstörten Städten zu sichern. 144<br />

141 Fest 1999, S. 390.<br />

142 Nipper, Josef: Städte auf/aus Trümmern: <strong>Der</strong> Wiederaufbau deutscher Städte nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg. Ein Neuanfang?, in: Nipper, Josef (Hrsg.): Kriegszerstörung und<br />

Wiederaufbau deutscher Städte. Geographische Studien zu Schadensausmaß und Bevölkerungsschutz<br />

<strong>im</strong> 2. Weltkrieg. Zu Wiederaufbauideen und Aufbaurealität, Köln 1993, S.<br />

79.<br />

143 Durth 1986, S. 168.<br />

144 von Beyme 1986, S. 50

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