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KoBo - Gemeinde Bonstetten

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Jugend & Alter <strong>KoBo</strong>ging mit ihnen in ihren Schlafraum, setztesich auf die Bettkante und wartete, bis dieMädchen eingeschlafen waren. Am nächstenTag bei der Schnitzeljagd waren imWald keine sieben schwarzen Männer zusehen, auch keine sieben Zwerge.Küchenarbeit bei den Indianern ist Frauensache.An einem anderen Tisch sitzt die Mokassin-Gruppebei ihrer HandarbeitslehrerinRuth Schäfer. Dies ist der arbeitsintensivsteWorkshop. Der ist freiwillig.Nicht alle Kinder sind bereit, bei diesemschönen Wetter so viele Stunden lang zuschneiden, Löcher in Leder zu stanzen,zusammenzunähen. Aber es hat sich gelohnt.Wunderschöne Mokassins – natürlichin der eigenen Schuhgrösse – sind daentstanden! Im grossen Aufenthaltsraumstehen grosse Trommeln auf dem Boden,die am Vortag hergestellt wurden. Ichbekomme eine Kostprobe zu hören, zweiverschiedene Schlagzeugversionen!so …» oder «Nein, du kannst nicht mit uns…» Es herrscht eine total friedliche Stimmung!Nur einmal waren einige Mädchenaufgeregt. Als ein Junge eines Abends erzählte,im Wald habe er schwarze Männergesehen. Kein Wunder, dass in dieserNacht zwei Mädchen ans Zimmer vonJolanda Bächler klopften und meldeten,sie könnten nicht schlafen. Frau BächlerMorgen kommen die Eltern«Wann dürfen wir mit der Taschenlamperausgehen?» Schwierig zu beantworten:«Bald ist der längste Tag im Jahr. Es wirdja erst um zehn Uhr dunkel, und da schlaftihr schon.» Als Lehrerin weiss man: WennKinder spät ins Bett gehen, sind sie amnächsten Morgen schlapp, je nachdem sogarden ganzen Tag. Sie haben keine Lust,etwas zu tun und hängen herum und gähnen.Nein, das geht gar nicht, denn morgensteht noch vieles an: Morgen muss dasFest vorbereitet werden, denn da kommendie Eltern. Die Kinder werden sie auf derBuchenegg abholen und zu ihrem Hausführen. Dann werden Würste gebraten. Esgibt auch Chili con Carne und die Elternbringen Salate mit. Indianerlieder werdengesungen, es wird getrommelt und Pfeil,Bogen, Schildkröte und Mokassins werdenpräsentiert. Die Eltern werden staunen.Und klatschen. Und sich freuen überihre fröhlichen Kinder. Und froh sein, dasssie ihr Kind wohlbehalten zurückbekommen.Der Wetterbericht ist gut. Es wirdkein Gewitter geben. Seit drei Tagen istrichtig warmes Sommerwetter. Ach, wasfür ein tolles Indianerlager!Jolanda Bächler sagt, es sei ja so wichtig,das Arbeiten mit den Händen zu schulen,die Fingerfertigkeit. «Das gibt auch eineinnere und äussere Ruhe», meint sie, undsie hat recht. Ich bin höchst erstaunt, wiefriedlich es hier ist. Jeder schafft, man redetnett miteinander und man hört immermal wieder die Frage: «Könnten wir nichtnoch länger bleiben?» Kein einziges Malvernehme ich Streit. Kein «Der hat mir…» oder «Sie ist einfach …» oder «Du bistIm Indianerlexikon steht alles über den Glücksbringer Schildkröte.<strong>KoBo</strong> 03/10 15

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