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KoBo - Gemeinde Bonstetten

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Landwirt schafft <strong>KoBo</strong>Kurzinterview mit Peter Kern«Ich habe immer meinen Feldstecher dabei»Welche Eindrücke und Erkenntnisse habenSie aus den Bildern der Kamera im Eulenkastenerhalten?Peter Kern: Es ist ein faszinierendesErlebnis, ein derart heimlich lebendesTier Schritt für Schritt näher kennenzulernen.Gerade bei der Schleiereule sinddie Angaben in der Literatur sehr uneinheitlich.Sie sind bekannt als ausgewiesener VogelundNaturkenner. Seit wann frönen Siedieser Leidenschaft?Seit meinem 20. Lebensjahr. Mitmeinem damals noch zukünftigenSchwiegervater habe ich geholfen, Vögelzu beringen. Auch haben wir zusammenviele gemeinsame Beobachtungen gemacht.Viele Leute kennen Ihre wunderbarenFilmaufnahmen von Tieren und Pflanzenund sind begeistert. Sind das zufälligeBeobachtungen oder haben Sie diesen Tieren«aufgelauert»?Beides. Viele Aufnahmen entstandendurch zufällige Beobachtungen. Aber ichsuche schon regelmässig Gebiete auf, vondenen ich weiss, welche besonderen Tiereoder Pflanzen hier zu finden sind.Wählen Sie Ihr Ferienziel eigentlich nachden vorhandenen Tier- und Pflanzenartenaus oder nach dem Ferienkatalog?Ich kenne beide Arten von Ferien.Peter Kern: Der C. G. Jung der Schleiereulen. (Bild: Frank Brüderli)Wenn wir Familienferien machen, reserviereich immer eine mehr oder wenigerbegrenzte Zeit für mein Hobby. Etwazwei Wochen im Jahr bin ich aber ausschliesslichfür Naturbeobachtungen unterwegs.So oder so, wenn ich draussenbin, habe ich immer meinen Feldstecherdabei.Wo gibt es Gelegenheiten, Ihre wunderschönenNaturfilme zu sehen?Ich zeige sie auf Wunsch gerne einemnaturinteressierten Publikum, z. B. an Versammlungenvon Naturschutzvereinen.Einmal habe ich in <strong>Bonstetten</strong> auch einenFilm an einem Seniorennachmittag gezeigt.Ende Jahr gehen Sie in den Ruhestand.Werden Sie dann Ihr Hobby zum neuenBeruf machen?Ich hoffe, dass ich dann mehr Zeit dazuhabe. Sicher werde ich für meine intensivenBeobachtungen nach Möglichkeitmehr Zeit aufwenden. Meine Begeisterungfür dieses Hobby ist nach wie vorgross. Ein Beruf wird es nie werden, dennder kommerzielle Aspekt war und ist fürmich nie ein Thema.Vielen Dank für Ihre Auskünfte. Wir wünschenIhnen möglichst viele spannende Beobachtungenund freuen uns, wenn wir vonder einen oder anderen etwas mitbekommen.200 mäuse für eine einzige junge euleSchleiereulen sind in ihrer Lebensweise sehrvom Menschen abhängig. Mäuse sind zwar ihreHauptnahrung, zum Brüten brauchen sie abereinen sicheren trockenen Ort. Dieser ist in dergewünschten Grösse in der Natur sehr selten.So brüten sie bei uns fast ausschliesslich invon Menschen geschaffenen Wohnungen: Aufeinem verlassenen Estrich oder einem ruhigenScheunenboden oder eben in einem Eulenkasten.In England heisst die Schleiereule «Barnowle», Scheunen-Eule. Als Mäusejäger warsie von den Menschen immer gern gesehen.Vor allem in der Winterzeit ist die Schleiereuledarauf angewiesen, dass sie in den Scheunennach Mäusen jagen kann. Liegt draussen einegeschlossene Schneedecke über längere Zeit,kann sie im Freien nicht überleben. Deshalbkommt sie nur bis etwa 700 Meter über Meerbei uns vor.Junge Schleiereulen verdrücken bis zu vier Mäusepro Tag. Um eine einzige junge Eule aufzuziehen,müssen die Eltern über 200 Mäuse fangen.In mäusereichen Jahren wie dem heurigen istdies kein Problem, wenn das Wetter einigermassenmitspielt. Hat es aber zu wenig Mäuse,werden die jüngsten Eulen den grösseren Geschwisternverfüttert. So kommen wenigstenseins oder zwei mit dem Leben davon.Die Schleiereule ist eine Scheuneneule. (Bild: F.B.)<strong>KoBo</strong> 03/10 9

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