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Die aktuelle Ausgabe als PDF - Pressident

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Couchsurfing<br />

Übers Internet kann mittlerweile jeder sein eigenes<br />

Sofa zur Vermietung anbieten. Über ein<br />

etwas anderes Reiseerlebnis.<br />

Das neue Schuljahr hat grade erst begonnen<br />

und schon sehnt sich der ein oder andere<br />

Schüler wieder nach Ferien. Einige<br />

verbrachten den Urlaub zusammen mit<br />

ihrer Familie in Hotels, Ferienhäusern<br />

oder -wohnungen, andere wiederum genossen<br />

die schulfreie Zeit gemeinsam mit<br />

Freunden. Doch in den vergangenen Jahren<br />

wurde neben diesen Möglichkeiten<br />

eine völlig neue Art des Reisens immer<br />

populärer: Der Trend, der sich immer<br />

weiter durchsetzt, wird <strong>als</strong> “Social travelling”<br />

bezeichnet. Bei dieser Form des<br />

Reisens stellen Privatleute wildfremden<br />

Menschen einen Platz in ihrer Wohnung<br />

zur Verfügung. New York, London, Pinneberg<br />

– in regelrecht jeder Stadt der Welt<br />

ist eine Unterkunft möglich. Häufig sogar<br />

kostenlos!<br />

Überall auf der Welt wohnen Menschen,<br />

die fremden Gäste ihre Türen öffnen,<br />

diese auf ihren Sofas übernachten lassen<br />

und beherbergen. <strong>Die</strong> Motive der Reisenden<br />

liegen auf der Hand. In privaten<br />

Wohnungen kommt auch in einer unbekannten<br />

Stadt ein Gefühl von Zuhause<br />

auf, anders <strong>als</strong> in einem anonymen und<br />

einsamen Hotelzimmer. Das Empfinden<br />

gleicht vielmehr einem Kurzurlaub<br />

bei Freunden, die in einer anderen Stadt<br />

wohnen und einem für ein paar Nächte<br />

die Couch zum Schlafen anbieten. Nun ist<br />

es allerdings unmöglich, auf der ganzen<br />

Welt Freunde zu haben und dennoch gibt<br />

es in nahezu jeder Stadt auf unserem Planeten<br />

inzwischen Menschen, die Schlafplätze<br />

anbieten – inklusive Heimatgefühl.<br />

Es gibt sogar weitere Gemeinsamkeiten<br />

Text NN<br />

zu den wirklichen Freunden, denn viele<br />

der Herberger verlangen für ihre Unterkunft<br />

nicht einmal Geld. <strong>Die</strong> meisten Mitglieder,<br />

die auf Plattformen wie "Couchsurfing,"<br />

"Haustausch" oder "Hospitality<br />

Club" eingetragen sind, wollen vor allem<br />

eins: sparen. Über 3 Millionen Menschen<br />

aus weltweit 80 000 Städten verfolgen<br />

dieses Ziel, wobei nicht jeder Registrierte<br />

automatisch Gäste bei sich zu Hause<br />

aufnehmen muss. <strong>Die</strong> Registrierung bei<br />

"Couchsurfing" kostet 20 Euro. Danach<br />

folgen Sicherheitskontrollen der Identität,<br />

um den Beteiligten einen gewissen Schutz<br />

bieten zu können. <strong>Die</strong> Unterkunft an sich<br />

ist kostenfrei und nach einigen Nächten<br />

in fremden Wohnungen beschließt<br />

so manch einer, in Zukunft auch seine<br />

Couch zu teilen. Inzwischen stellt immerhin<br />

jedes dritte Mitglied sein Heim für die<br />

Mitnutzer zur Verfügung.<br />

Auf den ersten Blick liegen die Beweggründe<br />

der Gastgeber im Verborgenen.<br />

Man beginnt sich zu fragen, was die Leute<br />

dazu bewegt, Wildfremde in ihre Wohnung<br />

zu lassen. Fühlen sie sich einsam?<br />

Haben sie keine Freunde? Oder kommt<br />

ganz allein in einer Wohnung Langeweile<br />

auf? Worin auch immer die Gründe liegen<br />

mögen, das System geht glänzend auf.<br />

Über sechs Millionen Menschen haben<br />

die Nacht schon auf fremden Sofas, Matratzen<br />

oder in Gästezimmern verbracht.<br />

<strong>Die</strong> meisten der Wohnungseigentümer<br />

sind anscheinend schlichtweg gastfreundlich.<br />

<strong>Die</strong>jenigen, die selbst schon von den<br />

Betten und der Hilfsbereitschaft anderer<br />

profitierten, wollen etwas zurückgeben.<br />

03/2012 <strong>Pressident</strong> | 11<br />

T: Damaris / pixelio.de

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