Die aktuelle Ausgabe als PDF - Pressident
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Tierhaltung im Zirkus<br />
Ist eine artgerechte Haltung möglich?<br />
<strong>Die</strong> Tierhaltung im Zirkus ist sehr umstritten:<br />
<strong>Die</strong>jenigen Menschen, die im<br />
Zirkus arbeiten, behaupten, ihren Tieren<br />
geht es gut. Wissenschaftler beobachten<br />
jedoch bei den meisten Tieren, vor<br />
allem bei Elefanten und Pferden, eine<br />
charakteristische Störung: das sogenannte<br />
Weben. Das Weben erkennt man bei<br />
Pferden daran, dass sie ihren Kopf hin<br />
und her bewegen und/oder ihr Gewicht<br />
abwechselnd von einem auf das andere<br />
Bein verlagern. Wenn Tiere weben, weist<br />
das auf Stress oder zu wenig Bewegung<br />
mit Artgenossen hin. <strong>Die</strong> Gesundheitsschäden<br />
sind meistens größer <strong>als</strong> man<br />
denkt. Das Weben gibt es auch bei uns<br />
Menschen, da heißt es allerdings Hospitalismus.<br />
Es tritt bei besonders lieblos behandelten<br />
Kindern oder bei Kindern, die<br />
lange im Krankenhaus lagen und schlecht<br />
betreut wurden, auf. Außerdem ist ein<br />
ganz häufiger Kritikpunkt, dass die Tiere<br />
viel zu wenig Platz im Vergleich zu ihrem<br />
Platzangebot in der Natur haben. Um die<br />
Zirkustiere zu schützen, sind Leitlinien<br />
festgelegt worden.<br />
Tiger:<br />
Leitlinien<br />
Innenkäfige: In einem 12 m² großem Käfig<br />
dürfen 1-2 Tiere leben, für jedes weitere<br />
Tier benötigen die Tiger 4 m² mehr.<br />
Außengehege: 50 m² für 5 Tiere, für jedes<br />
weitere Tier benötigt man dann 5 m²<br />
mehr.<br />
Freiheit<br />
Tiger haben wie alle Großkatzen ein Revier,<br />
dem sie das ganze Jahr treu bleiben.<br />
Das Revier ist ca. 50 Quadratkilometer<br />
groß. Tiger bauen sich in Spalten, umgestürzten<br />
Bäumen oder kleinen Felsenhöhlen<br />
ihre Schlupfwinkel, welche sie meist<br />
mit Laub o. Ä. auspolstern. Ein Tiger hat<br />
meistens mehrere Höhlen, die er abwech-<br />
selnd nutzt.<br />
Seelöwen:<br />
Leilinien<br />
Während des Transports:<br />
Im Transportfahrzeug ist ein Schwimmbecken<br />
von mindestens 8,8 m³ (4,0 x 2,2<br />
x 1,0 m) für bis zu 2 Tiere zu errichten.<br />
Für jedes weitere Tier sind mindestens<br />
2 m³ Wasser erforderlich. Jedem Tier ist<br />
zusätzlich eine Liegefläche von 2 m² anzubieten.<br />
Am Gastspielort: Das Badebecken soll für<br />
bis zu vier Tiere eine Tiefe von mindestens<br />
1,2 m und eine Fläche von mindestens<br />
50 m² haben, für jeden weitere Seelöwen<br />
zusätzlich 5 m². Das Badebecken soll<br />
rechteckig sein und nicht rund.<br />
Freiheit<br />
Kalifornische Seelöwen entfernen sich<br />
selten weit von der Küste und bevorzugen<br />
Sandstrände. Beim Beutefang tauchen sie<br />
etwa 40 m tief und suchen nach Fischen<br />
und Tintenfischen. Oft tauchen die Seelöwen<br />
in Gruppen und kreisen gemeinsam<br />
Fischschwärme ein.<br />
Elefanten:<br />
Leitlinien<br />
Kettenhaltung im Stallzelt: Jedes Tier<br />
muss mindestens 2,5 x 4 m Platz haben.<br />
<strong>Die</strong> Tiere werden mit zwei Ketten angekettet:<br />
eine am Hinterbein und eine am<br />
entgegengesetzten Vorderbein oder am<br />
H<strong>als</strong>. <strong>Die</strong> Ketten müssen täglich anders<br />
angebracht werden, um Druckstellen zu<br />
vermeiden. Der angekettete Elefant muss<br />
sich noch hinlegen und einen Schritt vor pixelio.de<br />
,<br />
und zurück machen können.<br />
e.V.<br />
Haltung im Paddock (ein nicht bepflanzter<br />
Auslauf): <strong>Die</strong> Tiere müssen sich ungehindert<br />
bewegen können. Für bis zu das<br />
Elefanten muss das Gehege mindestens Deutschland<br />
250 m² groß sein, für jedes weitere Tier<br />
PeTA<br />
kommen noch 20m² hinzu. F:<br />
03/2012 <strong>Pressident</strong> | 77