Die aktuelle Ausgabe als PDF - Pressident
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Finanzkrise?<br />
Bei deutschen Jugendlichen so gut wie nicht<br />
erkennbar.<br />
Während die Finanzkrise weiterhin die<br />
Schlagzeilen der Zeitungen füllt und die<br />
Deutschen nachdenklich macht, erreicht<br />
ihre Kinder genau das Gegenteil. <strong>Die</strong><br />
deutschen Jugendlichen bekommen so<br />
viel Taschengeld wie nie zuvor.<br />
Laut Kidsverbraucher-Analyse 2012 sind<br />
die Eltern in der Lage, insgesamt mehr<br />
Geld für Bekleidung, Freizeit und Taschengeld<br />
ihrer Sprösslinge auszugeben.<br />
Mit einer Steigerung um zehn Prozent<br />
zum Vorjahr bekommen die 7 bis 13-Jährigen<br />
dieses Jahr durchschnittlich 27,18<br />
Euro Taschengeld pro Monat – ein neuer<br />
Höchstwert. Dazu hat sich der Wert der<br />
Geldgeschenke gesteigert, dieser ist mit<br />
210 Euro pro Jahr um 13 Euro seit 2011<br />
gestiegen. Durch das erhöhte Markenbewusstsein<br />
der Jugendlichen und die<br />
Bereitschaft vieler Eltern, ihren Kindern<br />
diese Wünsche zu erfüllen, bleiben Jugendliche<br />
weiterhin wichtige Ansprechpartner<br />
der Wirtschaft.<br />
Als beliebtestes Geschenk zu Weihnachten<br />
oder zum Geburtstag wählten die<br />
Kinder und Jugendlichen das Handy. 3,2<br />
Millionen dieser Altersgruppe besitzen<br />
ein eigenes Handy, bei 17 Prozent handelt<br />
es sich sogar um ein Smartphone. Somit<br />
verfügen rund die Hälfte der 6,04 Millionen<br />
deutschen Kinder über ein Handy,<br />
zusätzlich dürfen sich 43 % der Kinder<br />
auf dem Smartphone der Eltern, falls dieses<br />
vorhanden ist, vergnügen. <strong>Die</strong> vielen<br />
verschiedenen und meistens kostenlosen<br />
Apps bieten auch für jede Altersgruppe<br />
vielseitige Unterhaltung.<br />
Als zweitbeliebtestes Geschenk sieht die<br />
"mobile Generation“, wie diese Alterskategorie<br />
auch genannt wird, die Spielekonso-<br />
Text WM<br />
le. In 69 Prozent der deutschen Haushalte<br />
ist somit eine „Playstation“, „Wii“ oder<br />
Ähnliches vorhanden, an der sich laut<br />
Umfrage nicht nur die junge Generation<br />
die Zeit vertreibt. <strong>Die</strong> klassischen Gesellschaftsspiele<br />
rücken dabei in den Hintergrund,<br />
werden allerdings auch nicht ganz<br />
vergessen, denn gerade bei den Vorschulkindern<br />
ist der Wunsch nach klassischen<br />
Spielzeug im Kinderzimmer durchaus<br />
noch vorhanden.<br />
Nur einen Prozentpunkt hinter der Spielkonsole<br />
liegt die Handspielkonsole. Der<br />
Bedarf dieser Freizeitbeschäftigung ist<br />
im Vergleich stark zurück gegangen und<br />
wird wohl über kurz oder lang durch die<br />
vielen Online-Spiele auf den Smartphones<br />
abgelöst.<br />
Auch wenn man immer wieder in den<br />
Schlagzeilen zu lesen bekommt, dass das<br />
Zeitalter des gedruckten Buches vorbei<br />
sei, ergab die Kidsverbraucher Analyse<br />
ganz andere Ergebnisse: Obwohl der Alltag<br />
der Jugendlichen durch Handys und<br />
Spielkonsolen sehr geprägt ist, geben 96%<br />
an, sich mit Magazinen zu beschäftigen<br />
und 91 % bis zu drei Bücher im Monat zu<br />
lesen – ein konstanter Wert im Vergleich<br />
zu 2011.<br />
Während nun die Eltern um ihr Geld bangen,<br />
leben die Kinder ein Leben ohne materielle<br />
Sorgen, denn dem durchschnittlichen<br />
deutschen Kind wird kaum ein<br />
Wunsch abgeschlagen. Doch es wird zum<br />
Glück noch darauf geachtet, dass die junge<br />
Generation auch noch weiß, wie sich<br />
ein Buch anfühlt – und sie nicht nur das<br />
kalte Metall eines Smartphonegehäuses<br />
kennenlernen. ■<br />
03/2012 <strong>Pressident</strong> | 19