Die aktuelle Ausgabe als PDF - Pressident
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So funktioniert ein Windpark<br />
Lediglich eine Brise von Windstärke<br />
3 reicht aus, damit sich<br />
die Rotoren in Bewegung setzen.<br />
Der Wind drückt nicht<br />
einfach nur gegen die Rotorblätter,<br />
sondern es kommt ein<br />
Auftrieb zustande (das gleiche<br />
Prinzip kommt an Flugzeugtragflächen<br />
zum Einsatz und sorgt<br />
dafür, dass der Flieger abheben<br />
dem Festland zu versorgen. <strong>Die</strong> Bauteile<br />
verfügen über gewaltige Dimensionen.<br />
Der Rotorendurchmesser der Anlagen<br />
liegt bei 116 bzw. 123 Metern. Monumental<br />
ist auch die Höhe. Knapp 150 Meter ragen<br />
die Anlagen aus der Nordsee heraus.<br />
28 Meter kommen unter Wasser hinzu.<br />
Und nochmal 50 Meter tiefer gehen Pfähle<br />
zur Befestigung in den Meeresboden.<br />
Zurzeit befinden sich gerade einmal vier<br />
Windparks in der Nordsee in Betrieb.<br />
Weitere zehn sind im Bau. Knapp 50<br />
durchlaufen zurzeit ein Genehmigungsverfahren.<br />
Offshore-Boom in der Nordsee!<br />
Besonders große Freude darüber<br />
kann man zurzeit im Rathaus Helgoland<br />
auffinden. Auf der Insel sind die Touristen-Besucherzahlen<br />
seit Jahren rückläufig.<br />
Der Offshore-Boom kommt da gerade<br />
recht. Für die Wirtschaft bieten sich<br />
enorme Chancen. Investoren kommen<br />
mit viel Geld zu Deutschlands einziger<br />
Hochseeinsel.<br />
Drei Windparks nördlich von Helgoland<br />
sollen in Zukunft von Helgoland aus betreut<br />
werden. Bei Not- oder Ausfällen<br />
können diese von der einzigen Insel des<br />
Kreises Pinneberg schneller erreicht werden<br />
<strong>als</strong> vom Festland aus.<br />
Für einige auf Helgoland geht das alles<br />
viel zu schnell, andere können die 150<br />
neuen Arbeitsplätze, die geschaffen werden<br />
sollen, kaum noch erwarten und wieder<br />
andere können ihr Glück bereits jetzt<br />
schon nicht fassen.<br />
34 | <strong>Pressident</strong> 03/2012<br />
kann). Dadurch dreht sich die<br />
Antriebswelle und gibt die Energie<br />
an einen Generator weiter,<br />
welche dort in elektrischen<br />
Strom umgewandelt wird.<br />
Durch dicke Kabel wird diese<br />
durch den Turm nach unten befördert<br />
und kann ins Stromnetz<br />
eingespeist werden.<br />
Arne Weber ist Eigentümer des Designhotel<br />
atoll auf Helgoland. Was vor<br />
knapp 15 Jahren mit dem Wunsch nach<br />
mehr Touristen mit viel Pomp eröffnet<br />
wurde, beherbergt ab 2013 ausschließlich<br />
Offshore-Arbeiter. Das Energie-Unternehmen<br />
WindMW aus Bremerhaven<br />
reservierte alle Zimmer des Helgoländer<br />
Vier-Sterne-Hotel in den nächsten zehn<br />
Jahren.<br />
Auf die liebevoll vom Hamburger Abendblatt<br />
genannte “Erste Offshore-Insel der<br />
Welt” geht es für uns erst einmal nicht.<br />
Wegen Entschärfung von einer Fliegerbombe<br />
– im Zuge von Ausbauarbeiten<br />
des Hafens für die Offshore-Industrie<br />
entdeckt – fährt der Katamaran auf direktem<br />
Wege in Richtung Alpha Ventus.<br />
Je weiter es aufs Meer hinausgeht, desto<br />
stürmischer wird die See. Ein Wetterumschwung<br />
ist nicht ungewöhnlich. Auch<br />
keiner von “heute Sonne, 30 Grad” zu<br />
“morgen Regen, Windstärke 12". Eigentlich<br />
ist das auch unproblematisch. <strong>Die</strong><br />
Nordsee ist nicht fürs Arbeiten bestimmt.<br />
Einige machen es hier trotzdem. Sie arbeiten<br />
für eine saubere Zukunft, für die<br />
Abschaltung diverser Atomkraftwerke,<br />
für die Umsetzung der Energiewende.<br />
Dabei sind Unwetter am Standort von Alpha<br />
Ventus keine Seltenheit. Ein starker<br />
Seegang bestimmt mitunter das Geschehen.<br />
<strong>Die</strong> Durchschnittswindgeschwindigkeit<br />
liegt bei 36km/h (Stärke 5). Gut für<br />
die Energieausbeute. Schlecht für das ▶