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auftrag 291 - Gemeinschaft Katholischer Soldaten

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BILD DES SOLDATENStunde den höchsten Punkt außerhalbdes OP, während es zu weiteren kurzenBegegnungen mit Hirten kommt.Oben angekommen wird eine Rundumsicherungeingenommen und dasweitere Vorgehen mit Blick ins Geländebefohlen (Bild 3).Diese abgesessene Patrouille hältfür einen <strong>Soldaten</strong> des Sicherungszugeseine ganz besondere Überraschungbereit. Nachdem er den Anstiegmit dem schweren Maschinengewehrgemeistert hat, wird er amhöchsten Punkt im Nahbereich des OPNorth im Beisein seiner Kameradenzum Stabsgefreiten befördert. „Ichhabe nicht damit gerechnet, befördertzu werden. Ich bin sehr stolz, als Gebirgsjägerin einem so außergewöhnlichenRahmen im Nahbereich desOP North auf einem Gipfel befördertzu werden“, so der frisch beförderteStabsgefreite M. (Bild 4).Nach der Beförderung des Kameradenbeginnt Phase 2, der Abstiegin die Ortschaft PUZEH-YEESHAN. Diese liegt mit ihren 1.000Einwohnern am Fuße des OP North.Bereits am Ortseingang werden dieGebirgsjäger von 40 Kindern und einemfür uns gewöhnungsbedürftigenGeruch, der auf die ärmlichen, hygienischenBedingungen zurückzuführenist, empfangen. Es hat sich schnellherumgesprochen, dass <strong>Soldaten</strong> zuFuß in der Nähe sind. Die Kinder,hauptsächlich Jungen, begleiten dieGebirgsjäger den ganzen Weg durchden unübersichtlichen Ort und bettelnfast ununterbrochen nach „pen,pen, kalam, kalam“ und „ball, ball“.Mit Händen und Füßen versuchen die<strong>Soldaten</strong> des Sicherungszuges dabeiverstehen zu geben, dass sie keineBälle und auch nur wenige Stifte dabeihaben. Die meisten Kinder wollenes offensichtlich nicht wahrhaben undder Sprachmittler muss es schließlicheindrücklich erklären.Auffallend ist der Gesundheitszustandder Kinder. Verkrüppelte Beineund schlechte Haut sind nicht ungewöhnlich.Auch der Umgang der Kinderuntereinander ist befremdlich, daschnell vom Recht des Stärkeren Gebrauchgemacht wird, wenn es darumgeht einen Stift zu ergattern. Dennochgewinnt man den Eindruck, dass dieKinder auf ihre Art und Weise glücklichund zufrieden sind.Es sind kaum Mädchen undFrauen auf den Straßen. Manchmalschauen neugierige Frauengesichtervorsichtig aus Türspalten, ziehensich aber sofort zurück, wenn sie sichentdeckt fühlen. Die wenigen kleinenMädchen, die sich schließlich dochnäher heran wagen, ziehen gegenüberden Jungen grundsätzlich denKürzeren. Deshalb werden die Mädchendurch die Gebirgsjäger bei derAusgabe kleinerer Geschenke vonGeschenke werden verteiltden Jungen getrennt, damit auch beiden kleinen Mädchenaugen das Funkelnbei Erhalt einer Taschenlampe,eines Radios oder eines Stifts zumVorschein kommt. Um ebenfalls einenZugang zu den Frauen und Mädchenzu bekommen, wird in der Zusammenstellungder Patrouille daraufgeachtet, dass auch Soldatinnenin die abgesessenen Patrouillen integriertwerden. In einem Gesprächmit dem Malik der Ortschaft PUZEH-YE ESHAN wurde der Wunsch geäußert,auch einmal eine Versammlungder Frauen durchzuführen (Bild 5).Daraufhin organisierte ein Projektteamder Partnering Unit OP North inZusammenarbeit mit dem FemaleEngagement Team des RegionalCommand North (RC N) für dieFolgewoche eine Versammlung derFrauen, die einen sehr hohen Zuspruchfand. Da die Frauen in Afghanistaneine weitaus größere Rollespielen, als es nach außen hin vielleichtden Anschein erweckt, ist esauch im Sinne der Informationsgewinnungwichtig, engen Kontakt zudiesen zu halten.Nach einer weiteren Stunde verlässtdie Patrouille wieder den Ort mitseinen engen Gassen und vielen unüberschaubarenHinterhöfen. Beruhigend,dass das PGSS immer deutlichsichtbar über dem OP schwebt. DieKinder begleiten die <strong>Soldaten</strong> nochbis zum Ortsausgang und auch nichtweiter. Sie scheinen glücklich unddankbar zu sein, die eine oder andereKleinigkeit ergattert zu haben.(Bild 6 und 7)Außerhalb der Sichtweite derKinder, wird durch den Sicherungsführernoch einmal ein Beobachtungshaltbefohlen. Die Gebirgsjäger sindnun schon fast drei Stunden in vollerMontur auf den Beinen und stärkensich für den letzten Aufstieg zum OPNorth. Am befohlenen Tor zum OPsteht schon der zur Sicherung abgestellteTrupp bereit und nimmt die<strong>Soldaten</strong> auf. Nach dem Erreichen dessicheren OP findet durch den Zugführereine kurze Nachbesprechung statt.Der Zugführer ist zufrieden mit derLeistung seiner <strong>Soldaten</strong> und mit denErkenntnissen, die gewonnen wurden.Die Lage war ruhig, aber in dieser RegionAfghanistans kann die Ruhe trügerischsein. ❏(Fotos und Text: von Rennenkampff,Thierer, von PressestelleGebJgBrig 23 freundlicherweisezur Verfügung gestellt)16 AUFTRAG <strong>291</strong> • SEPTEMBER 2013

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