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auftrag 291 - Gemeinschaft Katholischer Soldaten

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SICHERHEIT UND FRIEDENSETHIK– Dialogbereitschaft zu zeigen, dieGrundsätze zur Förderung desFriedens weiterzuentwickeln,– die Wurzeln der Unzufriedenheitzu bekämpfen,– im Rahmen einer gelebten interkulturellenKompetenz andere Situationennachzuvollziehen undzu akzeptieren,– als auch zur Weiterentwicklungder VN beizutragen, um sie dahingehendzu stärken, dass sie zurBefriedung unstabiler Situationenbefähigt wird.Zusammenfassend lässt sich daherfeststellen, dass alle Nationen, diebetrachtet wurden, die Notwendigkeiteiner Militärethik erkannt haben. Vieleorientieren sich dabei am christlichenLeitbild und christlichen Werten,ohne diese expressis verbis zu benennen.Es reicht aber keine Nationdabei an die in den katholischen Organisationenin den jeweiligen Streitkräftenund deren Dachorganisation(AMI) formulierten Grundsätze undForderungen heran.Das bedeutet für AMI weiterhineine über die Grenzen der Nationalstaatenhinaus verbindliche gemeinsameMilitärethik zu (gestalten) fordern.❏Einsatz BundeswehrAfghanistan – was nun?Zwischenbilanz vor Ende der ISAF – Mission 2014Die Deutsche Atlantische Gesellschaft veranstaltete am Donnerstag, den 16. Mai 2013 in Zusammenarbeitmit dem Katholischen Studentenverein Arminia zu Bonn einen Vortragsabend unter dem oben angeführtenThema. Der Referent an diesem Abend war General a.D. Egon Ramms, von 2007 bis 2010 Befehlshaberdes Allied Joint Force Command in Brunssum/NL und in dieser Funktion verantwortlich für den Einsatzder alliierten ISAF-Kräfte in Afghanistan.General a.D. Egon Ramms beiseinem VortragUngefähr 100 Zuhörer – daruntergut die Hälfte junge Studierende– wollten von dem ehemaligenBefehlshaber (Bild 1) seine Einschätzungder Lage in Afghanistan vor demEnde der Internationalen Hilfsaktionwissen. Um einen gemeinsamen„Abholpunkt“ zu haben, stellte EgonRamms zuerst das Land Afghanistanseinen Zuhörern vor.Historisch betrachtet wurde 1747ein paschtunisches Königreich gegründet,welches als Vorläufer desheutigen Afghanistan gelten kann.Der Name Afghanistan kam erst im19. Jahrhundert auf und wurde 1919als Staatsname etabliert. Schon frühim Interessenbereich der KolonialmächteRussland und Großbritannien,gelang es den Afghanen erst im Vertragvon Rawalpindi die Unabhängigkeitvon Großbritannien zu erringen,wobei Teile des afghanischen Gebietesabgetrennt und später Pakistanzugeschlagen wurden. Er erinnertedaran, dass in diesem Bereich derWelt in der Zeit des Kolonialismusdie Grenzziehung zwischen Afghanistanund Pakistan durch die Britenvorgenommen worden sei, ohneRücksicht quer durch gewachseneStammesgebiete. So sei für PakistanAfghanistan Hinterland, in welchesman sich zurückziehen könne.Eine Lösung für Afghanistan sei deshalbnur in enger Abstimmung undBetrachtung Pakistans zu erreichen,betonte der ehemalige General diePosition der NATO. Leider sei durchden vorzeitigen Rückzug der VereinigtenStaaten – Frankreich hatte esvorgemacht – der geplante Abzug vonKampftruppen zu einem Wettrennengeworden, welches in den USA undin Deutschland zu einem innenpolitischemWahlkampfthema geworden sei.Geographisch gesehen sei Afghanistandoppelt so groß wie die wiedervereinigteBundesrepublik, habe abernur 30 Millionen Einwohner, wobei 3Millionen Rückkehrer zu berücksichtigensind, aber auch noch 1,4 MillionenFlüchtlinge, die immer nochaußerhalb der Staatsgrenzen leben.Diese Bevölkerung besteht aus 30unterschiedlichen Ethnien wie denPaschtunen und Tadschiken, um nurdiese zwei zu nennen. Diese Ethnien,die in Stämme gegliedert sind,seien nur schwer einer Zentralregierungunterzuordnen, führte Rammsaus. Das Land selbst sei ein Hochgebirgsland,welches über keinen Zugangzum Meer verfüge, die Infrastruktursei seit den 70er Jahren desletzten Jahrhunderts zerstört wordenund werde seit 2001 nur langsam wiederaufgebaut, erinnerte der Generaldaran, dass seit 30 Jahren dort Bürgerkriegmit Zerstörung geherrschthabe, bevor der internationale Einsatzab 2001 begonnen habe. Somit seider Wiederaufbau die vorherrschendeund zwingende Frage, die Herstellungund Gewährung der Sicherheit seieine Grundvoraussetzung dafür. Dabeisei eine falsche Wahrnehmung in denwestlichen Medien vorherrschend:AUFTRAG <strong>291</strong> • SEPTEMBER 20137

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