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Knappschaftskrankenhaus Dortmund 1958–2008

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Was haben das <strong>Dortmund</strong>er <strong>Knappschaftskrankenhaus</strong><br />

und Ute Droll gemeinsam? Beide<br />

feiern in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag. Die<br />

stellvertretende Pflegedirektorin zählt sich<br />

zum „Urgestein” des Hauses: 1976 begann sie<br />

hier ihre Ausbildung zur Krankenpflegerin<br />

und besuchte zuerst die Krankenpflegeschule<br />

der AWO in Marl, ein Jahr später dann die alte<br />

zentrale Krankenpflegeschule der Knappschaft<br />

in Recklinghausen. Das <strong>Knappschaftskrankenhaus</strong><br />

in Brackel war ihr Wunschkrankenhaus,<br />

das sie sich trotz Stellenmangel aus drei Angeboten<br />

heraus gesucht hatte. Natürlich bestand<br />

sie drei Jahre später das Examen und begann<br />

ihre Laufbahn auf einer Unfall- und Gefäßchirurgischen<br />

Station. „Ganz normal, wie es sich<br />

für eine Krankenschwester gehört.“<br />

? War der Beruf damals noch ein reiner Frauenberuf?<br />

Droll: Nein, das war schon sehr gemischt. Ein<br />

Drittel der Schüler waren junge Männer.<br />

? Wie war damals der Lehrstellenmarkt? War es<br />

problemlos, eine Stelle zu bekommen?<br />

Droll: Es gab sehr wenig Stellen.<br />

? Krankenschwester war Ihr Traumberuf?<br />

Droll: Nein, das war Plan B. Ich wollte eigentlich<br />

Sozialarbeiterin werden. Aber Mitte der 70er Jahre<br />

standen die Chancen für diesen Weg schlecht.<br />

? Aber dem sozialen Bereich sind Sie treu<br />

geblieben?<br />

Droll: Ja. Ich habe es vom ersten Tag an sehr<br />

gerne gemacht. Ich kann mich noch gut erinnern,<br />

dass ich zu Hause meiner Mutter von meiner<br />

Arbeit vorgeschwärmt habe: „Das macht so viel<br />

Spaß – und ich kriege auch noch Geld dafür.”<br />

Zwar hatten wir auch manchmal mit schwierigeren<br />

Stationsleitungen zu tun, die mit ihrer<br />

Einstellung zu Auszubildenden etwas fehl geleitet<br />

waren. Aber im Großen und Ganzen war es<br />

toll. Und ich habe nicht einen einzigen Gedanken<br />

daran verschwendet, etwas anderes zu machen.<br />

? Welche Stationen haben Sie denn in der Aus-<br />

bildung durchlaufen?<br />

Droll: Ich war überall. Manchmal nur für sechs<br />

Wochen, aber ich habe mich relativ schnell überall<br />

eingearbeitet. Im OP, auf der Intensivstation ...<br />

Ich war sogar in der Krankengymnastik.<br />

? Ihre erste Station als Krankenschwester war die<br />

Unfallchirurgie?<br />

Droll: Ja, die Männerstation. Ich habe zusammen<br />

mit einer Kollegin dort angefangen. Nach<br />

kurzer Zeit hießen wir dort nur noch Frau Babbich<br />

und Frau Strubbelich, weil wir erst mal die<br />

Station auf Vordermann gebracht haben.<br />

? Und wie kam das bei den Patienten an?<br />

Droll: Gut. Allerdings muss ich sagen: Die Zeit<br />

in der Unfallchirurgie/Männer war anstrengend.<br />

Die Männer haben damals überall geraucht,<br />

ihre Kippen in den Blumentöpfen ausgedrückt,<br />

überall standen Bierflaschen rum ... Da konnten<br />

wir uns richtig ausarbeiten.<br />

? Sie haben auch relativ schnell Karriere gemacht?<br />

Droll: Ich bin nach einem Jahr schon stellvertretende<br />

Stationsleiterin geworden. Ich hatte<br />

großes Glück – meine erste Stationsleiterin,<br />

Krankenschwester – Ein traumhafter Beruf<br />

Ute Droll – Stellv. Pflegedirektorin<br />

hat mir alles gezeigt, mich an allem teilhaben<br />

lassen. Als Schwester Leonie für drei Monate<br />

eine Weiterbildung besuchte, musste ich alleine<br />

klar kommen. Das hat auch gut geklappt –<br />

allerdings mit vielen Mehrarbeitsstunden. Aber<br />

ich wollte es ja gut und richtig machen. Ich<br />

habe tagsüber normal mitgearbeitet und nach<br />

Dienstschluss die schriftliche Arbeit erledigt.<br />

? Die schriftlichen Arbeiten sind im Laufe der<br />

Jahre mehr geworden?<br />

Droll: Oh ja. Das ist kein Vergleich mehr zu meiner<br />

Anfangszeit. Es muss sehr viel dokumentiert<br />

werden. Früher gab es zwar keinen PC, dafür<br />

aber ein großes Buch für alle Besonderheiten.<br />

Alles andere hat man mündlich übergeben. Medizinische<br />

Maßnahmen wurden in die Fieberkurve<br />

eingetragen, das war’s.<br />

? Nach der Stellvertretung ging es aber weiter<br />

bergauf?<br />

Droll: Acht Jahre hab‘ ich die Stellvertretung<br />

92: Ute Droll, Stellv. Pflegedirektorin.<br />

92<br />

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