Stephaniviertel Entwicklungskonzept - Stadtentwicklung.Bremen.de ...
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<strong>Entwicklungskonzept</strong><br />
Leitbild<br />
Seit <strong>de</strong>n 70iger Jahren hat die Bremer Altstadt<br />
erheblich an Arbeitsplätzen verloren und selbst<br />
hinsichtlich <strong>de</strong>r dominieren<strong>de</strong>n Branche, <strong>de</strong>m<br />
Einzelhan<strong>de</strong>l, nicht das Gewicht, das sie in <strong>de</strong>r<br />
Gesamtstadt haben sollte. Zielsetzung <strong>de</strong>r städtebaulichen<br />
und wirtschaftsstrukturpolitischen<br />
Entwicklung war daher seit langem einerseits<br />
eine Aufwertung und stärkere Einbeziehung<br />
<strong>de</strong>r Bahnhofsvorstadt in die City-Entwicklung,<br />
an<strong>de</strong>rerseits die Nutzung von Potentialen <strong>de</strong>s<br />
<strong>Stephaniviertel</strong>s für eine bessere Wahrnehmung<br />
<strong>de</strong>r oberzentralen Funktion <strong>Bremen</strong>s. Hierzu hatte<br />
bereits das „Infrastrukturprogramm zur Stärkung<br />
<strong>de</strong>s Bremer Zentrums“ 1 <strong>de</strong>s damaligen Senators<br />
für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie aus<br />
<strong>de</strong>m Jahre 1994 erste Aussagen gemacht.<br />
Das im Rahmen <strong>de</strong>s Programms „Bremer Innenstadt<br />
- Planen, Bauen und Han<strong>de</strong>ln“ erstellte<br />
Konzept „Bremer Innenstadt“ (Mai 1998) <strong>de</strong>s<br />
Senators für Bau, Verkehr und <strong>Stadtentwicklung</strong><br />
stellt die im Grundsatz bis heute gültige Neuorientierung<br />
und Weichenstellung für das <strong>Stephaniviertel</strong><br />
dar. Nach ausführlichen Erörterungen mit<br />
lokalen Akteuren, <strong>de</strong>r Wirtschaft und Verwaltung<br />
sollte ein Leitbild mit <strong>de</strong>n Komponenten „Kommunikation,<br />
Kommerz, Kultur und Wohnen“<br />
entwickelt wer<strong>de</strong>n, das die Dienstleistungsfunktionen<br />
<strong>de</strong>s Viertels stärken und dabei insbeson<strong>de</strong>re<br />
neue Impulse aus <strong>de</strong>m kreativen Potential junger<br />
Unternehmer und Existenzgrün<strong>de</strong>r generieren<br />
sollte.<br />
Im Zuge <strong>de</strong>r Erarbeitung <strong>de</strong>s neuen Leitbil<strong>de</strong>s<br />
wur<strong>de</strong> im Jahre 1999 von <strong>de</strong>m nie<strong>de</strong>rländischen<br />
Büro van Berkel & Bos eine innovative städ-<br />
1 Wirtschaftsstandort Innenstadt. Infrastrukturprogramm<br />
zur Stärkung <strong>de</strong>s Bremer Zentrums (IBZ) (1994); Hrsg.:<br />
Der Senator für Wirtschaft, Mittelstand, Technologie und<br />
Europaangelegenheiten<br />
tebauliche Vision unter <strong>de</strong>m Titel TIME+LIFE<br />
entwickelt. Das Wort TIME steht für die Zukunftsbranchen<br />
Telekommunikation, Information, Medien<br />
und Entertainment, hier verbun<strong>de</strong>n mit einer<br />
Vision für einen Stadtteil für unterschiedliche<br />
Lebensstile (LIFE). Die Vision umfasste u.a. einen<br />
TIME-Boulevard für <strong>de</strong>n Straßenzug Faulenstraße/<br />
Martinistraße und ein mögliches 24-Stun<strong>de</strong>n<br />
Nutzungskonzept - Vorläufer <strong>de</strong>r sogenannten<br />
Medienmeile und <strong>de</strong>s Forschungsprojektes zur<br />
Verzeitlichung <strong>de</strong>s Raumes „VERA“.<br />
Dieses Entwicklungsziel ist in das <strong>Stadtentwicklung</strong>skonzept<br />
<strong>Bremen</strong> vom Mai 1999 eingeflossen.<br />
Hier heißt zum <strong>Stephaniviertel</strong>: „Entwicklungsziel<br />
ist die Standortsicherung für Dienstleistungen<br />
und Einzelhan<strong>de</strong>l, vorrangig ist <strong>de</strong>r<br />
Ausbau als Medien- und Wohnstandort“ 2 . In die<br />
Konzeptentwicklung waren die bremische Öffentlichkeit,<br />
Senat, Bürgerschaft, Beirat und Kammern<br />
intensiv einbezogen wor<strong>de</strong>n, so dass das Leitbild<br />
einen breiten fachlichen und gesellschaftlichen<br />
Konsens über die Entwicklungsrichtung <strong>de</strong>s Stadtquartiers<br />
abbil<strong>de</strong>t.<br />
Das ressortübergreifend abgestimmte „Strukturkonzept<br />
Land <strong>Bremen</strong> 2015“ 3 <strong>de</strong>s Senators für<br />
Wirtschaft und Häfen (2009) bestätigt die Positionierung<br />
<strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s als ein Nukleus für<br />
die Medien- und Kreativwirtschaft.<br />
Das Leitbild für das <strong>Stephaniviertel</strong> ist die Ermöglichung<br />
und Schaffung eines lebendigen,<br />
zentralen innerstädtischen Quartiers mit einem<br />
attraktiven Nutzungsmix aus Medien und Kreativwirtschaft,<br />
Dienstleistungen, Einzelhan<strong>de</strong>l,<br />
Freizeit, Tourismus, Gastronomie und Wohnen.<br />
Dieses Leitbild grün<strong>de</strong>t auf fünf zentralen Elementen<br />
<strong>de</strong>r innerstädtischen Nutzungsmischung:<br />
2 Bremer Innenstadt (1998); Hrsg.: Senator für Umweltschutz<br />
und <strong>Stadtentwicklung</strong>, S. 48<br />
3 Strukturkonzept Land <strong>Bremen</strong> 2015; Hrsg.: Senator für<br />
Wirtschaft und Häfen (2009), vgl. S. 43.<br />
32<br />
Medien und Kreativwirtschaft<br />
Medienbetriebe und an<strong>de</strong>re kulturwirtschaftliche<br />
Einrichtungen sollen auch in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n<br />
Jahren ein „Motor“ zur Herausbildung eines<br />
vitalen und innovativen Stadtquartiers bil<strong>de</strong>n. Da<br />
die Medienwirtschaft in <strong>Bremen</strong> im Vergleich zu<br />
<strong>de</strong>n großen <strong>de</strong>utschen Medienzentren (Berlin,<br />
Hamburg, Köln u.a.) jedoch vergleichsweise klein<br />
und zu<strong>de</strong>m teilweise auch in an<strong>de</strong>ren bremischen<br />
Stadtteilen (Überseestadt, Schwachhausen,<br />
Ostertorviertel) bereits etabliert ist, wird sich die<br />
Zukunft <strong>de</strong>s <strong>Stephaniviertel</strong>s immer auf mehrere<br />
Nutzungen stützen.<br />
Radio <strong>Bremen</strong> und die neue Zentrale <strong>de</strong>r Volkshochschule<br />
stellen zentrale Anker für <strong>de</strong>n Strukturwan<strong>de</strong>l<br />
<strong>de</strong>s Viertels dar. Sie „stehen“ zu<strong>de</strong>m<br />
für Mo<strong>de</strong>rnisierung und die Entwicklung von<br />
kreativen Milieus.<br />
Die Entwicklung eines professionellen, kreativen<br />
Milieus in Form von Selbständigen und Dienstleistungsunternehmen<br />
aus <strong>de</strong>r Medienbranche<br />
und Kulturwirtschaft im weitesten Sinne korrespondiert<br />
hinsichtlich <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen gut mit<br />
<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Initiativen, im <strong>Stephaniviertel</strong><br />
das kulturelle und touristische Angebot auszubauen.<br />
Einzelhan<strong>de</strong>l<br />
Der Einzelhan<strong>de</strong>l wird trotz <strong>de</strong>s oben genannten<br />
Defizits <strong>de</strong>r Innenstadt im <strong>Stephaniviertel</strong> nur<br />
eine von verschie<strong>de</strong>nen Nutzungsoptionen<br />
darstellen, d.h. er wird im <strong>Stephaniviertel</strong> nicht<br />
(mehr) die prägen<strong>de</strong> Rolle spielen wie östlich <strong>de</strong>r<br />
Bürgermeister-Smidt-Straße.