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J A H R E S B E R I C H T 2007 / 2008 - Wilhelm-Löhe-Schule

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Wir verabschieden . . .<br />

Zum Abschied von Dr.Gerhard Kieffer<br />

als Schulpsychologe<br />

Mit Ablauf dieses Schuljahres beendet mein Kollege Dr.Gerhard<br />

Kieffer seine Tätigkeit als Schulpsychologe an der WLS.<br />

Seit 35 Jahren gibt es den besonderen Fachbereich der<br />

Schulpsychologie an der WLS. Von Anfang an hat Gerhard<br />

Kieffer unter großem persönlichem Einsatz hier mit Ideen<br />

und Gestaltungskraft gewirkt. Das Jubiläum für diesen<br />

neuen, wichtigen Weg bei der Bewältigung des schulischen<br />

Alltags wurde Anfang Juni 08 zu Recht gefeiert und gewürdigt.<br />

Denn welche <strong>Schule</strong> hatte im Jahr 1973 bereits die Notwendigkeit<br />

erkannt und verfügte über finanzielle Mittel,<br />

Fachleute mit psychologischem Wissen im schulischen<br />

Betrieb anzustellen? Noch dazu einen richtigen Psychologen,<br />

dem zum damaligen Zeitpunkt selbst starke Lehrerpersönlichkeiten<br />

eher skeptisch gegenüber standen. Es war ein<br />

absolutes Novum, dass der Träger der WLS weit blickend die<br />

Zustimmung zum Aufbau einer schulinternen Beratungsstelle<br />

gab. Hier hat Gerhard Kieffer neben den vielfältigen Lehrund<br />

Organisationsaufgaben innerhalb der WLS bewundernswerte<br />

Aufbauarbeit geleistet.<br />

Als ich vor 16 Jahren als Kollegin meine Beratungstätigkeit<br />

an der WLS begann, fand ich eine Einrichtung mit klar<br />

umrissener Struktur vor, die mir als eher klinisch therapeutisch<br />

ausgerichteter Psychologin dennoch viel Spielraum zur<br />

persönlichen Ausgestaltung gab. In unserer „Beratungsvilla“,<br />

einem Nebengebäude der WLS, hängt an der Wand ein riesiges<br />

Poster, ein Portrait von Gerhard Kieffer, das im Kunstunterricht<br />

von Schülern in Mosaiktechnik angefertigt wurde.<br />

Ich will versuchen, einige wesentliche Mosaiksteine herauszugreifen,<br />

so dass die Schülerkomposition lebendig und die<br />

Dynamik der dargestellten Persönlichkeit ein wenig sichtbar<br />

wird.<br />

Ich habe einen Kollegen mit hoher Fachkompetenz kennengelernt,<br />

mit dem ich stets klare Absprachen treffen und trotz<br />

schulisch bedingtem Zeitdruck Aktuelles besprechen konnte.<br />

Schwierige Fragestellungen, die in den letzten fünf bis zehn<br />

Jahren beträchtlich zunahmen, erfasste er mit analytischem<br />

Blick. Stets hatte er ein realistisches Ziel vor Augen und<br />

suchte nach geeigneten Hilfsstrategien. Gerhard Kieffer blieb<br />

am Puls der Zeit. Er hatte Ideen und fand meist Mittel und<br />

Wege, um im Rahmen unseres schulinternen Beratungszentrums<br />

auf die Problembereiche einzugehen, die schulisches<br />

Leben in unserer im Wandel begriffenen Gesellschaft belasteten.<br />

Neben den schon festen schulischen Einrichtungen,<br />

wie die Hausaufgabenbetreuung, oder den Tutorenkursen für<br />

Oberstufenschüler, die seit einigen Jahren stattfinden,- um<br />

nur einige zu nennen-, gründete er auch noch den Förderverein<br />

für Schulsozialarbeit, um kompetente Hilfestellung zu<br />

gewährleisten, die den Rahmen der Schulpsychologie überschreitet.<br />

Im kollegialen Miteinander schätzte ich besonders, dass wir<br />

uns in unseren unterschiedlichen Persönlichkeiten selbstverständlich<br />

akzeptierten. In der Regel gelang es uns, verschiedene<br />

Sichtweisen gegenseitig zu würdigen und uns einvernehmlich<br />

abzustimmen. Sein Witz, seine Lockerheit und sein<br />

Sinn für Humor erwiesen sich als sehr hilfreich und wohltuend<br />

bei aller belastenden Problematik unserer "Fälle".<br />

Diese mitmenschlichen Erfahrungen bereicherten meine<br />

Tätigkeit an der <strong>Schule</strong>.<br />

Am besten kann das vielleicht ein Vers eines Liedes anlässlich<br />

der Schulfeier zum 60.Geburtstag von Gerhard Kieffer<br />

widerspiegeln:<br />

„Du bist ein Ass, du bist ein Ass, du bist ein Assistent an dieser<br />

LÖHE<br />

mit Psychoblick, mit Psychoblick entgeht dir nichts, ja nicht<br />

einmal die Flöhe.<br />

Du bist ein Ass mit Psychoblick...........“<br />

In diesem Sinne wünsche ich meinem Kollegen einen lockeren<br />

Rückzug aus der Schulpsychologie, danke für die gute<br />

Zusammenarbeit und wünsche ihm nach so vielen Jahren im<br />

schulischen Einsatz viel Kraft und Freude bei der Gestaltung<br />

neuer Lebensräume.<br />

Gudrun Bauer<br />

235<br />

AUS DEM KOLLEGIUM …

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