J A H R E S B E R I C H T 2007 / 2008 - Wilhelm-Löhe-Schule
J A H R E S B E R I C H T 2007 / 2008 - Wilhelm-Löhe-Schule
J A H R E S B E R I C H T 2007 / 2008 - Wilhelm-Löhe-Schule
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LÖHE-GEBURTSTAG<br />
Ich bin persönlich dankbar, dass wir an unserer <strong>Schule</strong> die konservative<br />
Theologie <strong>Wilhelm</strong> <strong>Löhe</strong>s nicht leben müssen. Manches<br />
von <strong>Wilhelm</strong> <strong>Löhe</strong> können wir getrost über Bord werfen. Aber es<br />
ist wichtig, dass auch wir unser schulisches Handeln theologisch<br />
reflektieren und mit einer christlichen Glaubenspraxis verbinden.<br />
Als ich von der staatlichen <strong>Schule</strong> hierher an die <strong>Löhe</strong>-<strong>Schule</strong><br />
wechselte, habe ich das als eine der großen Stärken erkannt: Hier<br />
reflektiert man das Handeln vom Glauben her. Dass es so etwas<br />
wie eine Schultheologin überhaupt gibt, ist etwas Einmaliges im<br />
Schulwesen. Das Motto der Evangelischen Schulstiftung „Miteinander<br />
leben, lernen, glauben im Spielraum christlicher Freiheit“<br />
ist mehr als ein Werbespruch. Und es ist im Sinne <strong>Löhe</strong>s, wenn<br />
diese theologische Reflexion in Andachten, Bibelkreisen, Stillezeiten<br />
und Schulgottesdiensten lebendig wird.<br />
Und auch die Sozialverpflichtung gehört hierher. Nicht als eine<br />
von der <strong>Schule</strong> vorgeschriebene Verpflichtung, sondern als freiwillige<br />
Selbstverpflichtung, die aus unserem Glauben entspringt.<br />
Übrigens: Ich rede hier nicht nur von euch Schülern, sondern<br />
auch von uns Lehrern: Auch für uns Lehrer gilt: Unser Glaube<br />
sollte in einem freiwilligen, sozialen Engagement sichtbar werden.<br />
„David an der Harfe“ (Linoldruck):<br />
Felix Kantelberg, G 7a Lukas Barth, G 7a David Engelhardt, G 7a<br />
116<br />
Man sieht, <strong>Löhe</strong> und unsere <strong>Schule</strong> haben doch eine ganze<br />
Menge miteinander zu tun.<br />
> <strong>Wilhelm</strong> <strong>Löhe</strong> war ein Visionär.<br />
<strong>Wilhelm</strong> <strong>Löhe</strong> war ein Visionär, der sich von der Bibel inspirieren<br />
ließ. Das fasziniert mich wirklich an seiner sonst so sperrigen<br />
Person. Er hatte Visionen und er hat diese Visionen verwirklicht.<br />
Aus einem „Kuhkaff“ bei Nürnberg wurde ein Zentrum für Diakonie.<br />
Schon möglich, dass er in der Stadt mit seinen Ideen nicht<br />
so gut angekommen wäre. Aber dass er sich bei seiner Versetzung<br />
nach Neuendettelsau nicht hat entmutigen lassen, dass er nicht<br />
verbitterte, sondern seiner Vision treu blieb und sie verwirklichte:<br />
Das ist <strong>Löhe</strong>s eigentliche Stärke. Und das ist auch sein Auftrag<br />
an uns: Wir brauchen als <strong>Schule</strong> Visionen von einer <strong>Schule</strong><br />
als einem lebendigen Haus Gottes, in dem jeder zu seinem Recht<br />
kommt. Wir müssen unsere Visionen von einer ganzheitlichen<br />
Pädagogik und von einem heilvollen, von der Bibel inspirierten<br />
Schulleben weiterentwickeln und weiter verwirklichen. Und dazu<br />
brauchen wir alle, auch die Schüler. Auch ihre Visionen von<br />
<strong>Schule</strong> sind wichtig.<br />
Ute Wania Olbrich<br />
Schultheologin