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infozine 3 / 2005 - Albert Einstein Gymnasium

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Aktueller Film<br />

„Sophie Scholl - Die letzten Tage“<br />

60 Jahre nach dem Ende des Zweiten<br />

Weltkrieges steht die Aufarbeitung<br />

der deutschen Geschichte im<br />

Vordergrund des öffentlichen Interesses.<br />

Im Moment laufen viele<br />

Filme in den Kinos, die das Thema<br />

auf ganz unterschiedliche Weise<br />

behandeln.<br />

„Sophie Scholl - Die letzten Tage“<br />

ist der neue dokumentarische<br />

Spielfilm über den friedlichen Widerstand<br />

der „Weißen Rose“ gegen<br />

die nationalsozialistische<br />

Herrschaft. Die Münchner Studentengruppe<br />

um die Geschwister<br />

Sophie Scholl (Julia Jentsch) und<br />

Hans Scholl (Fabian Hinrichs)<br />

gehört zu den berühmtesten Gruppierungen<br />

des antifaschistischen<br />

Widerstands.<br />

Dieser Film aber setzt einen ganz<br />

neuen Schwerpunkt: Die Handlung<br />

des Films beschäftigt sich -<br />

anders als der Vorgängerfilm „Die<br />

Weiße Rose“ - mit den letzten<br />

sechs Lebenstagen der Sophie<br />

Scholl. Im Februar 1943 werden<br />

Sophie Scholl und ihr Bruder von<br />

der Gestapo verhaftet, da sie mit<br />

einer Flugblatt-Aktion die Augen<br />

ihrer Mitmenschen öffnen wollten.<br />

Dieses Flugblatt wendet sich<br />

gegen Hitler und den Krieg, der<br />

schon zu dieser Zeit nicht mehr zu<br />

gewinnen ist. Es folgen tagelange<br />

Verhöre, bei denen sich Sophie<br />

Scholl und der Vernehmungsbeamte<br />

Robert Mohr (Alexander<br />

Held) emotionale Wortgefechte<br />

Kino mit großen Gesten<br />

Von Liisa Simmendinger (Jahrgang 10)<br />

liefern. Die Studentin kämpft in<br />

diesen Verhören um ihre Freiheit<br />

und zuerst scheint es, als würde<br />

es noch einmal gut ausgehen.<br />

Doch die Beweise werden immer<br />

zahlreicher und schließlich legt ihr<br />

Bruder ein Geständnis ab, das für<br />

ihn den Tod bedeutet. Sophie<br />

Scholl versucht aus diesem Grund<br />

mit ihrem Geständnis die übrigen<br />

Mitglieder der „Weißen Rose“ zu<br />

schützen. Sie bleibt stark und vertritt<br />

auch weiterhin ihre Ansichten,<br />

obwohl sie sich auf andere Art<br />

vielleicht vor dem Tod hätte retten<br />

können.<br />

Regisseur Marc Rothemund hat<br />

mit Recht viel Wert auf die Glaubwürdigkeit<br />

der Darstellung gelegt.<br />

Die Grundlage dieses Filmes sind<br />

<strong>infozine</strong> 3 / <strong>2005</strong>, S. 17<br />

unter anderem Originalschauplätze<br />

und die Originalprotokolle der<br />

Gestapo-Verhöre, die erst seit<br />

1990 der Öffentlichkeit zugänglich<br />

sind. Allerdings haben sich<br />

die Schauspieler nicht nur auf diese<br />

Quelle gestützt. Beispielsweise<br />

hat Julia Jentsch in der Rolle der<br />

Sophie Scholl deren Briefe und<br />

Tagebücher studiert. Diese Mühe<br />

hat sich wirklich gelohnt. Julia<br />

Jentsch wurde auf der Berlinale<br />

als beste Darstellerin geehrt und<br />

Marc Rothemund bekam den Bären<br />

für die beste Regie.<br />

Die 116 Minuten sind gespickt mit<br />

Spannung, Hoffnung und Traurigkeit.<br />

Die sensible und eindringliche<br />

Weise der Darstellung fordert<br />

jeden zum Nachdenken auf.

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