Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
� Um im Wettbewerb zu bestehen, stellen<br />
sich die Wohnungsunternehmen noch konsequenter<br />
auf die Wünsche und Bedürfnisse<br />
ihrer Zielgruppen ein. Das ist eine ambitionierte<br />
Aufgabe. „Unsere Gesellschaft ist<br />
heute viel differenzierter <strong>als</strong> noch vor einigen<br />
Jahrzehnten, <strong>als</strong> Ehepaare mit durchschnittlich<br />
zwei Kindern den Standardtypus<br />
der Familie verkörperten“, erläutert <strong>LEG</strong>-<br />
Geschäftsführer Thomas Hegel. „Dadurch<br />
verändern sich auch laufend die Anforderungen<br />
an Wohnraum.“ Deshalb ist es sinnvoll,<br />
bereits beim Neubau, bei der Planung<br />
und Konzeption Maßnahmen zu berücksichtigen,<br />
die den künftigen Bewohnern das<br />
Leben erleichtern. „Ziel muss es sein, Wohnungen<br />
zu konzipieren, die den Ansprüchen<br />
verschiedener Generationen und Lebensphasen<br />
gerecht werden und ihren Bewohnern<br />
solange wie möglich das Verbleiben<br />
in der vertrauten Umgebung gestatten“,<br />
sagt Holger Hentschel, Zentralbereichsleiter<br />
Portfoliomanagement. „Dies gilt<br />
sowohl für den Sozialwohnungsbau <strong>als</strong><br />
auch für den frei finanzierten.“<br />
Ausreichende Angebote im<br />
Wohnungsneubau und -bestand?<br />
Die Hälfte des Wohnungsneubaus im Westen<br />
Deutschlands entfällt auf regionale<br />
Zentren. Dies bestätigt eine Analyse der<br />
Landesbausparkassen (LBS) auf der Basis<br />
der Genehmigungsstatistik 2007. In den<br />
neun wichtigsten westlichen Ballungsräumen<br />
wurden 4,7 Prozent weniger Wohnungen<br />
<strong>als</strong> im Jahr 2003 genehmigt. In ländlichen<br />
Gebieten sank die Zahl der Baugenehmigungen<br />
in diesem Zeitraum um 48,3<br />
Prozent. Die LBS-Experten sehen darin den<br />
Trend, dass der Wohnungsbau in Deutschland<br />
dem Arbeitsplatzangebot der regionalen<br />
Zentren folgt. Kurz: Die Deutschen ziehen<br />
der Arbeit hinterher. Das Interesse an<br />
Wanderungsbewegungen und Wohnstandortentscheidungen<br />
nimmt auch vor diesem<br />
Hintergrund zu. „Angesichts vielerorts stagnierender<br />
oder rückläufiger Einwohnerzahlen<br />
verschärft sich der Wettbewerb insbesondere<br />
um junge, aktive Bevölkerungsgruppen“<br />
heißt es in ‚trends’, dem Magazin<br />
des Instituts für Landes- und Stadtentwicklungsforschung<br />
(ILS). Ob das Angebot ins-<br />
besondere an Sozialwohnungen in Zukunft<br />
ausreichen wird, hängt von der Region ab.<br />
„In Wohnungsmärkten, die bereits heute<br />
durch einen starken Nachfrageüberhang<br />
gekennzeichnet sind, in NRW beispielsweise<br />
Köln und Düsseldorf, verschärft sich die<br />
Situation“, erklärt Sawas Nink, der im <strong>LEG</strong>-<br />
Portfoliomanagement die Wohnungsmärkte<br />
beobachtet. Dort konkurrieren sozial<br />
Schwache künftig verstärkt mit Studenten<br />
oder Senioren um bezahlbaren Wohnraum.<br />
„In schwachen Wohnstandorten verstärken<br />
sich zwar Angebotsüberhänge, jedoch kann<br />
es auch hier innerhalb einzelner Städte zu<br />
deutlichen Differenzen kommen“, prognostiziert<br />
Nink. Künftig gelangen einkommens-<br />
und sozial schwache Menschen über<br />
die Kommunen bzw. sozialen Träger an<br />
günstigen Wohnraum des ‚regulären’ Wohnungsmarktes,<br />
da das Angebot an öffentlich<br />
geförderten Wohnungen abnimmt.<br />
„Mit Wohnberechtigungsschein bzw. mit<br />
der Übernahme der Wohnungskosten seitens<br />
der ARGE und anderer sozialer Einrichtungen<br />
fragen diese Bevölkerungsschichten<br />
in den niedrigpreisigen Segmen-