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DR. H. C. FRITZ PLEITGEN<br />

Dr. h.c. Fritz Pleitgen, der langjährige<br />

Intendant des Westdeutschen<br />

Rundfunks, ist Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der<br />

RUHR.2010 GmbH. Die Gesellschaft<br />

ist verantwortlich für die<br />

Planung und Durchführung<br />

der Kulturhauptstadt Europas<br />

RUHR.2010.<br />

Beschreiben Sie uns Ihre Lieblingsimmobilie.<br />

Das ist die Künstlerzeche ‚Unser Fritz’ in<br />

Herne. Sie trägt nicht nur einen wunderbaren<br />

Namen, sondern gibt <strong>als</strong> ausrangierter Pütt<br />

auch Zeugnis der strukturellen Wandlungsfähigkeit<br />

dieser Region – von der Kohle zur<br />

Kultur. Heute ist die Zeche eine Begegnungsstätte<br />

der Künste und Künstler, ob <strong>als</strong> Jazzbühne,<br />

Ausstellungshalle oder <strong>als</strong> Spielort für<br />

die ExtraSchicht – die Mittsommernacht der<br />

Industriekultur.<br />

Was gefällt Ihnen besonders an<br />

dieser Immobilie?<br />

Hier ist ein moderner Veranstaltungsort<br />

entstanden, in dem das erarbeitete Erbe<br />

des Ruhrgebiets – besonders betont mit<br />

den Mitteln der Lichtkunst – in jeder Ecke<br />

spür- und sichtbar ist. Das ist gelebte Ge-<br />

36 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009<br />

schichte und zeigt, dass selbst altes Eisen<br />

noch helle Funken schlagen kann.<br />

Wie wohnen Sie?<br />

Ich wohne in der Schlossstadt Bensberg im<br />

Süden von Bergisch-Gladbach. Das ist eine<br />

Gegend mit altem Baumbestand, eine erfreuliche<br />

Mischung von stattlichen Bürgerhäusern<br />

und Reihensiedlungen mit jungen<br />

Familien. Auch in unserem Einfamilienhaus<br />

ist es immer lebhaft – dafür sorgen unsere<br />

Kinder und Enkel, die regelmäßig zu Gast<br />

sind.<br />

Und wie würden Sie gern wohnen,<br />

wenn Sie es sich ganz frei<br />

aus<strong>suchen</strong> könnten?<br />

Am liebsten mitten im Leben irgendwo an<br />

der Ruhr, wo Natur und Kultur im engen<br />

Umkreis zu finden sind. Ich habe ja auch<br />

mein Büro für die Kulturhauptstadt 2010 in<br />

Essen, praktisch mein zweites Zuhause.<br />

Welchen Architekten schätzen<br />

Sie am meisten?<br />

Da habe ich keinen klaren Favoriten. Ich<br />

schätze Herzog & de Meuron, die nicht<br />

nur die Allianz-Arena in München und das<br />

‚Vogelnest’ von Peking zu den Olympischen<br />

Spielen 2008 entworfen haben, sondern<br />

auch für die Kulturhauptstadt<br />

RUHR.2010 einen spektakulären Erweiterungsbau<br />

planen, einen Kubus auf dem<br />

Museum Küppersmühle am Duisburger<br />

Innenhafen. Aufsehenerregend im Wortsinn<br />

ist auch David Chipperfield, der den<br />

Zuschlag für die Realisierung seines preisgekrönten<br />

Entwurfes für den 55 Millionen-Neubau<br />

des Museums Folkwang in<br />

Essen bekommen hat. Sir Norman Foster<br />

darf nicht unerwähnt bleiben, der unter<br />

DAS PERSÖNLICHE INTERVIEW<br />

Wo altes Eisen<br />

helle Funken<br />

schlägt<br />

anderem ja in meiner Geburtsstadt Duisburg<br />

stilbildend wirkt. Und <strong>als</strong> Patriot<br />

muss ich natürlich noch Professor Karl-<br />

Heinz Petzinka nennen, ein kreativer Vordenker<br />

in der Architekturszene, der nicht<br />

zuletzt die Jahrhunderthalle in Bochum in<br />

ein imposantes Festspielhaus verwandelt<br />

und auch die Landesvertretung von Nordrhein-Westfalen<br />

in Berlin erschaffen hat<br />

sowie das Düsseldorfer Stadttor. Als<br />

Künstlerischer Direktor der Kulturhauptstadt<br />

Europas RUHR.2010 wird er auch in<br />

dieser Verantwortung nachhaltige Werte<br />

schaffen. Bezeichnenderweise für seine<br />

fantastischen Visionen heißt sein Themenspielfeld<br />

‚Stadt der Möglichkeiten’.<br />

Welche Baumaterialien bevorzugen<br />

Sie?<br />

Holz. Das strahlt auch in kalten Zeiten behagliche<br />

Wärme aus.<br />

Welche Stadt gefällt Ihnen aufgrund<br />

der Architektur am besten?<br />

Da gestatte ich es mir, etwas altmodisch zu<br />

sein. Städte wie Paris und Rom, die sind für<br />

mich zeitlos schön und anziehend.<br />

Beschreiben Sie Ihre erste eigene<br />

Wohnung.<br />

Ach, das war <strong>als</strong> Volontär bei der Freien Presse<br />

in Bielefeld: sehr idyllisch in einer Gartenlaube<br />

– natürlich mit Außentoilette.<br />

Wie möchten Sie im Alter wohnen?<br />

Im Grunde genommen so wie jetzt – so ist es<br />

schön, das lässt sich aushalten. Vielleicht mit<br />

einer Zweitwohnung in Manhattan. Und<br />

noch einer Drittwohnung in Moskau. Bloß<br />

nicht <strong>mehr</strong> in einer Gartenlaube in Bielefeld…

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