23.11.2012 Aufrufe

Wir suchen mehr als - LEG

Wir suchen mehr als - LEG

Wir suchen mehr als - LEG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Magazin<br />

AUSGABE 1/2009<br />

Thema: Die Anforderungen wachsen: Wohnungsunternehmen diversifizieren ihr Angebot ......8<br />

Essen-Bergmannsfeld: Kreative Stadtgestaltung mit historischen Meisterwerken ......25<br />

Energieeinsparung: Kundenansprüche sind größer geworden ......28


34<br />

INHALT 1/2009<br />

Titelbild:<br />

Der Wohnungsmarkt ist bunt:<br />

Mieter stellen immer höhere Ansprüche<br />

ans Wohnen.<br />

25<br />

32<br />

NACHRICHTEN<br />

Essen Univiertel:<br />

Lang ersehnetes Ende einer Trennlinie . . 4<br />

Dortmund-Dorstfeld:<br />

WDR-Komödie spielt in der<br />

‚Fine Frau’-Siedlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Ruhr-Lippe-Wohnungsgesellschaft:<br />

Mut, Vision und Zuversicht . . . . . . . . . . . . . 5<br />

<strong>LEG</strong> V:<br />

Mieter kaufen ihre Wohnung:<br />

Im Alter mietfrei leben . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

EXPO REAL:<br />

Zehnjähriges Messejubiläum . . . . . . . . . . . . 6<br />

Ratingen:<br />

Erster Mieter im CalorClassic: MOX<br />

Telecom AG zieht ins Staffelgeschoss . . 7<br />

TITELTHEMA<br />

Wohnen: Die Anforderungen wachsen:<br />

Wohnungsunternehmen diversifizieren<br />

ihr Angebot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Interview mit Lutz Freitag:<br />

Die Stärke des deutschen<br />

Wohnungsmarktes: Neben- und<br />

Miteinander von kommunalen und<br />

öffentlichen Unternehmen, Wohnungsgenossenschaften<br />

sowie privaten<br />

Unternehmen und Eigentümern . . . . . . 16<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

<strong>LEG</strong> Landesentwicklungsgesellschaft NRW GmbH<br />

Roßstraße 120, 40476 Düsseldorf<br />

Tel. 0211/45 68-325, Fax 0211/45 68-300<br />

www.leg-nrw.de, astrid.mendolia@leg-nrw.de<br />

ina.siebert@leg-nrw.de<br />

Leitung:<br />

Jens Schönhorst<br />

Redaktion:<br />

Miriam M. Beul,<br />

Astrid Mendolia (verantwortliche Redakteurin),<br />

Ina Siebert u. a.<br />

8<br />

IMMOBILIENMARKT NRW<br />

Bielefeld: ‚Made in Bielefeld’ . . . . . . . . 20<br />

Interview mit Oberbürgermeister<br />

Eberhard David:<br />

Hohe Nachfrage nach<br />

Gewerbegrundstücken . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

<strong>LEG</strong> S Bielefeld: Größter<br />

Baulandentwickler in Ostwestfalen . . . 22<br />

Ravenswerk: Stilvolle Eigentumswohnungen<br />

in Alt- und Neubau . . . . . . 23<br />

Ravensberger Heimstätten:<br />

Mieter fühlen sich wohl bei der<br />

Ravensberger Heimstättengesellschaft . . 24<br />

DIE BESONDERE IMMOBILIE<br />

Essen-Bergmannsfeld:<br />

Kreative Stadtgestaltung mit<br />

historischen Meisterwerken . . . . . . . . . . 25<br />

WOHNEN<br />

Energieeinsparung: Kundenansprüche<br />

sind größer geworden . . . . . . 28<br />

Gelsenkirchen:<br />

Elch und Eisbär begegnen<br />

sich auf Hauswand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Dorsten Wulfen-Barkenberg:<br />

„<strong>Wir</strong> <strong>suchen</strong> <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> Macht und Geld“ 32<br />

PORTRÄT<br />

Claudia und Frank Büttgen:<br />

„<strong>Wir</strong> haben hier das Paradies auf Erden“ 34<br />

DAS PERSÖNLICHE INTERVIEW<br />

Dr. h.c. Fritz Pleitgen:<br />

Wo altes Eisen helle Funken schlägt . . . . 36<br />

Fotos/Animationen:<br />

Heleen Berkemeyer, Bielefeld Marketing GmbH, Hans Blossey, Guido<br />

Bludau (Dorsten), crayen + bergedieck Architekten Stadtplaner, GdW<br />

Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />

e.V., Thomas Gödde (für GeWo), Max Hampel, Stadt Bielefeld,<br />

Ruhr.2010 Kulturhauptstadt Europas (Foto: WDR), Matthias Schrumpf<br />

(Bahnhofsviertel Bielefeld),Willi Schulz (Mieterzentrum Gelsenkirchen),<br />

Ina Siebert (Univiertel Essen, Dorsten), Ansgar M. van Treeck, Jürgen<br />

Volkmann (für Ravensberger Heimstättengesellschaft mbH und<br />

GBS Höxter-Paderborn mbH)<br />

Gestaltung:<br />

GornigDesign, Friedrichstraße 54, 45468 Mülheim an der Ruhr<br />

Druck:<br />

J. L. Romen GmbH & Co. KG, Windmühlenweg 13, 46446 Emmerich<br />

Auflage:<br />

10.000 Exemplare


Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

auch das Jahr 2009 wird ein Jahr mit<br />

Veränderungen. Nach dem Verkauf der <strong>LEG</strong><br />

an unseren neuen Eigentümer passen wir<br />

Strukturen und Prozesse ebenso an wie die<br />

Organisation. So werden wir Synergien freisetzen.<br />

In diesem Jahr wächst die <strong>LEG</strong>-Gruppe<br />

zusammen. Die westfälischen Gesellschaften<br />

werden in die Konzernorganisation<br />

integriert. Eine neue Unternehmenskultur<br />

entsteht. Dabei übernehmen wir die positiven<br />

Elemente der bisherigen Kulturen.<br />

Unverändert bleibt: Die Partnerschaft mit<br />

Ihnen, unseren Kunden und Mietern, steht<br />

für die <strong>LEG</strong>-Mitarbeiter im Vordergrund.<br />

<strong>Wir</strong> nutzen die Chance, uns noch stärker am<br />

Markt zu positionieren und noch besser auf<br />

Sie einzustellen.<br />

Bereit zur<br />

Veränderung<br />

Der Abschied von der <strong>LEG</strong> Stadtentwicklung<br />

GmbH (<strong>LEG</strong> Stadt) und der <strong>LEG</strong> Arbeitsmarkt-<br />

und Strukturentwicklung GmbH<br />

(<strong>LEG</strong> AS) ist vollzogen. Sie wurden an die<br />

jeweiligen Ministerien des Landes NRW<br />

angebunden. So ist diese Ausgabe das erste<br />

<strong>LEG</strong>-Magazin, in dem die Projekte der beiden<br />

Unternehmen nicht <strong>mehr</strong> erwähnt werden.<br />

Zurzeit bauen die <strong>LEG</strong> Stadt und die<br />

<strong>LEG</strong> AS eigene Medien zur Information<br />

ihrer Kunden auf.<br />

Nun ist es Zeit für einen neuen Start. Die<br />

Stärke des Unternehmens beruht auf seinen<br />

hoch qualifizierten und engagierten Mitarbeitern,<br />

die immer wieder Veränderungen<br />

und Neuorganisationen erfolgreich gemeistert<br />

haben und die weiterhin mit viel positiver<br />

Energie und Optimismus an ihre Aufgaben<br />

gehen. <strong>Wir</strong> festigen gemeinsame Erfolge<br />

und schaffen neue Möglichkeiten<br />

durch veränderte Blickwinkel.<br />

Ständiger Veränderung ist auch der Wohnungsmarkt<br />

unterworfen. Selbst innerhalb<br />

einer Stadt gibt es keine einheitliche Entwicklung,<br />

sondern diverse Mietwohnungsmärkte.<br />

‚Die Anforderungen wachsen: Wohnungsunternehmen<br />

diversifizieren ihr Angebot’<br />

– so lautet das Titelthema dieser<br />

Ausgabe, in dem wir Tendenzen des Wohnungsmarktes<br />

beleuchten. Die Kunden werden<br />

heterogener, haben höhere Ansprüche<br />

an das Wohnen <strong>als</strong> noch vor einigen Jahren.<br />

Unternehmen, die auch in Zukunft am<br />

Markt erfolgreich sein wollen, müssen einfallsreich<br />

sein, gute Produkte und sinnvolle<br />

Servicedienstleistungen anbieten, um Mieter<br />

langfristig zu binden und Neumieter zu<br />

gewinnen.<br />

Die Immobilienjournalistin Miriam M. Beul<br />

wendet sich in der Rubrik ‚Immobilienmarkt<br />

NRW’ nach Ostwestfalen: Bielefeld befindet<br />

sich im Strukturwandel. Dort sorgt der<br />

Unternehmermittelstand für neue Büros<br />

Thomas Hegel Ulrich Tappe<br />

EDITORIAL<br />

und Produktionsstätten. Mit dem Ausbau<br />

des Hochschulcampus ‚Lange Lage’ macht<br />

sich die Stadt am Rande des Teutoburger<br />

Waldes für junge Menschen attraktiv.<br />

Das Thema Mieterprivatisierung wird zurzeit<br />

viel diskutiert. Die <strong>LEG</strong> veräußert im<br />

Rahmen der Portfolio-Optimierung ausgewählte<br />

Wohnungen. Zahlreiche Mieter freuen<br />

sich über die Möglichkeit, ihr Domizil zu<br />

erwerben. Daher stellen wir Ihnen auf der<br />

letzten Doppelseite eine Kölner Familie vor,<br />

die gleich zwei ehemalige <strong>LEG</strong>-Mietwohnungen<br />

gekauft hat, um generationsübergreifend<br />

in einem Haus zu wohnen.<br />

Zahlreiche weitere Themen warten auf Sie<br />

– von der originellen Fassadengestaltung in<br />

der Gelsenkirchener Zoosiedlung über das<br />

künstlerische Engagement Jugendlicher in<br />

Dorsten Wulfen-Barkenberg und das Experten-Interview<br />

zum Thema ‚Energetische<br />

Anforderungen an Neubauten’ bis hin zur<br />

nachhaltigen Quartiersentwicklung in Essen-<br />

Bergmannsfeld. Auch diese Projekte bewirken<br />

positive Veränderungen. In diesem<br />

Sinne möchten wir mit Ihnen, unseren Geschäftspartnern,<br />

Kunden und Mietern, gemeinsam<br />

den Wandel gestalten.<br />

<strong>Wir</strong> wünschen Ihnen ein gesundes, glückliches<br />

und erfolgreiches Jahr 2009.<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009 3


ESSEN-UNIVERSITÄTSVIERTEL<br />

Lang ersehntes Ende<br />

einer Trennlinie<br />

„Die Universität gewinnt ein Tor zur<br />

Stadt, und die Stadt gewinnt ein Tor<br />

zur Universität“, freute sich Essens<br />

Oberbürgermeister Dr. Wolfgang<br />

Reiniger anlässlich des ersten Spatenstichs<br />

auf dem Gelände des Universitätsviertels<br />

im Dezember 2008.<br />

„Damit wird die Universität endlich den besonderen<br />

Standortvorteil ihrer Innenstadtnähe<br />

erfahren“, fuhr er fort. „Die Trennlinie<br />

– real und mental – fällt weg.“<br />

Überzeugendes Konzept<br />

Seit Jahrzehnten gibt es Ideen und Planungen<br />

zur Entwicklung des Universitätsviertels.<br />

Der städtebauliche Entwurf des <strong>LEG</strong>-<br />

Mitarbeiters Hermann Ulrich brachte die<br />

Steine auf dem Areal ins Rollen; die Verkaufsbereitschaft<br />

der Bahn schließlich<br />

machte den Weg frei für die Entwicklung.<br />

„Ich war sofort Feuer und Flamme, <strong>als</strong> die<br />

<strong>LEG</strong> mir die Planungen auf der EXPO REAL<br />

2005 vorgestellt hat“, so Dr. Wolfgang Reiniger.<br />

Das Universitätsviertel ist eine der<br />

letzten großen innerstädtischen Entwicklungsflächen<br />

in Essen. „Bereits 1996, zu Beginn<br />

der Weststadt-Entwicklung, habe ich<br />

mit Jürgen Odenthal auf das Gelände geschaut<br />

und gesagt: Eigentlich müssten wir<br />

dieses Viertel machen. Es ist größer und<br />

liegt besser“, erzählte Ulrich Tappe, Geschäftsführer<br />

der <strong>LEG</strong> NRW GmbH. Er und<br />

Jürgen Odenthal von der Essener <strong>Wir</strong>tschaftsförderungsgesellschaft<br />

haben bereits<br />

bei der Weststadt sehr erfolgreich zusammengearbeitet.<br />

Sie sind optimistisch, dass<br />

die weitere Entwicklung des Universitätsviertels<br />

aufgrund des großen Interesses in<br />

der Bevölkerung und bei potenziellen Investoren<br />

zügig voran schreitet.<br />

Grünes Wohn- und<br />

Dienstleistungsquartier<br />

Auf der 13,3 Hektar großen Fläche plant die<br />

Entwicklungsgesellschaft Universitätsviertel<br />

mbH rund 400 hochwertige Wohneinheiten<br />

von verschiedenen Investoren sowie<br />

Büros, Dienstleistungen, Gastronomie und<br />

einen über drei Hektar großen Stadtgarten.<br />

Gesellschafter sind die <strong>LEG</strong> Standort- und<br />

Projektentwicklung Essen GmbH, die Sparkasse<br />

Essen, die Essener <strong>Wir</strong>tschaftsförderungsgesellschaft<br />

und die Altstadt Baugesellschaft.<br />

Die ersten Grundstücke sind ausgeschrieben;<br />

eine Entscheidung soll im<br />

Januar 2009 getroffen werden. Begonnen<br />

wurde jetzt mit dem Ausbau der Grün- und<br />

Wasserfläche, Essens neuem Stadtgarten.<br />

4 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009<br />

i<br />

DORTMUND-DORSTFELD<br />

WDR-Komödie spielt<br />

in der ‚Fine Frau’-Siedlung<br />

Die bekannten Schauspieler Armin Rohde und Ludger Pistor standen in der ‚Fine<br />

Frau’-Siedlung in Dortmund-Dorstfeld vor der Kamera. Im Auftrag des WDR<br />

drehte die Colonia Media Filmproduktion im November 2008 die Komödie<br />

‚Betreutes Wohnen’.<br />

Colonia Media wählte unter anderem die<br />

Fine Frau Straße <strong>als</strong> eine ihrer Filmkulissen.<br />

„Uns gefallen die von der <strong>LEG</strong> vermieteten<br />

Häuser dort sehr gut, und sie passen hervorragend<br />

zum Film. Zudem soll die<br />

Komödie ein Porträt der Stadt Dortmund<br />

liefern“, erklärte Motivaufnahmeleiter<br />

Simon Louwen. Als attraktiver Hintergrund<br />

dienten beispielsweise die Hauseingänge.<br />

Außerdem sind in dem Film die<br />

<strong>LEG</strong>-Gebäude 17 bis 21 zu sehen.<br />

Zur Story: 200.000 Euro finden die arbeitslosen<br />

Freunde Günther (Armin<br />

Rohde) und Wolfgang (Ludger Pistor) in<br />

der Werkzeugkiste ihres neuen Nachbarn,<br />

<strong>als</strong> Günther aufgrund von Hartz IV umziehen<br />

muss. Der ältere Herr scheint sich<br />

nicht an das Geld zu erinnern. Also be-<br />

Dirk Hennemann<br />

<strong>LEG</strong> Standort- und Projektentwicklung<br />

Essen GmbH<br />

Tel. 02 01 / 8 27 18-21<br />

dirk.hennemann@leg-nrw.de<br />

schließen die beiden Freunde, das Geld<br />

einzustecken, sich aber im Gegenzug um<br />

den Senior zu kümmern. Wolfgangs misstrauische<br />

Frau glaubt ihrem Mann nicht,<br />

dass das Geld von einem Banküberfall<br />

stammt. Auch <strong>als</strong> der alte Herr professionelle<br />

Pflege braucht, kommt es zu einigen<br />

Schwierigkeiten. Ausgestrahlt wird der<br />

Film im Ersten, das Sendedatum steht<br />

noch nicht fest.<br />

Denkmalgeschützte Zechensiedlung<br />

Die Fine Frau-Siedlung besteht aus fünf<br />

Häuserblöcken, die im Jahr 1923 erbaut<br />

wurden. Die zweistöckigen Bauwerke mit<br />

Satteldach haben insgesamt 77 Wohnungen.<br />

Studentenwohnungen befinden sich<br />

in dem teilweise ausgebauten Dachgeschoss.<br />

Die Siedlung liegt inmitten schöner<br />

Simone Raskob (Beigeordnete der Stadt Essen),<br />

Ulrich Tappe (Geschäftsführer der <strong>LEG</strong> NRW GmbH),<br />

Dr. Wolfgang Reiniger (Oberbürgermeister der<br />

Stadt Essen) und Georg Arens (Geschäftsführer der<br />

Essener <strong>Wir</strong>tschaftsförderungsgesellschaft) beim<br />

Spatenstich.


Grünanlagen. Es besteht eine gute Verkehrsanbindung<br />

zu den S-Bahnen, der<br />

A 40 und der A 45. Im Jahr 1996 modernisierte<br />

die <strong>LEG</strong> die alte Zechensiedlung. Aus<br />

Gründen des Denkm<strong>als</strong>chutzes wurde die<br />

Außenfassade nicht berührt. Unterschiedliche,<br />

neue Wohnungsgrundrisse wurden<br />

erstellt. Aus den alten Ställen entstanden<br />

Geräteschuppen.<br />

i<br />

Andrea Kirchner<br />

Mieterzentrumsleiterin<br />

<strong>LEG</strong> Wohnen Dortmund GmbH<br />

Tel. 02 31 / 98 10 33-42<br />

andrea.kirchner@leg-nrw.de<br />

+ + + K U R Z N O T I E R T + + +<br />

K E R P E N - H O R R E M<br />

Ü B E R G A B E D E S Q U A R T I E R S Z E N T R U M S<br />

RUHR-LIPPE WOHNUNGSGESELLSCHAFT<br />

Mut, Vision und Zuversicht<br />

Unter diesem Titel hat die Ruhr-Lippe Wohnungsgesellschaft (RLW) die Abschlussdokumentation<br />

über die Modernisierung des Dortmunder Clarenbergs<br />

herausgebracht. Es ist das Porträt einer gelungenen Quartierserneuerung.<br />

„Mit dem Kauf der Wohnanlage Clarenberg<br />

1992 durch die Ruhr-Lippe Wohnungsgesellschaft<br />

Dortmund“, so der damalige<br />

Geschäftsführer Karl-Heinz Smits,<br />

„wurde ich von Geschäftsführern anderer<br />

Wohnungsunternehmen<br />

belächelt und oftm<strong>als</strong><br />

auch für ‚verrückt’<br />

erklärt. <strong>Wir</strong> haben diese<br />

Wohnanlage jedoch<br />

mit der festen Absicht<br />

gekauft, diese zu einem<br />

guten Beispiel für die<br />

Revitalisierung von<br />

Großwohnanlagen zu<br />

machen.“ Das ist gelungen:<br />

Der Clarenberg ist<br />

nachgefragt. Die Fluktuation<br />

ist seit dem Sanierungsbeginn<br />

1998<br />

deutlich zurückgegangen.<br />

Rund 60 Ehrenamtliche<br />

engagieren<br />

Seit November 2008 hat Kerpen-Horrem zwei Quartiersmanager: Andrea Besgen<br />

und Ali Özbey von der Migrationsberatung der Ausländerbehörde Kerpen. Sie<br />

sind an zwei Nachmittagen in der Woche im Quartierszentrum vor Ort.<br />

Die 82 Quadratmeter große Erdgeschosswohnung<br />

in der Buchenhöhe stellt die <strong>LEG</strong><br />

Wohnen Köln GmbH für drei Jahre mietfrei<br />

zur Verfügung. Hier sollen künftig alle<br />

Aktivitäten für die Menschen im Stadtteil gebündelt<br />

werden. Geplant sind Hausaufgabenbetreuung,<br />

Alphabetisierungskurse sowie<br />

Beratungs-, Spiel- und Sportangebote.<br />

Konkrete Angebote aus<br />

Bewohnerbefragung abgeleitet<br />

Mit einer Bewohnerbefragung ermitteln<br />

Studenten der Fachhochschule Köln die<br />

Wünsche der Menschen für das Wohnumfeld<br />

und die Gemeinschaft mit den Nachbarn.<br />

Anschließend werden diese in konkrete<br />

Maßnahmen und Angebote umgesetzt.<br />

„<strong>Wir</strong> setzen auf die Mitarbeit der Mieter,<br />

um die Bindung der Menschen an die Siedlung<br />

zu stärken und die Beziehungen unter-<br />

einander zu fördern“, sagt Claus Ebert, Geschäftsführer<br />

der <strong>LEG</strong> Wohnen Köln GmbH.<br />

Quartiersmanagement<br />

bietet neue Perspektiven<br />

<strong>LEG</strong> und Stadt haben das Quartiersmanagement<br />

gemeinsam initiiert, um den Menschen<br />

im Stadtteil neue Perspektiven zu bieten<br />

und einen Imagewandel herbeizuführen.<br />

Die <strong>LEG</strong> hat bislang rund 25.000 Euro<br />

unter anderem in die Herrichtung des Quartierszentrums<br />

investiert. Die Bewohnerbefragung<br />

unterstützt sie mit 4.000 Euro.<br />

i<br />

Claus Ebert<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>LEG</strong> Wohnen Köln GmbH<br />

Tel. 02 21 / 2 09 05-13<br />

claus.ebert@leg-nrw.de<br />

sich für das Zusammenleben im Quartier<br />

und in Kursen für die Bewohner. Auch Besucher<br />

aus anderen Städten und dem Ausland<br />

kommen regelmäßig, um sich über die<br />

erfolgreiche Modernisierung und Aufwertung<br />

des 60er-Jahre-<br />

Quartiers zu informieren.<br />

Identität und<br />

Sicherheit<br />

Das Modellprojekt Clarenberg<br />

umfasste die<br />

energetische Aufwertung<br />

des Bestandes mit<br />

Wärmedämmung und<br />

neuen Fenstern sowie<br />

die farbenfrohe Fassadengestaltung<br />

des Dortmunder<br />

Architekten<br />

Andreas Hanke. Hinzu<br />

kommt das Wohnsicherheitskonzept<br />

mit den<br />

Prinzipien ‚Sehen und Gesehen werden’<br />

auch im Freiraum, ‚Kontrolle und Kümmern’<br />

durch einen Concierge im Haus<br />

sowie ‚Identität und Symbole’ durch unterschiedliche<br />

Farben und acht Meter große<br />

Hausnummern. Insgesamt hat die RLW 26<br />

Millionen Euro in vier Bauabschnitten investiert;<br />

sieben Millionen davon kommen aus<br />

Landesmitteln. „Der neue Clarenberg ist<br />

fertiggestellt – und doch wieder nicht.<br />

Leben und Wohnen sind soziale Prozesse,<br />

die unterschiedlichen Einflüssen ausgesetzt<br />

werden. Der neue Clarenberg bedarf auch<br />

weiter der aufmerksamen Begleitung, um<br />

die positiven Elemente des Quartiers den<br />

Zeitanforderungen anpassen zu können“,<br />

so Friedrich-Wilhelm Baulig, bis November<br />

2008 Geschäftsführer der RLW, im Grußwort<br />

der Dokumentation zum baulichen<br />

Abschluss des Projekts.<br />

i<br />

NACHRICHTEN<br />

Heinz-Peter Junker<br />

Prokurist<br />

Ruhr-Lippe Wohnungsgesellschaft mbH<br />

Tel. 02 31 / 41 90 2-606<br />

heinz-peter.junker@ruhr-lippe-wohnen.de<br />

www.ruhr-lippe-wohnen.de<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009 5


<strong>LEG</strong> V<br />

Mieter kaufen ihre Wohnung:<br />

Im Alter mietfrei leben<br />

Mit zirka 42 Prozent fällt die Wohneigentumsquote in Deutschland im Vergleich<br />

zu anderen Ländern niedrig aus. Doch der Traum von den eigenen vier Wänden ist<br />

nach wie vor fest in den Köpfen der Deutschen verankert: Jeder zehnte Mieter<br />

will seine Wohnung kaufen. Das ergab ein Gutachten des Instituts der deutschen<br />

<strong>Wir</strong>tschaft (IW) im Auftrag des Zentralen Immobilien Ausschusses e. V. im Frühjahr<br />

2008.<br />

„Zahlreiche Haushalte schätzen Wohneigentum<br />

<strong>als</strong> erlebbare und gestaltbare Investition“,<br />

heißt es in dem Gutachten. Als treibende<br />

Kaufmotive nennen die Befragten<br />

den ‚Schutz vor künftigen Mietsteigerungen’,<br />

dicht gefolgt von ‚Aufbau der Altersvorsorge’.<br />

Wenn die langfristige finanzielle<br />

Belastung – das größte Kaufhemmnis für<br />

Mieter – nicht wäre, würden sich noch <strong>mehr</strong><br />

für den Erwerb ihrer Wohnung entscheiden.<br />

Diese Erfahrung bestätigt Jennifer Thamm<br />

von der <strong>LEG</strong> Gesellschaft für Vertrieb und<br />

Mieterprivatisierung mbH: „Angesichts der<br />

aktuellen Finanzmarktkrise sind die Menschen<br />

vorsichtiger bei ihren Investitionen geworden.“<br />

Deshalb steht die fachkundige In-<br />

formation und Betreuung beim Wohnungskauf<br />

im Vordergrund – von der Vermittlung<br />

seriöser Kreditgeber bis zur Unterstützung<br />

beim Notartermin. In diesen Bereichen hat<br />

Jennifer Thamm jahrelange Erfahrung. Kein<br />

Wunder, dass über 30 Prozent der insgesamt<br />

48 Wohnungen auf dem Insterburger Weg,<br />

dem Ortelsburger Ring und der Riesenburger<br />

Straße in Duisburg-Wedau bereits an<br />

Mieter und Selbstnutzer veräußert sind.<br />

Dort stimmt einfach alles. Die zirka 60 bis<br />

80 Quadratmeter großen Wohnungen sind<br />

gut aufgeteilt und überwiegend modern<br />

ausgestattet. Die große Nachfrage liegt<br />

aber auch an der guten Lage der zweigeschossigen<br />

Gebäude in einem ruhigen, gepflegten<br />

und freundlichen Ein- und Mehrfamilienhausgebiet.<br />

Duisburger Süden: beliebt bei Käufern<br />

„Die Nähe zur Landeshauptstadt Düsseldorf<br />

und dem dortigen Arbeitsplatz-Angebot<br />

6 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009<br />

spielt für Käufer von Eigentumswohnungen<br />

in dieser Region eine große Rolle“, erläutert<br />

die Immobilien-Expertin. Das Ausflugsziel<br />

‚Sechs-Seen-Platte’ ist in wenigen Minuten<br />

fußläufig zu erreichen. Läden des täglichen<br />

Bedarfs befinden sich in unmittelbarer Nähe.<br />

„Für unsere Kunden ist es darüber hinaus<br />

wichtig, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

stimmt und dass die Investitionen ins Gebäude<br />

abgeschlossen sind, so dass in den<br />

nächsten Jahren keine weiteren Kosten entstehen.“<br />

Darauf können sich die Käufer verlassen.<br />

Die 1950/51 errichteten Wohnhäuser<br />

erhielten vor einigen Jahren eine neue<br />

Wärmedämmung und einen neuen Anstrich.<br />

Teilweise wurden auch die Treppenhäuser<br />

und Eingangsbereiche neu gestaltet – neue<br />

Beleuchtung und Briefkästen inklusive. In<br />

einem weiteren Quartier mit 65 Wohnungen<br />

und 65 Tiefgaragenstellplätzen auf der<br />

Sittardsberger Allee im Stadtteil Buchholz<br />

meldeten zahlreiche Mieter bereits ihr Kaufinteresse<br />

an. Auch dort können noch einige<br />

Wohnungen erworben werden. NRW-weit<br />

bietet die <strong>LEG</strong> Gesellschaft für Vertrieb und<br />

Mieterprivatisierung in ausgewählten Lagen<br />

Mietern, Selbstnutzern und Investoren qualitativ<br />

hochwertige Eigentumswohnungen zu<br />

fairen Preisen.<br />

i<br />

Jennifer Thamm<br />

<strong>LEG</strong> Gesellschaft für Vertrieb und<br />

Mieterprivatisierung mbH<br />

Tel. 02 11 / 45 68-584<br />

jennifer.thamm@leg-nrw.de<br />

EXPO REAL<br />

Zehnjähriges<br />

Messejubiläum<br />

Vom 6. bis 8. Oktober 2008 fand die<br />

elfte EXPO REAL, die größte europäische<br />

Gewerbeimmobilienmesse, in<br />

München statt. Die <strong>LEG</strong> ist fast von<br />

Anfang an mit dabei.<br />

„Die erste EXPO haben wir uns angeschaut.<br />

Auf der zweiten waren wir dann mit einem<br />

Gemeinschaftsstand mit der Bundesvereinigung<br />

der Landesentwicklungsgesellschaften<br />

vertreten“, erzählt Jens Schönhorst, Pressesprecher<br />

der <strong>LEG</strong>.<br />

Der Immobilien-Talk<br />

Nach vier gemeinsamen Jahren präsentierte<br />

sich die <strong>LEG</strong> mit einem eigenen Stand.<br />

Zum diesjährigen Jubiläum wurde er von<br />

der Düsseldorfer Agentur Dewitz, Selzer,<br />

Partner völlig neu konzipiert. „Der alte<br />

Stand mit den Bullaugen hatte nach fünf erfolgreichen<br />

Auftritten ausgedient“, so Jens<br />

Schönhorst. „Unser neuer Stand ist schlichter,<br />

eleganter und hat eine ganz besondere<br />

Lounge-Atmosphäre.“ Diese genossen besonders<br />

viele Gäste beim ebenfalls schon<br />

traditionellen Immobilien-Talk. Der Clou:<br />

Nicht Journalisten befragen Projektentwickler,<br />

sondern umgekehrt. In diesem Jahr<br />

war es <strong>LEG</strong>-Geschäftsführer Thomas Hegel,<br />

der Miriam M. Beul, Anne Wiktorin und<br />

Frank Peter Unterreiner zu den aktuellen<br />

Themen der Branche interviewte. Ganz klar<br />

die wichtigste Frage: Wie verändert die<br />

Subprime-Krise den Immobilienmarkt? Alle<br />

drei waren sich einig, dass es Konsolidierungen<br />

geben wird und Finanzierungen<br />

schwieriger werden. „Die Krise wird auf an-


dere Branchen übergreifen und die Immobilienmärkte<br />

weltweit beeinflussen. Allein<br />

die Banken werden hunderttausende Mitarbeiter<br />

entlassen. Das wird nicht ohne<br />

<strong>Wir</strong>kung auf die Büromärkte sein“, sagte<br />

Miriam M. Beul.<br />

Messe <strong>als</strong> ‚Kontaktbörse’<br />

Ansonsten war das Thema Krise am <strong>LEG</strong>-<br />

Stand eher nachgeordnet. Die Geschäftsführer<br />

und Projektleiter hatten besonders<br />

zum Projektgeschäft und zum Portfoliomanagement<br />

zahlreiche Gesprächstermine,<br />

frischten alte Kontakte auf und knüpften<br />

neue. „Ich freue mich jedes Jahr auf die<br />

EXPO“, sagt <strong>LEG</strong>-Geschäftsführer Ulrich<br />

Tappe. „Das ist die Gelegenheit, um sich<br />

mit Geschäftspartnern auszutauschen und<br />

sowohl neue eigene Projekte anzustoßen<br />

<strong>als</strong> auch fremde Projekte kennenzulernen.“<br />

Als ‚Gewinner’ der diesjährigen Messe fühlt<br />

sich besonders Ulrich Gazon, Geschäftsführer<br />

der <strong>LEG</strong> Facility Management GmbH:<br />

„Selbst wenn wir nur einen Teil der zahlreichen<br />

Aufträge bekommen, über die wir hier<br />

gesprochen haben, war es für mich die mit<br />

Abstand erfolgreichste Messeteilnahme!“<br />

Über 42.000 Messeteilnehmer<br />

Auf der EXPO REAL 2008 präsentierten<br />

sich 1.856 Unternehmen mit über 17.500<br />

Repräsentanten. Wie auch in den Vorjahren<br />

vertraten rund 30 Mitarbeiter die <strong>LEG</strong>. Die<br />

Zahl der Besucher ist nach Angaben der<br />

Messe München International erneut gewachsen<br />

und lag bei 24.500 Fachbesuchern<br />

aus 77 Ländern.<br />

i<br />

Jens Schönhorst<br />

Pressesprecher<br />

<strong>LEG</strong> Management GmbH<br />

Tel. 02 11 / 45 68-329<br />

jens.schoenhorst@leg-nrw.de<br />

„Mit der MOX Telecom AG haben wir<br />

einen starken Ankermieter gefunden“,<br />

freut sich Thomas Adenauer, Projektleiter<br />

der <strong>LEG</strong> Standort- und Projektentwicklung<br />

Düsseldorf GmbH. Er betreute den Umbau<br />

des denkmalgeschützten Gebäudes bis zur<br />

Fertigstellung in 2008. Die ehemalige Calor<br />

Emag-Verwaltung mit dem für die 50er<br />

Jahre typischen Rundbogen verbindet historischen<br />

Charme mit zeitgemäßem Bürokomfort.<br />

Insbesondere das neue Staffelgeschoss<br />

mit seiner Glas-Aluminium-Fassade,<br />

drei Meter hohen, gespachtelten Decken<br />

und geschosshohen Glaselementen strahlt<br />

Modernität und Leichtigkeit aus. Das angenehme<br />

Arbeitsklima im Inneren wird erzeugt<br />

durch gute Beleuchtung, schöne Teppiche<br />

und Holztüren mit Seitenlichtern, die<br />

die Arbeitsräume mit dem Flur verbinden.<br />

Thomas Adenauer: „Sie vermitteln Weite<br />

und den Bezug nach Außen. Gleichzeitig ist<br />

konzentriertes Arbeiten möglich.“<br />

Staffelgeschoss verbindet<br />

Alt- und Neubau<br />

Ein Staffelgeschoss-Neubau ergänzt die<br />

ehemalige Zentrale des Herstellers für<br />

Schaltanlagen. Insgesamt stehen zirka<br />

3.200 Quadratmeter Büroflächen zur Verfügung.<br />

Die Raumaufteilung ist flexibel.<br />

Maximal 15 Mieter können einziehen. Ein<br />

weiterer Vorteil: Ein professioneller Service<br />

im Calor Carré bietet den Mietern Dienstleistungen<br />

– vom Umzugs- und Hausmeisterservice<br />

über die regelmäßige Reinigung<br />

bis hin zum Catering- und Eventmanagement<br />

für alle Inhouse-Veranstaltungen.<br />

MOX auf Erfolgskurs<br />

„Die MOX Telecom AG<br />

ist weltweit tätig und<br />

ein führender<br />

Anbieter von<br />

Calling Cards<br />

und Telekommunikations-<br />

i<br />

NACHRICHTEN<br />

RATINGEN<br />

Erster Mieter im CalorClassic: MOX<br />

Telecom AG zieht ins Staffelgeschoss<br />

Das neue Jahr begann mit einer räumlichen Veränderung: Anfang Januar 2009<br />

bezogen 24 Mitarbeiter der MOX Telecom AG ihre neuen Büros im Calor Carré<br />

nahe der Ratinger Innenstadt. Die ersten Mieter residieren nun im neu aufgesetzten<br />

Staffelgeschoss im vierten Stock des Gebäudes ‚CalorClassic’. Die gesamte<br />

Mietfläche der MOX Telecom AG beträgt rund 580 Quadratmeter. Hinzu kommen<br />

40 Quadratmeter Archiv, zehn Tiefgaragen-Stellplätze und fünf Außenstellplätze.<br />

Der Mietvertrag läuft über zehn Jahre.<br />

diensten“, erklärt Christoph Zwingmann,<br />

Vorstand der MOX Telecom AG. „Zurzeit<br />

stärken wir unsere Marke durch die Erschließung<br />

neuer Märkte im Ausland. Die Internationalisierung<br />

wird unsere Wettbewerbsfähigkeit<br />

weiter steigern.“ Eine gute Investition<br />

in die Zukunft sei auch der Umzug<br />

vom alten Standort in der Kaiserswerther<br />

Straße ins ‚CalorClassic’. „Der neue Standort<br />

bringt überraschende Perspektiven und frische<br />

Ideen. <strong>Wir</strong> gehen im wahrsten Sinne des<br />

Wortes neue Wege in die Zukunft“, so<br />

Zwingmann. „Darüber hinaus war nach zehn<br />

Jahren am alten Standort die Zeit für eine<br />

räumliche Veränderung gekommen.“ Die<br />

1998 gegründete MOX Telecom Gruppe ist<br />

Technik- und Servicedienstleister für Distributoren<br />

und Reseller von Calling Cards. Das<br />

sind Telefonkarten, die nicht mit einem Chip,<br />

sondern mit einer kostenlosen Einwahlnummer<br />

und einer PIN funktionieren. Dynamisch<br />

im Wachstum und profitabel seit 2000 – in<br />

den neuen Räumen wird MOX Telecom die<br />

Erfolgsgeschichte der nächsten zehn Jahre<br />

gestalten und fortführen.<br />

Thomas Adenauer<br />

<strong>LEG</strong> Standort- und Projektentwicklung<br />

Düsseldorf GmbH<br />

Tel. 02 11 / 45 68-546<br />

thomas.adenauer@leg-nrw.de<br />

www.calor-carre-business.de<br />

www.mox.de


DIE ANFORDERUNGEN WACHSEN:<br />

WOHNUNGSUNTERNEHMEN DIVE<br />

8 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009<br />

Kostengünstig, barrierefrei, energetisch und technisch auf modernem<br />

Stand, individuell und flexibel gestaltbar – so stellen sich die Deutschen<br />

ihre Wohnung vor. Hinzu kommt der Wunsch zahlreicher Mieter<br />

nach Serviceleistungen, die das Wohnen angenehmer machen. Für


RSIFIZIEREN IHR ANGEBOT<br />

Wohnungsunternehmen heißt das: Uniformität ist ‚out’. Die typische<br />

Mieterfamilie gibt es nicht <strong>mehr</strong>. Die Anforderungen an das Wohnen<br />

werden heterogener, Zielgruppen immer spezifischer.<br />

TITELTHEMA


� Um im Wettbewerb zu bestehen, stellen<br />

sich die Wohnungsunternehmen noch konsequenter<br />

auf die Wünsche und Bedürfnisse<br />

ihrer Zielgruppen ein. Das ist eine ambitionierte<br />

Aufgabe. „Unsere Gesellschaft ist<br />

heute viel differenzierter <strong>als</strong> noch vor einigen<br />

Jahrzehnten, <strong>als</strong> Ehepaare mit durchschnittlich<br />

zwei Kindern den Standardtypus<br />

der Familie verkörperten“, erläutert <strong>LEG</strong>-<br />

Geschäftsführer Thomas Hegel. „Dadurch<br />

verändern sich auch laufend die Anforderungen<br />

an Wohnraum.“ Deshalb ist es sinnvoll,<br />

bereits beim Neubau, bei der Planung<br />

und Konzeption Maßnahmen zu berücksichtigen,<br />

die den künftigen Bewohnern das<br />

Leben erleichtern. „Ziel muss es sein, Wohnungen<br />

zu konzipieren, die den Ansprüchen<br />

verschiedener Generationen und Lebensphasen<br />

gerecht werden und ihren Bewohnern<br />

solange wie möglich das Verbleiben<br />

in der vertrauten Umgebung gestatten“,<br />

sagt Holger Hentschel, Zentralbereichsleiter<br />

Portfoliomanagement. „Dies gilt<br />

sowohl für den Sozialwohnungsbau <strong>als</strong><br />

auch für den frei finanzierten.“<br />

Ausreichende Angebote im<br />

Wohnungsneubau und -bestand?<br />

Die Hälfte des Wohnungsneubaus im Westen<br />

Deutschlands entfällt auf regionale<br />

Zentren. Dies bestätigt eine Analyse der<br />

Landesbausparkassen (LBS) auf der Basis<br />

der Genehmigungsstatistik 2007. In den<br />

neun wichtigsten westlichen Ballungsräumen<br />

wurden 4,7 Prozent weniger Wohnungen<br />

<strong>als</strong> im Jahr 2003 genehmigt. In ländlichen<br />

Gebieten sank die Zahl der Baugenehmigungen<br />

in diesem Zeitraum um 48,3<br />

Prozent. Die LBS-Experten sehen darin den<br />

Trend, dass der Wohnungsbau in Deutschland<br />

dem Arbeitsplatzangebot der regionalen<br />

Zentren folgt. Kurz: Die Deutschen ziehen<br />

der Arbeit hinterher. Das Interesse an<br />

Wanderungsbewegungen und Wohnstandortentscheidungen<br />

nimmt auch vor diesem<br />

Hintergrund zu. „Angesichts vielerorts stagnierender<br />

oder rückläufiger Einwohnerzahlen<br />

verschärft sich der Wettbewerb insbesondere<br />

um junge, aktive Bevölkerungsgruppen“<br />

heißt es in ‚trends’, dem Magazin<br />

des Instituts für Landes- und Stadtentwicklungsforschung<br />

(ILS). Ob das Angebot ins-<br />

besondere an Sozialwohnungen in Zukunft<br />

ausreichen wird, hängt von der Region ab.<br />

„In Wohnungsmärkten, die bereits heute<br />

durch einen starken Nachfrageüberhang<br />

gekennzeichnet sind, in NRW beispielsweise<br />

Köln und Düsseldorf, verschärft sich die<br />

Situation“, erklärt Sawas Nink, der im <strong>LEG</strong>-<br />

Portfoliomanagement die Wohnungsmärkte<br />

beobachtet. Dort konkurrieren sozial<br />

Schwache künftig verstärkt mit Studenten<br />

oder Senioren um bezahlbaren Wohnraum.<br />

„In schwachen Wohnstandorten verstärken<br />

sich zwar Angebotsüberhänge, jedoch kann<br />

es auch hier innerhalb einzelner Städte zu<br />

deutlichen Differenzen kommen“, prognostiziert<br />

Nink. Künftig gelangen einkommens-<br />

und sozial schwache Menschen über<br />

die Kommunen bzw. sozialen Träger an<br />

günstigen Wohnraum des ‚regulären’ Wohnungsmarktes,<br />

da das Angebot an öffentlich<br />

geförderten Wohnungen abnimmt.<br />

„Mit Wohnberechtigungsschein bzw. mit<br />

der Übernahme der Wohnungskosten seitens<br />

der ARGE und anderer sozialer Einrichtungen<br />

fragen diese Bevölkerungsschichten<br />

in den niedrigpreisigen Segmen-


TITELTHEMA<br />

BEREITS SEIT VIELEN JAHREN BEOBACHTET DIE <strong>LEG</strong> DEN TREND, DASS<br />

INSBESONDERE GROSSWOHNSIEDLUNGEN AUS DEN 60ER UND 70ER JAHREN<br />

EINKOMMENSSCHWACHEN UND ANDEREN BENACHTEILIGTEN<br />

MENSCHEN WOHNRAUM BIETET.<br />

<strong>LEG</strong>-Wohnungen in Dortmund:<br />

Hannibal, eine typische<br />

Grosswohnsiedlung der<br />

70er Jahre mit hohem<br />

Migrantenanteil.


ten der Wohnungsmärkte nach. Die <strong>LEG</strong> ist<br />

jedenfalls davon überzeugt, dass es die klassische<br />

Wohnraumförderung in der bisherigen<br />

Breite nicht <strong>mehr</strong> geben wird.“ Dem<br />

Rückgang der sozialen Wohnraumförderung<br />

steht künftig ein Bedeutungsgewinn<br />

der sozialen Transferleistungen zur Sicherung<br />

der Wohnraumversorgung gegenüber.<br />

Sozial- und Netzwerkmanagement<br />

gewinnt an Bedeutung<br />

Bereits seit vielen Jahren beobachtet die<br />

<strong>LEG</strong>, die allein zehn Großwohnsiedlungen<br />

in ihrem Eigentum hat, den Trend, dass insbesondere<br />

dieses Segment aus den 60er<br />

und 70er Jahren einkommensschwachen<br />

und anderen benachteiligten Menschen<br />

Wohnraum bietet. Es sind Verstärkungstendenzen<br />

sichtbar, d. h. dort, wo ohnehin bereits<br />

viele sozial Schwache wohnen, findet<br />

ein weiterer Zuzug statt. Dies hängt in erster<br />

Linie mit dem Mietzinsniveau zusammen,<br />

kann allerdings auch, insbesondere<br />

bei Familien mit Migrationshintergrund,<br />

sozio-kulturelle Ursachen haben, beispielsweise<br />

die Bildung von nationalitätsabhängigen<br />

Nachbarschaften. Mit gezielter Quartiersentwicklung,<br />

z. B. durch Einrichtung<br />

von Nachbarschaftstreffs, die auf die soziale<br />

Stärkung solcher Siedlungen abzielt, machen<br />

zahlreiche Wohnungsunternehmen<br />

gute Erfahrungen. So wird zum einen die<br />

Identifikation mit dem Quartier und seinen<br />

Bewohnern bzw. Nachbarn gestärkt und<br />

zum anderen werden auch konkrete, alltagsbezogene<br />

Hilfestellungen gegeben bzw.<br />

Dienstleistungen angeboten. Mit einer Mischung<br />

aus ehrenamtlichen und professionellen<br />

wohnortnahen Dienstleistungen in<br />

ihrer Siedlung in Remscheid-Lüttringhausen<br />

startete das <strong>LEG</strong>-Mieterzentrum Bergisches<br />

Land beispielsweise im Mai 2007.<br />

Gemeinsam mit anderen Akteuren und Institutionen<br />

im Stadtteil bietet sie Senioren<br />

preiswert Serviceleistungen an – vom Wäschewaschen<br />

bis zum Bring- und Holdienst<br />

der örtlichen Apotheke. Dabei geht es oft<br />

nicht einmal darum, neue Angebote zu<br />

schaffen. Manchmal helfen schon persönli-<br />

12 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009<br />

MIT GEZIELTER QUARTIERSENTWICKLUNG, Z. B. DURCH EINRICH-<br />

TUNG VON NACHBARSCHAFTSTREFFS UND WOHNORTNAHEN<br />

DIENSTLEISTUNGEN, MACHEN ZAHLREICHE WOHNUNGSUNTERNEH-<br />

MEN GUTE ERFAHRUNGEN.<br />

che Kontakte. Einer unterstützt den anderen,<br />

ohne dass es etwas kostet. Der GdW<br />

Branchenbericht 3 ‚Wohntrends 2020’<br />

zeigt, dass der Bedarf an professionellem<br />

Sozial- und Netzwerkmanagement durch<br />

die Wohnungswirtschaft stark wächst<br />

– nicht nur bei Senioren. Auch der Service<br />

der Wohnungsanbieter, beispielsweise im<br />

Bereich Vermietung und Reparaturen, ist<br />

entscheidend.<br />

Mittelfristig stabile Zahl der Haushalte<br />

– unterschiedlicher Wohnflächenbedarf<br />

Die Gesamtbevölkerung Nordrhein-Westfalens<br />

geht laut Berechnungen des Landesamts<br />

für Datenverarbeitung und Statistik<br />

(LDS) von 2005 bis 2025 von 18,1 auf 17,6<br />

Millionen Menschen zurück. Aus Sicht der<br />

Wohnungswirtschaft ist jedoch die Zahl der<br />

Haushalte die entscheidende Kenngröße.<br />

Bis 2020 oder 2025 wird es voraussichtlich<br />

keine negativen Auswirkungen infolge der<br />

demografischen Entwicklung, der sinkenden<br />

Geburtsraten und größeren Sterbeüberschüsse<br />

sowie des Wegzugs geben.<br />

Aufgrund der anhaltenden Singularisierung<br />

der Gesellschaft entwickelt sich die Zahl<br />

der Haushalte auf Bundesebene in den<br />

kommenden 15 Jahren sogar leicht positiv.<br />

Danach wird es jedoch flächendeckend<br />

– bei regional sehr unterschiedlichen Ausprägungen<br />

– Bevölkerungsrückgänge und<br />

somit ein Absinken der Gesamtnachfrage<br />

nach Wohnraum und damit auch Mietwohnungen<br />

geben. Da aber ein Teil der heute<br />

vorhandenen Bausubstanz altersbedingt in<br />

den kommenden zehn bis 20 Jahren vom<br />

Markt genommen werden muss, wird es<br />

weiterhin – wenn auch eingeschränkt –<br />

Mietwohnungsneubau geben. Wenn die<br />

Marktlage es erforderlich macht, ist Rückbau<br />

ebenfalls ein Thema, so wie in der <strong>LEG</strong>-<br />

Siedlung Dorsten Wulfen-Barkenberg. Auf<br />

der einen Seite setzt sich der Trend des steigenden<br />

absoluten Wohnflächenbedarfs infolge<br />

der Individualisierung von Lebensstilen<br />

fort. Temporäre Lebenspartnerschaften<br />

oder die wachsende Mobilität im Berufsleben<br />

mit dem Erfordernis von Zweitwoh-<br />

nungen sind wichtige Faktoren. Statistisch<br />

gesehen sorgt der Remanenzeffekt, <strong>als</strong>o der<br />

Verbleib eines Ehepartners oder eines Elternpaares<br />

in einer zuvor gemeinsam genutzten<br />

Wohnung, für ein Anwachsen der<br />

relativen Wohnfläche. Andererseits fragen<br />

kaufkraftschwächere Haushalte ver<strong>mehr</strong>t<br />

kleine und damit bezahlbare Wohnungen<br />

nach. Diese Aspekte verdeutlichen, dass die<br />

Anforderungen an nachfragegerechten<br />

Wohnraum immer differenzierter werden.<br />

Ein Drittel des Einkommens für Miete<br />

„Deutschland ist ein Mieterland“, sagt Dr.<br />

Franz-Georg Rips, Präsident des Deutschen<br />

Mieterbundes. Rund 58 Prozent der Bevölkerung<br />

lebt in Mietwohnungen. Zum einen<br />

ist in Deutschland der Mieterschutz traditionell<br />

sehr stark, sodass insbesondere Menschen<br />

in Großstädten, wo sich das Wohneigentum<br />

vorwiegend auf Mehrfamilienhäuser<br />

konzentriert, keinen gravierenden<br />

Nachteil gegenüber dem Wohnungseigentum<br />

sehen. „Die derzeitige Eigentumsquote<br />

von knapp 42 Prozent liegt demnach zum<br />

einen am hohen Verstädterungsgrad in<br />

Deutschland, zum anderen aber an der Mentalität<br />

der Menschen generell. Die Bereitschaft,<br />

ein finanzielles Risiko einzugehen<br />

oder aber eine Immobilie <strong>als</strong> werthaltige Kapitalanlage<br />

zu betrachten, ist hierzulande<br />

deutlich geringer <strong>als</strong> beispielsweise in Südeuropa“,<br />

so Sawas Nink. Die aktuelle Finanzund<br />

Immobilienkrise zeige, wie viele US-<br />

Amerikaner zu ihrem Eigenheim gekommen<br />

sind: durch Kredite, die sie nicht zurückzahlen<br />

können. Aber auch die Mietbelastungen<br />

werden häufig <strong>als</strong> unangemessen hoch eingeschätzt.<br />

Der Immobilienverband Deutschland<br />

(IVD) fand Ende 2008 nach einer Untersuchung<br />

in hundert Städten heraus, dass<br />

deutsche Mieter <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> ein Drittel ihres<br />

Haushaltsnettoeinkommens für Miete und<br />

Betriebskosten investieren; das ist im Durchschnitt<br />

ein Anteil von über 35 Prozent. IVD-<br />

Vizepräsident Jürgen Michael Schick teilte<br />

mit, dass die Mietbelastung in Städten mit<br />

einem hohen Anteil von Niedrigverdienern<br />

besonders hoch sei, dazu gehören sowohl


Zu den wohnortnahen Dienstleistungen<br />

der <strong>LEG</strong> in Remscheid-Lüttringhausen gehören<br />

unter anderem der Wäschedienst und der<br />

Bring- und Holdienst der örtlichen Apotheke.<br />

In Dorsten Wulfen-Barkenberg dienen<br />

gezielte Rückbaumaßnahmen im Rahmen<br />

des Stadtumbau West-Programms der<br />

Zukunftssicherung des Stadtteils.


Arbeitslosengeldempfänger und Empfänger<br />

sonstiger Transferzahlungen <strong>als</strong> auch Studenten.<br />

Bei den Betriebskosten machen die<br />

Heizkosten mit bis zu 40 Prozent den größten<br />

Teil aus. In den vergangenen fünf Jahren<br />

stiegen sie im Durchschnitt um 38 Prozent.<br />

Dabei seien die fossilen Brennstoffe die<br />

größten Preistreiber. Rund 20 Prozent tragen<br />

Frisch- und Abwasser zu den Betriebskosten<br />

bei – der zweitgrößte Teil der Betriebskosten.<br />

Mieter und Eigentümer sorgen sich<br />

wegen der Preiserhöhungen in den vergangenen<br />

Jahren bei Warmwasser und Heizung.<br />

Eine Umfrage von Immobilienscout24 im Februar<br />

2008 ergab, dass über 65 Prozent der<br />

Deutschen die mit ihrer Wohnung verbundenen<br />

Kosten <strong>als</strong> relativ oder sehr hoch<br />

empfinden. Wohnen ist den meisten zu<br />

teuer; das war der Tenor der Befragung.<br />

Zudem waren Mieter unzufriedener mit<br />

ihren Wohnkosten <strong>als</strong> Eigentümer.<br />

Ökologische Aspekte<br />

im Mietwohnungsbau<br />

„Die größte Herausforderung der nächsten<br />

Zeit ist die ökologische Erneuerung der<br />

Wohnungsbestände“, konstatiert Dr. Franz-<br />

Georg Rips, Präsident des deutschen Mieterbundes.<br />

„Ökologische Aspekte gehören<br />

zu den zentralen Aufgaben im künftigen<br />

Mietwohnungsbau“, meint auch <strong>LEG</strong>-Experte<br />

Holger Hentschel. Aufgrund des rapiden<br />

Anstiegs der Energiekosten und der sogenannten<br />

‚zweiten Miete’ wird es auch aus<br />

ökonomischer Sicht immer wichtiger, Investitionen<br />

in die Gebäudehülle und -technik<br />

vorzunehmen. Durch das Absenken der<br />

Heizkosten besteht für Vermieter die Möglichkeit,<br />

die Nettokaltmiete in größerem<br />

Maße anzuheben, ohne dass die Gesamtbelastung<br />

für die Mieter zunimmt. „Dennoch<br />

wird ein Großteil solcher Maßnahmen auf<br />

die Förderung durch zinsgünstige KfW-<br />

Darlehen oder andere Subventionierungen<br />

angewiesen sein, um die notwendige Rendite<br />

zu erzielen“, meint Sawas Nink.<br />

Virtuose Zukunftsmusik<br />

Die Produkte werden in Zukunft ver<strong>mehr</strong>t<br />

auf individuelle Zielgruppen gerichtet und<br />

energetisch besser ausgestattet sein<br />

– unter der Voraussetzung, dass ein wirtschaftlicher<br />

Betrieb immer noch möglich<br />

ist. Das Preis-Leistungs-Verhältnis muss


Andrea Kirchner,<br />

Mieterzentrumsleiterin<br />

Dortmund, und Andrea<br />

Kisters (rechts), Geschäftsführerin<br />

der <strong>LEG</strong> Wohnen<br />

Dortmund GmbH, besichtigen<br />

den Fortgang der<br />

Sanierungsmaßnahmen<br />

im MeylandtViertel in<br />

Dortmund-Wickede.<br />

stimmen. „Vor dem Hintergrund der steigenden<br />

technischen Anforderungen an Energieeffizienz<br />

und Umweltschutz sowie<br />

Anpassungen an den demografischen<br />

Wandel steht die Branche vor der großen<br />

Herausforderung, eine Vereinbarkeit von<br />

Investition und stabiler Rendite zu erreichen“,<br />

so Holger Hentschel. Wohnungsunternehmen<br />

müssen heute den schwierigen<br />

Spagat zwischen einer marktgerechten und<br />

mieterfreundlichen Gebäudesubstanz und<br />

einer Optimierung der Kostensituation bewältigen.<br />

„Aufgrund der Heterogenität der<br />

Wohnungsmärkte werden großvolumige<br />

Investitionen oft nur dort umgesetzt, wo<br />

die Marktbedingungen positiv sind, <strong>als</strong>o<br />

wo ein hohes Mietniveau, gute Infrastruktur<br />

und vor allem günstige sozio-demogra-<br />

fische Bedingungen bestehen“, stellt der<br />

Zentralbereichsleiter Portfoliomanagement<br />

fest. Des Weiteren ist es für Wohnungsunternehmen<br />

wichtig, möglichst kostengünstig<br />

auf unterschiedlichste Nutzer<br />

zugeschnittene Grundrisse und Ausstattungen<br />

anzubieten. Nicht unterschätzen<br />

darf man Servicequalität und Kundennähe.<br />

Daher rücken künftig Dienstleistungen wie<br />

Sicherheit, Bildungsangebote, hauswirtschaftliche<br />

und soziale Angebote in den<br />

Fokus, da sie den Unterschied zwischen<br />

Wohnraum und Lebensraum ausmachen.<br />

„<strong>Wir</strong> richten uns konsequent auf unsere<br />

Mieter ein“, resümiert Holger Hentschel.<br />

Regelmäßige Kundenbefragungen und<br />

Marktanalysen tragen dazu bei, die <strong>LEG</strong>-<br />

Quartiere im Rahmen der vorhandenen<br />

TITELTHEMA<br />

„AUFGRUND DER HETEROGENITÄT DER<br />

WOHNUNGSMÄRKTE WERDEN GROSSVOLUMIGE<br />

INVESTITIONEN OFT NUR DORT UMGESETZT,<br />

WO DIE MARKTBEDINGUNGEN POSITIV SIND,<br />

ALSO WO EIN HOHES MIETNIVEAU,<br />

GUTE INFRASTRUKTUR UND VOR ALLEM GÜNSTIGE<br />

SOZIO-DEMOGRAFISCHE BEDINGUNGEN BESTEHEN.“<br />

Möglichkeiten auch in Zukunft kundenfreundlich<br />

und zielgruppenorientiert zu<br />

gestalten.<br />

i<br />

i<br />

Holger Hentschel<br />

Zentralbereichsleiter<br />

Portfoliomanagement<br />

<strong>LEG</strong> Management GmbH<br />

Tel. 02 11 / 45 68-455<br />

holger.hentschel@leg-nrw.de<br />

Sawas Nink<br />

Portfoliosteuerung<br />

Zentralbereich Portfoliomanagement<br />

<strong>LEG</strong> Management GmbH<br />

Tel. 02 11 / 45 68-435<br />

sawas.nink@leg-nrw.de<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009 15


DIE STÄRKE DES DEUTSCHEN WOH<br />

NEBEN- UND MITEINANDER VON<br />

UNTERNEHMEN, WOHNUNGSGEN<br />

UNTERNEHMEN UND EIGENTÜMERN<br />

INTERVIEW LUTZ FREITAG, PRÄSIDENT DES GDW BUNDESVERBAND DEUTSCHER<br />

WOHNUNGS- UND IMMOBILIENUNTERNEHMEN<br />

Wohin entwickelt sich der Mietwohnungsmarkt<br />

(in NRW)?<br />

Allgemeine, in jeder Region gültige Aussagen<br />

zur Entwicklung des Mietwohnungsmarktes<br />

sind nicht möglich. Entlang der<br />

Rheinschiene verzeichnen Gemeinden weiterhin<br />

Bevölkerungszuwächse, steigende<br />

Bautätigkeit und relativ hohe Mietpreise.<br />

Die Wohnungsmärkte im Ruhrgebiet sind<br />

dagegen eher von rückläufigen Bevölkerungszahlen,<br />

geringer Bautätigkeit und<br />

einem relativ niedrigen Preisniveau gekennzeichnet.<br />

Ländliche Regionen im Westen,<br />

im Münsterland und einige dynamische<br />

Mittelstädte Ostwestfalens (Paderborn,<br />

Gütersloh) verzeichnen ebenfalls Zuwächse.<br />

Dagegen werden die ländlichen Gebiete um<br />

Bielefeld (Kreis Herford, Lippe, Höxter)<br />

zukünftig Haushaltsabnahmen oder zumindest<br />

keine positive Haushaltsentwicklung<br />

<strong>mehr</strong> verzeichnen können.<br />

Auch wenn trotz sinkender Bevölkerungszahl<br />

die Haushalte landesweit bis 2025<br />

noch weiter zunehmen dürften, gibt es<br />

schon heute Regionen, in denen die Haushaltszahl<br />

sinkt. Zu beachten ist dabei die<br />

parallel verlaufende Veränderung der Altersstruktur.<br />

Zukünftig leben <strong>mehr</strong> ältere<br />

und weniger jüngere Menschen in NRW.<br />

Auch der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund<br />

wird in vielen Städten<br />

Deutschlands weiter steigen. Entsprechend<br />

ändern sich die qualitativen Anforderungen<br />

an die Wohnung und das Wohnumfeld in<br />

den nächsten Jahren.<br />

In den vergangenen Jahren sind<br />

zahlreiche kommunale Wohnungs-<br />

16 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009<br />

unternehmen privatisiert worden.<br />

Sie hatten u. a. die Aufgabe,<br />

Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten<br />

zur Verfügung zu<br />

stellen. Wer wird diese Aufgabe<br />

künftig übernehmen?<br />

Die im GdW und seinen Regionalverbänden<br />

organisierten Wohnungsunternehmen verfolgen<br />

ein nachhaltiges Geschäftsmodell<br />

und sorgen für gutes und sicheres Wohnen.<br />

Das gilt für alle Sparten: Wohnungsgenossenschaften,<br />

kommunale und öffentliche<br />

Wohnungsgesellschaften sowie kirchliche<br />

und private Wohnungsunternehmen. Aber<br />

besonders die kommunalen und öffentlichen<br />

Wohnungsunternehmen wirken aktiv<br />

an der Stadt- und Quartiersentwicklung mit<br />

und stabilisieren Nachbarschaften. Sie<br />

haben in der Vergangenheit den sozial<br />

Schwachen ebenso wie Menschen mit Migrationshintergrund<br />

den benötigten Wohnraum<br />

geboten und werden dies auch in Zukunft<br />

tun. Sie sind häufig Akteure beim Programm<br />

‚Soziale Stadt’ und nehmen die<br />

Wohnraumversorgung im Rahmen der Daseinsvorsorge<br />

in sozial sensibler und wirtschaftlich<br />

effizienter Form wahr. Gerade vor<br />

dem Hintergrund der Abnahme von Wohnungen<br />

mit Sozialbindung wird die Wohnraumversorgung<br />

durch kommunale Wohnungsunternehmen<br />

immer wichtiger.<br />

Die von kommunalen und öffentlichen Anteilseignern<br />

verkauften Gesellschaften, die<br />

insgesamt nur einen kleinen Teil des entsprechenden<br />

Gesamtbestandes ausmachen,<br />

haben versichert, dass sie ihre Belegungsrechte<br />

nicht ändern wollen. Eine vom Bundesverband<br />

für Wohnen und Stadtentwick-<br />

lung (vhw) vorgenommene Untersuchung<br />

wird dazu demnächst Auskunft geben.<br />

In Deutschland, auch in NRW, werden<br />

immer weniger Wohnungen<br />

gebaut. <strong>Wir</strong>d das Angebot insbesondere<br />

an belegungsgebundenen<br />

Wohnungen in Zukunft ausreichen?<br />

Bundesweit wurden im Jahr 2007 nur noch<br />

rund 25.000 Mietwohnungen fertig ge-<br />

EINER PROGNOSE DER<br />

WOHNUNGSBAUFÖRDE-<br />

RUNGSANSTALT DER<br />

NRW.BANK ZUFOLGE<br />

WIRD SICH DER KLASSISCHE<br />

S OZIALWOHNUNGSBE-<br />

STAND IN NORDRHEIN-<br />

WESTFALEN, DER ENDE<br />

2006 NOCH 757.000<br />

MIETWOHNUNGEN UM-<br />

FASSTE, BIS 2015 UM MEHR<br />

ALS DIE HÄLFTE REDUZIE-<br />

REN.


stellt. 2006 wurden bundesweit<br />

nur noch 11.205 geförderte<br />

Mietwohnungen neu<br />

gebaut. Davon entfallen auf<br />

NRW 4.614. Daneben wurde<br />

bundesweit die Modernisierung<br />

von 7.050 Mietwohnungen<br />

gefördert, was ebenfalls<br />

Belegungsbindungen zur<br />

Folge hatte (237 davon in<br />

NRW). Einer Prognose der<br />

Wohnungsbauförderungsanstalt<br />

der NRW.BANK zufolge<br />

wird sich der klassische<br />

Sozialwohnungsbestand in<br />

Nordrhein-Westfalen, der<br />

Ende 2006 noch 757.000<br />

Mietwohnungen umfasste,<br />

bis 2015 um <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> die<br />

Hälfte reduzieren. Dieser<br />

Rückgang kann durch die gegenwärtigeNeubauförderung<br />

im Sozialen Wohnungsbau überhaupt<br />

nicht kompensiert werden. Besonders<br />

betroffen sind die Städte Dortmund,<br />

Essen, Duisburg und Düsseldorf. Dies gilt<br />

bereits heute: Bezogen auf den Bestand<br />

von 1997 haben etwa die Städte Herne,<br />

Essen und Solingen bereits 50 Prozent<br />

ihres preisgebundenen Wohnungsbestandes<br />

verloren.<br />

Der <strong>als</strong> Alternative angepriesene Ankauf<br />

von Belegungsrechten hat sich <strong>als</strong> unpraktikabel<br />

und zu teuer erwiesen. Angesichts<br />

dieser Entwicklung ist davon auszugehen,<br />

dass das Angebot an belegungsgebundenen<br />

Wohnungen zukünftig nicht ausreicht.<br />

INTERVIEW<br />

NUNGSMARKTES:<br />

KOMMUNALEN UND ÖFFENTLICHEN<br />

OSSENSCHAFTEN SOWIE PRIVATEN<br />

Wie stellt sich die Wohnungswirtschaft<br />

auf geänderte Lebensentwürfe<br />

ein?<br />

Die im GdW und seinen Regionalverbänden<br />

organisierte Wohnungswirtschaft hat sich<br />

schon früh mit der Frage beschäftigt, welches<br />

Wohnangebot auch in Zukunft den<br />

Herausforderungen des sich ständig wandelnden<br />

Marktes gerecht wird und wie sich<br />

die Wohnwünsche der Menschen im kommenden<br />

Jahrzehnt entwickeln. Die 2008 von<br />

den wissenschaftlichen Instituten InWIS und<br />

‚Analyse & Konzepte’ erstellte GdW-Studie<br />

‚Wohntrends 2020’ zeigt deutlich: Die Wünsche<br />

der Mieter differenzieren sich immer<br />

deutlicher aus, das Wohnen wird vielfältiger.<br />

Während beispielsweise kleine<br />

Haushalte mit einem entsprechenden<br />

Wohnkonzept und<br />

Einkommen an einer größeren<br />

Wohnfläche interessiert sind,<br />

ist das bei kaufkraftschwächeren<br />

Haushalten mit solide-bescheidenem<br />

oder einfachfunktionalem<br />

Wohnkonzept<br />

anders.<br />

Generell ist festzustellen: Die<br />

Wohnungsnachfrage der Senioren<br />

wird vielfältiger, ‚das’<br />

Seniorenwohnen wird es nicht<br />

<strong>mehr</strong> geben. Serviceleistungen<br />

und elektronische Unterstützungssysteme<br />

gewinnen weiter<br />

an Bedeutung. Auf entspannteren<br />

Märkten wird der<br />

energetische Standard der<br />

Wohnung zu einem wichtigen<br />

Nachfragekriterium. Darüber<br />

hinaus gewinnen Sicherheitsmaßnahmen im<br />

Wohnbereich – in erster Linie kostengünstige<br />

Lösungen – an Bedeutung. Die Anforderungen<br />

an die multimediale Ausstattung der<br />

Wohnung steigen über den Breitbandanschluss<br />

hinaus, der separate Büroarbeitsplatz<br />

zu Hause wird zum wichtigen Nachfragekriterium,<br />

und die Wohnung wird verstärkt<br />

zum Pflege- und Gesundheitsstandort. Auch<br />

ein barrierearmes Wohnumfeld wird wichtiger<br />

Nachfragefaktor. Die Wohnungs- und<br />

Immobilienunternehmen stellen sich schon<br />

heute auf diese Trends ein. Sie bieten ein<br />

weitgefächertes Angebot an individuellen<br />

Wohnlösungen für ein langes Leben, über<br />

Wohnen für Familien, für Studenten, bis hin<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009 17


zum Wohnen für Singles oder Energiesparwohnen,<br />

und bauen es je nach Marktlage<br />

auch in Zukunft aus.<br />

NRW stellt 2008 zinsgünstige<br />

Darlehen in Höhe von 840 Millionen<br />

Euro für soziale Wohnraumförderung<br />

bereit. Ist das eher ein<br />

Tropfen auf den heißen Stein oder<br />

ausreichend?<br />

Die Mittel für die soziale Wohnraumförderung<br />

in NRW sind nicht ausreichend. Aber<br />

das ist nicht allein das Problem. Gerade in<br />

NRW sind die Förderkonditionen darüber<br />

hinaus teilweise so kompliziert, dass man<br />

die Mittel für eigentlich förderungswürdige<br />

Projekte nicht in Anspruch nehmen kann.<br />

Hinzu kommt: Das Programm ist nicht zielgenau<br />

gestaltet und daher für viele Wohnungsunternehmen<br />

nicht attraktiv. Wären<br />

die Förderkonditionen passender, würden<br />

sie auch angenommen. Ziel muss es sein,<br />

dass die Mittel problemorientiert und mit<br />

wohnungswirtschaftlicher Ausrichtung zum<br />

Einsatz kommen.<br />

So entsteht zum Beispiel in NRW keine Belegungsbindung<br />

bei der Förderung im Be-<br />

DIE SOZIALE WOHNRAUM-<br />

FÖRDERUNG BRAUCHT EI-<br />

NEN BESTIMMTEN ANTEIL<br />

AN NICHT INVESTIVEN<br />

MAßNAHMEN. DIE PRAXIS<br />

IN NRW, DASS DIES NICHT<br />

GEFÖRDERT WIRD, IST<br />

FALSCH.<br />

stand. Aber: Durch bestimmte Bedingungen,<br />

wie die Barrierefreiheit, wird die Förderung<br />

zu kompliziert. <strong>Wir</strong> gehen davon aus,<br />

dass eine komplette Barrierefreiheit im Bestand<br />

kaum zu erreichen ist. Letztlich ist die<br />

KfW-Förderung in vielen Fällen attraktiver<br />

und unkomplizierter und wird daher auch<br />

stärker genutzt. Die Wohnungsunternehmen<br />

würden auch das Instrument der indirekten<br />

Belegung viel <strong>mehr</strong> nutzen, wenn es<br />

freier verhandelbar wäre. Die Vorgaben seitens<br />

des Ministeriums sind extrem eng, und<br />

viele Kommunen übernehmen diese Restriktionen.<br />

Die soziale Wohnraumförderung<br />

braucht einen bestimmten Anteil an nicht<br />

investiven Maßnahmen. Die Praxis in NRW,<br />

dass dies nicht gefördert wird, ist f<strong>als</strong>ch. Das<br />

18 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009<br />

lässt sich am neuen Wohnraumförderungsgesetz<br />

von Schleswig-Holstein erkennen.<br />

Dort sind nicht-investive Maßnahmen förderbar.<br />

Warum ist die Eigenheimquote in<br />

Deutschland so niedrig? Warum<br />

wohnen so viele Menschen zur<br />

Miete?<br />

Die Eigenheimquote in Deutschland liegt<br />

gegenwärtig bei 41,6 Prozent – niedriger <strong>als</strong><br />

in zahlreichen anderen europäischen Ländern.<br />

Zwischen 2002 und 2006 ist sie sogar<br />

um ein Prozent zurück gegangen. Das ist<br />

aber keineswegs eine besorgniserregende<br />

Entwicklung, denn die Ursache hierfür liegt<br />

in einem gut funktionierenden Mietwohnungs-<br />

und Genossenschaftsmarkt mit<br />

einem sehr differenzierten Angebot. Das<br />

deutsche Modell des Wohnens hat zu<br />

hoher Wohnqualität bei bezahlbaren Mieten<br />

geführt. Es gibt kaum ein Land auf der<br />

Welt, in dem Wohnnutzen und Wohnkosten<br />

in einem vergleichbar guten Verhältnis<br />

zueinander stehen. Das Neben- und Miteinander<br />

von kommunalen und öffentlichen<br />

Wohnungsunternehmen, Wohnungsgenossenschaften<br />

sowie privaten Wohnungsunternehmen<br />

und privaten Eigentümern<br />

hat sich <strong>als</strong> optimale Kombination<br />

auf dem deutschen Wohnungsmarkt<br />

erwiesen und macht seine Stärke aus.<br />

Mit welchen Maßnahmen lässt<br />

sich das Defizit im Geschosswohnungsbau<br />

beheben?<br />

Das Defizit im Geschosswohnungsbau<br />

beläuft sich gegenwärtig auf rechnerisch<br />

60.000 Wohnungseinheiten (WE) pro Jahr<br />

(nach BBR-Raumordnungsprognose 2020).<br />

Im Jahr 2007 hat sich dieses Defizit bereits<br />

auf rund 300.000 WE summiert. Dies betrifft<br />

vor allem die Großstädte der wirtschaftlich<br />

prosperierenden Verdichtungsräume<br />

in den alten Ländern. Eine deutliche<br />

Steigerung der Wohnraumförderung und<br />

eine Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />

für den Geschosswohnungsbau sind<br />

zwingende Voraussetzungen, um wieder zu<br />

höheren Neubauzahlen zu kommen.<br />

Welche Auswirkungen hat der demografische<br />

Wandel auf die einzelnen<br />

Wohnungsmärkte? Welche<br />

Bedeutung hat der Stadtumbau<br />

angesichts dieser Herausforderungen?<br />

In der Wohnungs- und Stadtentwicklungspolitik<br />

zeigt sich das Problem der Gleichzeitigkeit<br />

ungleicher Entwicklungen. Als<br />

Folge des demografischen Wandels stehen<br />

Städte mit schrumpfender Bevölkerung<br />

wachsenden Städten gegenüber. Diese<br />

Disparität der Entwicklung wird in Zukunft<br />

noch stärker werden.<br />

EINE DEUTLICHE STEIGE-<br />

RUNG DER WOHNRAUM-<br />

FÖRDERUNG UND EINE<br />

VERBESSERUNG DER RAH-<br />

MENBEDINGUNGEN FÜR<br />

DEN G ESCHOSSWOH-<br />

NUNGSBAU SIND ZWIN-<br />

GENDE VORAUSSETZUN-<br />

GEN, UM WIEDER ZU<br />

HÖHEREN NEUBAUZAHLEN<br />

ZU KOMMEN.<br />

2001 hat die Bundesregierung auf diese<br />

Entwicklung für die neuen Länder mit dem<br />

Bund-Länder-Programm ‚Stadtumbau Ost’<br />

reagiert. 2004 folgte die Bereitstellung von<br />

Haushaltsmitteln für den ‚Stadtumbau<br />

West’. Der Stadtumbau in Ostdeutschland<br />

hat viel Positives für die Städte, ihre Bürger,<br />

die Wohnungsmärkte und die Anbieter<br />

von Wohnraum bewirkt. Aber es steht<br />

schon heute fest: Der Stadtumbau in Ostdeutschland<br />

muss nach 2009 mindestens<br />

mit gleicher Intensität und Mittelausstattung<br />

fortgesetzt werden. Denn: Es droht<br />

eine neue Leerstandwelle. Die immer stärker<br />

spürbaren Auswirkungen des Bevölkerungsrückganges<br />

und der Wanderung bedrohen<br />

in Zukunft – in einem weiterhin<br />

insgesamt sehr schwierigen sozial-ökonomischen<br />

Umfeld – erneut viele Stadtteile<br />

und Städte in den neuen Ländern.<br />

Auch in Westdeutschland steigt die Notwendigkeit<br />

des Stadtumbaus mit einer<br />

starken wohnungswirtschaftlichen Komponente.<br />

Besonders die Auswirkungen des<br />

wirtschaftlich-strukturellen Wandels auf<br />

den lokalen Arbeitsmarkt und die sozialen<br />

Verwerfungen in den Quartieren gefährden<br />

die Standortqualität und Wettbewerbsfähigkeit<br />

von Stadtteilen und Städten.<br />

Ein wesentliches Handlungsfeld für<br />

den Stadtumbau West wird zukünftig auch<br />

der strukturelle Wohnungsleerstand <strong>als</strong><br />

Folge von ökonomischen Strukturkrisen<br />

und sozialen Erosionen sein. Zudem führten<br />

demografische Entwicklungen auch in<br />

den alten Ländern zu regional ausgeprägten<br />

Schrumpfungsprozessen. Ich gehe<br />

davon aus, dass mittelfristig in Westdeutschland<br />

insgesamt rund 50.000 Woh-


nungen in Problemregionen vom Markt<br />

genommen werden müssen.<br />

In den letzten Jahren stieg der<br />

Wohnflächenbedarf. <strong>Wir</strong>d sich dieser<br />

Trend weiter fortsetzen?<br />

Dieser Trend setzt sich zwar fort, schwächt<br />

sich aber deutlich ab. Die Wohnfläche pro<br />

Kopf wuchs zwischen 2002 und 2006 jährlich<br />

um durchschnittlich 1,3 Quadratmeter<br />

und damit deutlich verhaltener <strong>als</strong> in<br />

zurückliegenden Perioden. Insgesamt liegt<br />

die mittlere Wohnfläche pro Kopf damit bei<br />

43 Quadratmetern. Im Zeitraum 1998-<br />

2002 war die Wohnfläche pro Kopf noch<br />

um durchschnittlich 2,3 Quadratmeter gewachsen.<br />

Anstelle des Wunsches nach <strong>mehr</strong><br />

Fläche tritt <strong>mehr</strong> und <strong>mehr</strong> der Wunsch<br />

nach größerer Qualität bei der Ausstattung<br />

der Wohnung. So werden z. B. Wohnungen<br />

mit einem besonders ausgestatteten Bad,<br />

einer bedarfsgerechten Küche oder einem<br />

Büroarbeitsplatz gefragt sein (siehe Wohntrends<br />

2020). Dieser Wunsch wird häufig<br />

über dem Wunsch nach <strong>mehr</strong> Wohnfläche<br />

stehen.<br />

Welche Rolle spielen ökologische<br />

Trends im Mietwohnungsbau?<br />

Klimaschutz und Energieeffizienz haben in<br />

den letzten Jahren erheblich an Bedeutung<br />

gewonnen. Die im GdW zusammengeschlossenen<br />

Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />

engagieren sich bereits seit<br />

langer Zeit erfolgreich bei der Steigerung<br />

der Energieeffizienz ihrer Wohngebäude.<br />

Allein seit 1992 haben sie über 74 Milliarden<br />

Euro in die Instandhaltung und Instandsetzung<br />

und über 65 Milliarden Euro<br />

in die Modernisierung der Wohnungen investiert.<br />

Ein großer Anteil davon floss in<br />

energetische Sanierungen. So wurden zwischen<br />

1990 und 2007 rund 31 Prozent der<br />

Wohnungen energetisch umfassend modernisiert<br />

(Wärmedämmung, Fenster, Heizungsanlagen)<br />

und weitere 26 Prozent<br />

IM VERMIETETEN BESTAND<br />

HÄNGT DIE WIRTSCHAFT-<br />

LICHKEIT VOR ALLEM VON<br />

DEN IM ANSCHLUSS AN DIE<br />

MODERNISIERUNG RECHT-<br />

LICH MÖGLICHEN UND AM<br />

MARKT DURCHSETZBAREN<br />

MIETERHÖHUNGEN AB.<br />

energetisch teilmodernisiert (durch Einzelmaßnahmen,<br />

z. B. neue Fenster, Giebeldämmung,<br />

neue Heizungsanlagen).<br />

In den Wohnungsbeständen erfolgte ebenfalls<br />

eine kontinuierliche Modernisierung<br />

der Heizungsanlagen und damit verbunden<br />

auch eine Energieträgerumstellung hin zu<br />

zukunftsfähigen Lösungen. Der Wohnungsbestand<br />

der GdW-Unternehmen wird 2007<br />

bereits zu knapp 50 Prozent durch Fernwärme<br />

versorgt, die durch den hohen Anteil an<br />

Kraft-Wärme-Kopplung besonders wenig<br />

CO 2 -Emissionen verursacht. Nur noch zwei<br />

Prozent der Wohnungen werden elektrisch<br />

beheizt, gut drei Prozent durch Öl und nur<br />

noch fünf Prozent durch Ofenheizung. Alle<br />

drei Beheizungsarten gingen zwischen<br />

2002 und 2007 zurück, während die Versorgung<br />

durch Gaszentralheizung und Fernwärme<br />

zunahm.<br />

Und wie sieht die Entwicklung der<br />

Betriebskosten aus?<br />

Die erheblichen Anstrengungen zur energetischen<br />

Modernisierung und die gleichzeitig<br />

vorgenommenen Vertragsoptimierungen<br />

haben eine deutliche Dämpfung der Betriebskostenentwicklung<br />

in den GdW-Wohnungsbeständen<br />

bewirkt. Die Preissteigerungen<br />

bei der Haushaltsenergie schlagen<br />

sich bei den Unternehmen im GdW-Bereich<br />

nicht im gleichen Umfang in einem Anstieg<br />

der Betriebskosten nieder. So wurden im<br />

Jahr 2007 die Betriebskostenvorauszahlungen<br />

bei den Unternehmen des GdW nur<br />

moderat angehoben. Die kalten Betriebskostenvorauszahlungen<br />

stiegen durchschnittlich<br />

um ein Prozent. Die warmen Betriebskostenvorauszahlungen<br />

erhöhten sich nur<br />

um 5,8 Prozent – bei einem Preisanstieg für<br />

die Energie von 14,6 Prozent in der zugrunde<br />

liegenden Abrechnungsperiode (hier:<br />

2006).<br />

Bei dem großen und erfolgreichen Engagement<br />

darf nicht außer Acht gelassen werden:<br />

Entscheidend für die Durchführung<br />

und den Umfang energiesparender Modernisierungsmaßnahmen<br />

sind die entstehenden<br />

Investitionskosten sowie deren Finanzierung<br />

und Refinanzierung. Im vermieteten<br />

Bestand hängt die <strong>Wir</strong>tschaftlichkeit<br />

vor allem von den im Anschluss an die Modernisierung<br />

rechtlich möglichen und am<br />

Markt durchsetzbaren Mieterhöhungen ab.<br />

Die bereits bestehenden <strong>Wir</strong>tschaftlichkeitsprobleme<br />

werden verstärkt und schließlich<br />

zu einem völligen Verzicht auf Investitionen<br />

führen, wenn der Gesetzgeber – wie bei<br />

der EnEV 2009 oder gar der geplanten<br />

EnEV 2012 – die energetischen Standards<br />

immer höher ansetzt. Bereits mit den ab<br />

2009 geltenden anspruchsvollen Mindestanforderungen<br />

der EnEV an die energiesparende<br />

Modernisierung ist für die meisten<br />

Bestände der Wohnungsunternehmen die<br />

INTERVIEW<br />

DIE ZUKÜNFTIGEN ANFOR-<br />

DERUNGEN AN DIE WOH-<br />

NUNGSUNTERNEHMEN ZEI-<br />

GEN SICH GANZ KLAR AN<br />

FOLGENDEN VIER MEGA-<br />

TRENDS: DER DEMOGRAFI-<br />

SCHEN ENTWICKLUNG, DER<br />

SICH WEITER ÖFFNENDEN<br />

SCHERE ZWISCHEN ARM<br />

UND REICH, DEM KOM-<br />

PLEX DER ENERGIEEFFIZI-<br />

ENZ UND DES KLIMA-<br />

SCHUTZES SOWIE DER ZU-<br />

NEHMENDEN VERSCHIE-<br />

DENHEIT DER LEBENSKON-<br />

ZEPTE UND -STILE.<br />

Grenze der Belastbarkeit erreicht und häufig<br />

bereits überschritten.<br />

Wie sehen die künftigen Anforderungen<br />

an Wohnungsunternehmen<br />

aus, um auf dem Mietwohnungsmarkt<br />

bestehen zu können?<br />

Die zukünftigen Anforderungen an die<br />

Wohnungsunternehmen zeigen sich ganz<br />

klar an folgenden vier Megatrends: der demografischen<br />

Entwicklung, der sich weiter<br />

öffnenden Schere zwischen Arm und Reich,<br />

dem Komplex der Energieeffizienz und des<br />

Klimaschutzes sowie der zunehmenden Verschiedenheit<br />

der Lebenskonzepte und<br />

-stile. Die im GdW organisierte Wohnungswirtschaft<br />

stellt sich auf diese Trends ein und<br />

entwickelt ihr Angebot entsprechend den<br />

Anforderungen der Zukunft. Sie wird auch<br />

zukünftig ein stabiler Faktor am Markt sein.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009 19


HOHE NACHFRAGE<br />

NACH GEWERBEGRUNDSTÜCKEN<br />

Interview mit Oberbürgermeister Eberhard David<br />

20 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009<br />

Was bietet die Stadt ihren Unternehmen?<br />

Bielefeld ist eine moderne, innovative<br />

und wirtschaftlich leistungsfähige Stadt.<br />

Dass knapp 80 Prozent aller Unternehmen<br />

im Familieneigentum stehen, zeugt<br />

von einer hohen Standortverbundenheit.<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsförderung ist in Bielefeld<br />

Chefsache. Unsere <strong>Wir</strong>tschaftsförderungsgesellschaft<br />

WEGE mbH fungiert<br />

<strong>als</strong> Standort-Manager und<br />

zentraler Ansprechpartner für die örtliche<br />

<strong>Wir</strong>tschaft.<br />

Für welche Branchen ist Bielefeld besonders<br />

interessant?<br />

Im Maschinenbau gehört Bielefeld mit<br />

der Region Ostwestfalen/Lippe (OWL)<br />

heute neben Baden-Württemberg zu<br />

den Top-Regionen in Deutschland.<br />

Außerdem prägt der Gesundheitssektor<br />

den Standort Bielefeld – <strong>als</strong> Hauptstadt<br />

der Diakonie gehört Bielefeld<br />

bundesweit zu den führenden Regionen<br />

für Gesundheitswirtschaft. Stark<br />

vertreten sind IT- und unternehmensnahe Dienstleistungen. Die Logistikbranche<br />

entwickelt sich sehr positiv, was die steigende Nachfrage nach Logistikflächen zeigt.<br />

Welche aktuellen Entwicklungen und Trends gibt es auf dem Immobilienmarkt?<br />

Im vergangenen Jahr veräußerte die WEGE mbH gewerbliche Grundstücke in einer<br />

Gesamtgröße von rund acht Hektar. Auch gegenwärtig verzeichnen wir eine anhaltend<br />

hohe Nachfrage nach Gewerbegrundstücken. Um diese Nachfrage langfristig<br />

befriedigen zu können, steuern wir über ein vom Rat der Stadt beschlossenes strategisches<br />

Gewerbeflächenmanagement den Ankauf potenzieller gewerblicher Bauflächen.<br />

Selbstverständlich kümmern wir uns auch um die Reaktivierung von Altstandorten<br />

und die Wiedernutzung gewerblicher Brachflächen.<br />

Die Immobilien- und Mietpreise bewegen sich im Vergleich zu anderen Regionen<br />

NRWs auf recht moderatem Niveau. In den vergangenen Jahren wurden in Bielefeld<br />

verstärkt Wohnbauflächen planungsrechtlich bereitgestellt, die vorrangig für den Bau<br />

von Eigenheimen bestimmt sind. Auch das Angebot an gebrauchten Einfamilienhäusern<br />

ist groß und vergleichsweise preisgünstig.<br />

Der Mietwohnungsmarkt ist breit gefächert und hält ein attraktives Angebot in unterschiedlichsten<br />

Wohnlagen – innerstädtisch bis ländlich – sowie für die verschiedensten<br />

Bewohnergruppen – Familien mit Kindern bis zu Singles oder Senioren – in allen<br />

Preiskategorien vor.<br />

Der ‚Masterplan Wohnen für Bielefeld’ verfolgt das Ziel, bestehende und neue<br />

Wohnquartiere zu entwickeln sowie zukunftsweisende Wohnformen umzusetzen.<br />

Welche Maßnahmen ergreift die Stadt auf dem Immobilienmarkt, um die Position<br />

<strong>als</strong> <strong>Wir</strong>tschafts-, Handels- und Dienstleistungsmetropole auszubauen?<br />

Ein zentrales Thema im Rahmen unseres gesamtstädtischen Handlungskonzepts<br />

Stadtumbau Bielefeld ist die Qualifizierung und Vernetzung des öffentlichen<br />

Raumes. Eine besondere Bedeutung hat dabei die Neugestaltung innerstädtischer<br />

Plätze – wie z. B. des ‚Kesselbrinks’ <strong>als</strong> Schlüsselprojekt zur Aufwertung der nordöstlichen<br />

Innenstadt.<br />

Ein wichtiges Projekt in Bielefeld ist die Entwicklung eines neuen Hochschulcampus.<br />

So werden derzeit über die Gesamtstadt Bielefeld verteilte Nutzungen der Fachhochschule<br />

zentral an einem Entwicklungsstandort nahe der Universität Bielefeld zusammengezogen.<br />

Zeitgleich entstehen neue Forschungsinstitute sowie Forschungsund<br />

Entwicklungszentren der Universität, ebenso gibt es Raum für Ausgründungen<br />

der Hochschulen in diesem innovativen Umfeld.<br />

BIELEFELD<br />

‚ M A D E<br />

von Miriam M. Beul, freie Immobilienjournalistin<br />

Der Unternehmermittelstand<br />

sorgt für neue Büros und Produktionsstätten.<br />

Mit dem Ausbau<br />

des Hochschulcampus erhöht<br />

das Land NRW die Attraktivität<br />

der Stadt für junge<br />

Menschen.


IMMOBILIENMARKT NRW<br />

I N B I E L E F E L D ’<br />

� Es war einer der größten De<strong>als</strong>, den die<br />

Stadt je gesehen hat: Im Sommer 2007 erwarb<br />

ein britisch-luxemburgischer Fonds<br />

das Bielefelder Bahnhofsviertel, ein Karree<br />

aus Gaststätten, Diskotheken, Fitnesscenter,<br />

Freizeitbad, Parkhaus, Business-Center<br />

und einem Cinemaxx-Kino. Rund 500 Millionen<br />

Euro ließ sich die Mansford Europe-<br />

Gruppe das 66.000 Quadratmeter große<br />

Areal kosten. Verkäufer war das Bielefelder<br />

Bau- und Immobilienunternehmen Goldbeck,<br />

das nicht nur den ausgabefreudigen<br />

Erwerber fand, sondern die 23.000 Quadratmeter<br />

Nutzfläche über einen Zeitraum<br />

von <strong>mehr</strong>eren Jahren selbst entwickelt hat.<br />

Der Projektentwicklungsgesellschaft ‚Neues<br />

Bahnhofsviertel’ gehörten zudem die<br />

Sparkasse Bielefeld sowie die WEGE <strong>Wir</strong>tschaftsentwicklungsgesellschaft<br />

Bielefeld<br />

mbH an (WEGE). Mit dem Projekt sowie<br />

dem Verkauf zeigen sich die Beteiligten bis<br />

heute zufrieden. „<strong>Wir</strong> haben mit dem Boulevard<br />

Bielefeld eine zentrumsnahe Gesamtlösung<br />

mit einer in sich stimmigen Infrastruktur<br />

gefunden. Sie wird daher <strong>als</strong> eine<br />

der wichtigsten Maßnahmen zur Stadtentwicklung<br />

in den vergangenen Jahren angesehen“,<br />

sagt WEGE-Sprecherin Kerstin<br />

Bahnhofsviertel<br />

Heß. Auch Goldbeck verweist gern auf den<br />

Erfolg. Die inhabergeführte Unternehmensgruppe<br />

ist mit Niederlassungen, Werken<br />

oder Geschäftsstellen in Deutschland, der<br />

Tschechischen Republik, Polen, Österreich,<br />

Ungarn und der Schweiz vertreten und<br />

baut Büros, Schulen, Parkhäuser, Hallen<br />

und Solaranlagen. Mit 2.400 Beschäftigen<br />

setzte das Unternehmen 2007 rund 1,04<br />

Milliarden Euro um, 35 Prozent steuerte<br />

das Auslandsgeschäft bei. Von der soliden<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009 21


Entwicklung profitiert aber auch immer<br />

wieder der Stammsitz in Bielefeld. „<strong>Wir</strong> investieren<br />

fünf Millionen Euro in ein neues<br />

Bürogebäude“, sagt Jörg-Uwe Goldbeck,<br />

Sprecher der Geschäftsführung. Das Besondere:<br />

Der Neubau soll ein Green Building<br />

werden und so neue Maßstäbe in Bezug auf<br />

Energieeffizienz und <strong>Wir</strong>tschaftlichkeit setzen.<br />

„<strong>Wir</strong> nutzen Geothermie für Heizung<br />

und Kühlung und installieren auf dem Dach<br />

eine Solaranlage“, sagt Goldbeck, der für<br />

das Geschäftsjahr 2008/2009 erneut einen<br />

Umsatz von über einer Milliarde Euro erwartet.<br />

Im Stahlgeschäft liegen die Anfänge der<br />

1969 gegründeten Gruppe, die stellvertretend<br />

für viele Bielefelder Unternehmen<br />

steht: Auch Oetker, Seidensticker, Schüco,<br />

Miele, Gildemeister, Windsor, Dürkopp<br />

22 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009<br />

Adler haben von hier aus die Welt erobert,<br />

unterhalten Standorte in zahlreichen Ländern<br />

– und bleiben der Großstadt am Teutoburger<br />

Wald dennoch verbunden. „Made<br />

in Germany bekommt im Zuge der Globalisierung<br />

eine immer wichtigere Rolle. Der<br />

Produktionsstandort Deutschland muss<br />

nicht abgeschrieben werden“, sagt der Beiratsvorsitzende<br />

Ortwin Goldbeck mit Verweis<br />

auf zehn Millionen Euro, die das Unternehmen<br />

in ein neues Betonfertigteilewerk<br />

investieren will – in Nordrhein-Westfalen<br />

zwar, aber nicht in Ostwestfalen.<br />

Mehr Fläche benötigt<br />

Für Nachschub auf dem insgesamt gemächlichen<br />

Bielefelder Immobilienmarkt sorgt<br />

indes ein anderes Unternehmen: Ende Oktober<br />

begannen die Bauarbeiten für eine<br />

Halle auf dem Areal des Kompressorenher-<br />

stellers Boge in Jöllenbeck. Das Unternehmen<br />

wächst, hat seinen Umsatz seit 1995<br />

<strong>mehr</strong> <strong>als</strong> verdoppelt und dokumentiert dies<br />

nun mit dem Bau einer 4.500 Quadratmeter<br />

großen Halle für Produktion und Logistik.<br />

Investitionsvolumen: Zehn Millionen<br />

Euro. „3.000 Quadratmeter Fläche sind für<br />

logistische Nutzungen vorgesehen, 1.500<br />

Quadratmeter für die Produktion unserer<br />

Druckluftkompressoren. Zusätzlich entstehen<br />

zwei Etagen mit je 300 zusätzlichen<br />

Quadratmetern Bürofläche“, kündigten die<br />

beiden Boge-Geschäftsführer Rolf Struppek<br />

und Wolf D. Meier-Scheuven am Tag des<br />

Spatenstichs an.<br />

Der Neubau sei eine ideale Ergänzung der<br />

bisher genutzten 22.500 Quadratmeter Produktions-<br />

und Verwaltungsflächen. Wie<br />

Goldbeck sorgt Boge dafür, dass gute Aus-<br />

<strong>LEG</strong> S BIELEFELD<br />

GRÖSSTER<br />

BAULANDENTWICKLER<br />

IN OSTWESTFALEN<br />

57 Fußballfelder oder einmal fast die<br />

Vatikanstadt – das ist die Fläche, die<br />

die <strong>LEG</strong> Standort- und Projektentwicklung<br />

Bielefeld GmbH derzeit für den<br />

Wohnungsbau entwickelt.<br />

Rund 42 Hektar Nettobauland sind es insgesamt<br />

in Ostwestfalen. Den größten Anteil<br />

daran hat Bielefeld mit über elf Hektar<br />

in der Innenstadt sowie den Stadtbezirken<br />

Jöllenbeck, Schildesche, Heepen und Stieghorst.<br />

„Unsere Kunden fragen besonders<br />

nach den Flächen in der City und in Heepen“,<br />

sagt Ekkehardt Rohlfing, Vertriebsleiter<br />

der <strong>LEG</strong> Standort- und Projektentwicklung<br />

Bielefeld. Im Baugebiet ‚Bentruper<br />

Heide’ veräußerte das Unternehmen bereits<br />

über die Hälfte der 52 bauträgerfreien<br />

Grundstücke für Einfamilien- und Doppelhäuser.<br />

Die ersten Eigentümer sind zum<br />

Jahresende 2008 eingezogen. „Im Frühjahr<br />

errichten wir auch noch einen neuen Spielplatz<br />

für die Bentruper Kinder“, so Rohlfing.<br />

„Bei den Grundstücken steigt die<br />

Nachfrage nach kleineren Einfamilienhaus-<br />

Grundstücken und nach solchen für Doppelhäuser.<br />

Ebenso gibt es wieder eine Nachfrage<br />

nach Reihenhäusern, wie wir sie in<br />

Jöllenbeck anbieten.“<br />

i<br />

Ekkehardt Rohlfing<br />

<strong>LEG</strong> Standort- und Projektentwicklung<br />

Bielefeld GmbH<br />

Tel. 05 21 / 9 24 47-67<br />

ekkehardt.rohlfing@leg-nrw.de


RAVENSWERK<br />

STILVOLLE EIGENTUMSWOHNUNGEN<br />

IN ALT- UND NEUBAU<br />

Innenstadtnahe Lofts in einer über 100 Jahre alten Werkshalle errichtet derzeit<br />

die <strong>LEG</strong> Standort- und Projektentwicklung Bielefeld GmbH (<strong>LEG</strong> S Bielefeld).<br />

Das Projekt heißt Ravenswerk. An der Ravensberger Straße entstehen<br />

außerdem 23 Eigentumswohnungen im Neubau.<br />

„Die Lofts sind zwischen 70 und 360 Quadratmeter<br />

groß und haben bis zu 3,80<br />

Meter hohe Decken“, sagt Ekkehardt<br />

Rohlfing, Vertriebsleiter der <strong>LEG</strong> S Bielefeld.<br />

„Ein Drittel der zehn Lofts ist bereits<br />

reserviert.“ Die künftigen Eigentümer<br />

können sie selbst unterteilen und einrichten.<br />

Auch bei den barrierefreien Eigentumswohnungen<br />

stehen die Wünsche der<br />

Käufer im Vordergrund. So können kleinere<br />

Wohnungen zu größeren zusammengelegt<br />

werden. Die Eigentumswohnungen<br />

verfügen über Balkone, Loggien oder<br />

Dachterrassen und eine gehobene Ausstattung.<br />

„Hier ist schon die Hälfte fest reserviert“,<br />

so Ekkehardt Rohlfing. Die Fertigstellung<br />

der Lofts und Eigentumswohnungen<br />

ist für November 2009 geplant.<br />

landsgeschäfte auch am Bielefelder Stammsitz<br />

Früchte tragen. „<strong>Wir</strong> liefern 60 Prozent<br />

unserer Kompressoren ins Ausland, 1995<br />

waren es erst 25 Prozent“, sagt Meier-Scheuven.<br />

Nach der Einweihung der Halle Ende<br />

April 2009 werde die gesamte Fertigung neu<br />

strukturiert und dadurch effizienter.<br />

Goldbeck und Boge sind typisch für das Geschehen<br />

am Bielefelder Markt: Hier bestimmen<br />

Selbstnutzer – in der Regel mittelständische<br />

Unternehmen – die Szenerie. Größere<br />

Stadtentwicklungsprojekte wie das<br />

Bahnhofsviertel sind eher die Ausnahme,<br />

dreistellige Millioneninvestitionen, wie sie<br />

2007 flossen, ebenfalls. „Die meisten Investoren<br />

konzentrieren sich in Deutschland auf<br />

A-Städte wie Hamburg oder Berlin. Eher<br />

wenige nehmen zur Kenntnis, dass sich<br />

Gewachsene Infrastruktur<br />

Die Ravensberger Straße liegt nur rund<br />

500 Meter von der Innenstadt entfernt.<br />

Spielplätze, Schulen, Kindergärten und<br />

Parkanlagen befinden sich in der Nähe.<br />

Die Ravensberger Spinnerei, im 19. und<br />

frühen 20. Jahrhundert eine der größten<br />

Flachsspinnereien Europas, ist zu Fuß zu<br />

erreichen. Heute ist sie Sitz der Volkshochschule.<br />

Das Gelände rund um die<br />

Spinnerei ist ein Treffpunkt für Kulturliebhaber.<br />

Neben dem Historischen Museum<br />

und der Kunstgewerbesammlung/Stiftung<br />

Huelsmann im Ravensberger Park<br />

finden sowohl in der Spinnerei <strong>als</strong> auch im<br />

Park anspruchsvolle Kulturveranstaltungen,<br />

Konzerte und Kabarett statt.<br />

i<br />

Rolf Jansen<br />

<strong>LEG</strong> Bauträger GmbH<br />

Tel. 02 11 / 45 68-363<br />

rolf.jansen@leg-nrw.de<br />

auch in einigen B-Städten attraktive Chancen<br />

wahrnehmen lassen. So bieten sie etwa<br />

Mietsteigerungspotenzial bei gleichzeitig<br />

geringer Volatilität“, sagt Alexander Zartl,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter der<br />

Schweizer Conwert Immobilien Invest SE,<br />

die auch in Deutschland Objekte im Bestand<br />

hat. Seit eineinhalb Jahren ist die<br />

Gruppe auch im Bielefelder Markt engagiert.<br />

Insgesamt sechs Objekte mit einer<br />

Gesamtnutzfläche von über 5.000 Quadratmetern<br />

in sehr guter Lage gehören zum<br />

Portfolio. „Rund 60 Prozent der Fläche entfallen<br />

dabei auf Wohnungen und rund 40<br />

Prozent auf Gewerbeflächen. Bei den Gewerbeflächen<br />

handelt es sich nicht um reine<br />

Büroflächen, sondern hauptsächlich um<br />

Flächen, die vom Einzelhandel genutzt werden“,<br />

so Zartl weiter.<br />

Obernstraße<br />

IMMOBILIENMARKT NRW<br />

Händler zahlen hohe Mieten<br />

Auch Analysten singen ein Hohelied auf die<br />

Einkaufsstadt Bielefeld. Der Düsseldorfer<br />

Spezialist für die Vermittlung von Verkaufsflächen<br />

Kemper’s Jones Lang LaSalle Retail<br />

GmbH (Kemper’s JLL) hat bundesweit 200<br />

Einkaufsstandorte miteinander verglichen.<br />

Ergebnis: Bielefeld landet unter den Top 20.<br />

Zu verdanken hat sie dies vor allem ihrer<br />

Top-Meile Bahnhofstraße. „Mit Spitzenmieten<br />

von über 100 Euro pro Monat und<br />

Quadratmeter gehört die Bielefelder Bummelmeile<br />

zu den 20 teuersten deutschen<br />

Einkaufsstraßen“, sagt Boris Wachter, Geschäftsführer<br />

bei Kemper’s JLL in Hannover.<br />

„Die Bahnhofstraße bietet <strong>als</strong> wichtigste<br />

Einzelhandelslage Bielefelds knapp 100<br />

Ladenlokale, von denen etwa 70 durch Filialisten<br />

belegt sind. Und die Flächennachfrage<br />

ist hier sehr gut“, so Wachter. Allein<br />

zwischen 2005 und 2007 legten die Mieten<br />

um bis zu zehn Euro pro Quadratmeter zu.<br />

Als Filetstück bezeichnet der Makler das<br />

Stück im Umfeld der Stresemannstraße.<br />

Hier habe Peek & Cloppenburg nach seiner<br />

Erweiterung 2007 neu eröffnet. Auch das<br />

zuvor schwächer besuchte Stück oberhalb<br />

der Zimmerstraße sei im letzten Jahr gestärkt<br />

worden. Hier siedelten sich unter anderem<br />

die Young-Fashion Anbieter Mango<br />

und Only an. Nach Aussage von Wachter ist<br />

Bielefeld auch <strong>als</strong> Investitionsstandort gefragt.<br />

„In den Spitzenlagen werden derzeit<br />

Bruttoanfangsrenditen um 5,7 Prozent erzielt“,<br />

sagt er. Auch gelinge es der Stadt<br />

recht gut, die nur durchschnittliche Kaufkraft<br />

durch eine hohe Anziehungskraft auf<br />

das Umland auszugleichen.<br />

Hochschulcampus ‚Lange Lage’<br />

Dies alles kann freilich nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass die Stadt im Struktur-<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009 23


wandel steckt und die lokale <strong>Wir</strong>tschaft<br />

wenig Impulse von außen bekommt. Ein<br />

Indiz dafür sind unter anderem die geringen<br />

Büromieten von sechs bis acht Euro pro<br />

Quadratmeter sowie die geringe Neubautätigkeit.<br />

Eines der größten Projekte<br />

entsteht derzeit an der August-Bebel-<br />

Straße: Bis Ende 2009 entstehen hier 6.000<br />

Quadratmeter Bürofläche. Investitionsvolumen:<br />

12 Millionen Euro. Hoffnungsvoll dagegen<br />

stimmt die positive Bevölkerungsentwicklung.<br />

Das Statistische Bundesamt<br />

geht von einem positiven Saldo von +2,1<br />

Prozent bis zum Jahr 2020 aus.<br />

Ein wichtiges Ziel der Stadt- und Regionalentwicklung<br />

dürfte sein, künftig noch <strong>mehr</strong><br />

der rund 19.000 Studierenden auch nach<br />

ihrer Ausbildung in der Region zu halten.<br />

Eine Verbesserung der Ausbildungssituation<br />

gehört hier natürlich dazu. Das Land<br />

Nordrhein-Westfalen hat – vertreten durch<br />

den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW –<br />

Es war schon immer Bestreben des Unternehmens, <strong>mehr</strong> zu bieten <strong>als</strong> nur<br />

eine Wohnung. Der Begriff ‚Heimstätte’ verdeutlicht, dass zum Wohnraum<br />

Geborgenheit, Sicherheit, Nachbarschaft und Heimat gehören, damit sich die<br />

Bewohner wohl fühlen. Die Ravensberger Heimstättengesellschaft mit<br />

Hauptsitz in Bielefeld hat ein breit gestreutes Angebot für Mieter, Käufer<br />

und Investoren in ganz Ostwestfalen.<br />

24 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009<br />

mit der Entwicklung des Hochschulcampus<br />

‚Lange Lage’ ein bedeutendes Projekt in<br />

Bielefeld initiiert. An dem neuen Standort<br />

sollen – unmittelbar anschließend an das<br />

Universitätsstammgelände – die über die<br />

Gesamtstadt Bielefeld verteilten Einrichtungen<br />

der Fachhochschule zentral zusammengezogen<br />

werden. Ebenso sollen neue<br />

Forschungsinstitute sowie Forschungs- und<br />

Entwicklungszentren der Universität entstehen.<br />

Zudem ist geplant, räumliche Ersatzangebote<br />

für die Teile der Universität<br />

Bielefeld zu schaffen, die gemäß einer festgelegten<br />

Zielplanung saniert werden müssen.<br />

Im Einzelnen sind auf dem Hochschulcampus<br />

‚Lange Lage’ folgende Nutzungen<br />

vorgesehen: Rund 63.000 Quadratmeter<br />

Bruttogeschossfläche (BGF) für die Fachhochschule<br />

Bielefeld, davon rund 21.000 bis<br />

27.000 Quadratmeter möglichst kurzfristig<br />

<strong>als</strong> Ersatzstandort für naturwissenschaftliche<br />

Fachbereiche während der Sanierungsphase<br />

des Universitätshauptgebäudes.<br />

Weltkriegs genauso wie die Flüchtlinge nach<br />

1945 und die Übersiedler nach der Wende.<br />

Wohnraumversorgung in den Kreisen<br />

Höxter, Paderborn, Lippe<br />

Suchen Sie eine Wohnung in Bad Driburg,<br />

Blomberg, Brakel, Paderborn, Schieder-<br />

Schwalenberg oder Warburg? Wohnungen<br />

in diesen Orten verwaltet die Tochtergesellschaft<br />

GBS Höxter. Sie wurde 1949 auf Initiative<br />

des Kreises Höxter sowie der Städte und<br />

Gemeinden im Kreis gegründet und errichtete<br />

bis heute <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> 10.500 Wohnungen<br />

in Ein- und Mehrfamilienhäusern. Damit<br />

trägt sie einen großen Anteil an der Wohn-<br />

Nach Abschluss der Sanierung ist hier eine<br />

Weiternutzung durch die Fachhochschule<br />

Bielefeld vorgesehen. Weiterhin werden auf<br />

dem Campus 36.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche<br />

für Forschungsinstitute<br />

der Universität entstehen, sowie 25.000<br />

Quadratmeter für Forschungs- und Entwicklungszentren<br />

der Universität. Ergänzt<br />

wird das neue Raumangebot durch 11.000<br />

bis 14.000 Quadratmeter BGF für Ausgründungen<br />

und Start-ups beider Hochschulen.<br />

„Mit dem zweiten und dritten Bauabschnitt<br />

wurde bereits begonnen. Der Campus stellt<br />

für uns eines der wichtigsten Bauprojekte<br />

der nächsten Jahre dar“, sagt WEGE-Sprecherin<br />

Kerstin Heß.<br />

i<br />

Dr. Uwe Günther<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>LEG</strong> Standort- und Projektentwicklung<br />

Bielefeld GmbH<br />

Tel. 05 21 / 9 24 47-40<br />

uwe.guenther@leg-nrw.de<br />

Modernisierte Siedlung Bielefeld-Brodhagen Barrierefreies Wohnprojekt Bielefeld, Tegeler Weg<br />

RAVENSBERGER HEIMSTÄTTEN<br />

MIETER FÜHLEN SICH WOHL BEI DER<br />

RAVENSBERGER HEIMSTÄTTENGESELLSCHAFT<br />

Insgesamt 87 Mitarbeiter bewirtschaften<br />

zurzeit <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> 8.000 Mietwohnungen für<br />

Familien, Singles, Senioren und Studenten<br />

– und darüber hinaus auch zahlreiche Wohnungen<br />

von Eigentümergemeinschaften<br />

sowie privaten und öffentlichen Eigentümern.<br />

Seine Aufgaben sieht das Unternehmen<br />

darin, Wohnbauten für breite Bevölkerungsschichten<br />

zu errichten und zu betreuen.<br />

Die Ravensberger Heimstättengesellschaft<br />

wurde 1921 gegründet und blickt<br />

damit bald auf eine 90-jährige Tätigkeit<br />

zurück. Ihre Heimat haben viele Menschen<br />

im Laufe der Jahrzehnte bei der Ravensberger<br />

gefunden – die Heimkehrer des ersten<br />

raumversorgung in den Kreisen Höxter, Paderborn<br />

und Lippe. Zurzeit bewirtschaften<br />

die Mitarbeiter der GBS rund 1.650 Mietwohnungen.<br />

Darüber hinaus bearbeitet die<br />

GBS <strong>als</strong> Geschäftsbesorger der <strong>LEG</strong> die<br />

historischen Stadtkerne in Warburg und Brakel.<br />

Weiterhin hat die GBS im Auftrag der<br />

Städte Bad Driburg und Brakel die Bauunterhaltung<br />

von 170 kommunalen Liegenschaften<br />

übernommen.<br />

i<br />

i<br />

Berthold Prunzel, Geschäftsführer<br />

Ravensberger Heimstättengesellschaft mbH<br />

Tel. 05 21 / 8 80 78-42<br />

berthold.prunzel@ravheim.de<br />

und<br />

Josef Rehring, Geschäftsführer<br />

Ravensberger Heimstättengesellschaft mbH<br />

Tel. 05 21 / 8 80 78-90<br />

josef.rehring@ravheim.de<br />

www.ravheim.de<br />

Johannes Harbecke, Geschäftsführer<br />

GBS Höxter-Paderborn mbH<br />

Tel. 0 52 71 / 97 27-11<br />

j.harbecke@gbs-hoexter.de<br />

www.gbs-hoexter.de


ESSEN-BERGMANNSFELD<br />

DIE BESONDERE IMMOBILIE<br />

Kreative Stadtgestaltung<br />

mit historischen Meisterwerken<br />

Wer hätte nicht gern das Bild eines europäischen<br />

Meisters an der Wand hängen? Für die <strong>LEG</strong>-Mieter<br />

in Essen-Bergmannsfeld wurde dieser Wunsch<br />

<strong>Wir</strong>klichkeit. An den Hausfassaden bezaubern<br />

Bilder von Giovanni Antonio Canal, genannt<br />

Canaletto, und Nicolas-Jean-Baptiste Raguenet<br />

Bewohner und Besucher. Die Stadtbilder europäischer<br />

Metropolen sind Bestandteil eines Quartierskonzepts,<br />

das die schrittweise Modernisierung<br />

der Siedlung beinhaltet. Zudem schafft ein<br />

neues Leitsystem Orientierung.<br />

Nicolas-Jean-Baptiste Raguenet:<br />

‚Das Stechturnier der Flussschiffer zwischen Pont Notre-Dame und dem Pont au<br />

Change’ in Paris (1756)<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009 25


� „Ein Spaziergang durch die <strong>LEG</strong>-Gebäude<br />

in Bergmannsfeld ist wie eine Reise<br />

durch die europäischen Metropolen Paris,<br />

Venedig und Stockholm“, erläutert Manfred<br />

Lork, Geschäftsführer der <strong>LEG</strong> Wohnen<br />

Dortmund GmbH. Der Architekt<br />

Andreas Hanke entwickelte das harmonische<br />

Quartierskonzept unter dem Motto<br />

‚Europa’: Er unterteilte die Gebäude mit<br />

über 2.000 Mietern in kleine, überschauba-<br />

Giovanni Antonio Canal, genannt Canaletto:<br />

‚Die Aussicht auf das Becken von San Marco vom Hauptzollamt’<br />

in Venedig (1740-1745)<br />

26 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009<br />

re Einheiten, die einer europäischen Großstadt<br />

zugeordnet sind. Bei der Modernisierung<br />

der Gebäude aus den 60er Jahren<br />

wurden daraufhin die für die jeweilige Stadt<br />

typischen Bauelemente und Farben verwendet.<br />

Darüber hinaus sind die Außenanlagen<br />

mit landestypischer Vegetation gestaltet.<br />

Auch Straßennamen und -schilder<br />

passen sich dem Viertel an. ‚Das Stechturnier<br />

der Flussschiffer zwischen dem Pont<br />

Canaletto:<br />

‚Die Einfahrt zum Canal Grande’ in Venedig (1720-1768)<br />

Notre-Dame und dem Pont au Change’: So<br />

lautet der Titel des Meisterwerks, das dem<br />

Betrachter von einer Fassade im Pariser<br />

Viertel entgegenstrahlt. Das Original von<br />

Raguenet – Öl auf Leinwand – hängt im<br />

Musée Carnevalet in Paris. Die Werke des<br />

bekannten Ansichts-Malers bestechen<br />

durch ihre hohe, fast fotografische Präzision.<br />

Sonja Herbrand, Mieterzentrumsleiterin<br />

Gelsenkirchen, erklärt, warum sie sich


mit ihrem Team für dieses Bild entschieden<br />

hat: „Das Werk passt perfekt zur Fassade:<br />

Die vertikale Teilung in Geschosse, die wir an<br />

unseren Gebäuden dort vorgenommen<br />

haben, erkennt der Betrachter auch auf dem<br />

Bild von 1756.“ Im Venezianischen Viertel<br />

zieren zwei Werke Canalettos die Fassaden:<br />

‚Die Aussicht auf das Becken von San Marco<br />

vom Hauptzollamt’ und ‚Die Einfahrt zum<br />

Canal Grande’. Die Originale – ebenfalls Öl<br />

auf Leinwand – sind im Musée du Louvre in<br />

Paris zu bewundern. Seine drastischen und<br />

malerischen Ansichten der ‚Serenissima’ sind<br />

gekennzeichnet durch starke Kontraste des<br />

Lichts und des Farbtons. Gleichzeitig malte<br />

er Zeremonien und Festivalthemen. Die<br />

Meisterwerke wurden auf Alucobond (Aluminium-Verbundplatten)<br />

gedruckt, mit goldenem<br />

Rahmen umrandet und auf die Hauswände<br />

aufgeschraubt. „Unsere Mieter sind<br />

begeistert von dieser Gestaltung“, sagt Sonja<br />

Herbrand. „Einige haben sich die Motive<br />

beim Stadtteilfest 2008 ausdrucken lassen<br />

und ins Treppenhaus oder in die Wohnung<br />

gehängt.“<br />

Viertel mit unverwechselbarem<br />

Charakter<br />

Im Pariser Viertel bestimmen sandsteinfarbene<br />

Putzflächen und metallische Ober-<br />

DIE BESONDERE IMMOBILIE<br />

„ Andreas Hanke, Architekt:<br />

Adaption historischer Stadtbilder schafft Vertrauen<br />

Die gestalterische Idee war, eine in typischer Elementarbauweise<br />

errichtete Siedlung der 70er Jahre durch ein Architekturkonzept<br />

wieder lesbar zu machen. Das heißt, die Monotonie der Bauweise<br />

und somit fast gleiche Straßenzüge in ein städtebaulich interessantes<br />

Wohnquartier zu wandeln, in dem unterschiedlich<br />

gestaltete Straßen und Einzelhäuser Vertrauen in den Wohnstandort<br />

wiederherstellen – durch klare Orientierung. Historische Stadtbilder<br />

großer europäischer Städte mit ihren Stilelementen und Farben<br />

bildeten die Grundlage für die Ausgestaltung von einzelnen<br />

Quartieren. Diese wurden entsprechend ihrer Vorbilder nach Städten<br />

benannt, Stockholmer Quartier, Venezianisches Quartier, Pariser<br />

Viertel. In unterschiedlichen Gestaltungsvarianten entstanden<br />

die einzelnen Quartiere, um den Gebäuden eine nachhaltige und<br />

zeitlose Ansicht zu verleihen, die Sicherheit und Zuversicht vermittelt.<br />

Über die aus historischen Bildern der Städte übertragenen<br />

Farbkompositionen hinaus erreichen klassische und symbolische<br />

Architekturelemente wie Gesimsbänder, Mezzaningeschosse mit<br />

Dachüberstand sowie die Betonung der Eingänge eine neue maßstäbliche<br />

Gestaltung und Gliederung der Fassade.<br />

Dieses Umbaukonzept nach Vorbildern klassischer Stadtansichten<br />

ermöglicht Bewohnern neue und moderne Nutzungsperspektiven.<br />

„<br />

Adaptiert wird hier nicht eine historisierende Übernahme, sondern<br />

Merkmale und Symbole von Stadtbildern und Fassaden, die Akzeptanz<br />

für den Stadtteil, die Häuser und Wohnungen bewirken.<br />

flächen das Bild, beispielsweise Zinkverkleidungen.<br />

Der Ton der Sandsteinfarbe variiert<br />

von Fassade zu Fassade. Geländer und<br />

Vordächer erhielten metallisch wirkende<br />

Oberflächen. Form und Größe der neuen<br />

Vordächer erregen Aufmerksamkeit. Die<br />

Gestaltung der Außenanlagen weckt Assoziationen<br />

mit der französischen Vegetation:<br />

Hainbuchen in Kastenform, Lavendel- und<br />

Rosenbeete vervollständigen den Gesamteindruck.<br />

Das Venezianische Viertel bezaubert<br />

durch Putzflächen in warmen mediterranen<br />

Farben und Ziegelfassaden. Die Geschosse<br />

sind farblich voneinander abgesetzt.<br />

Die Farben entsprechen den typischen<br />

Cotto-Böden der Lagunenstadt. Mediterranes<br />

Flair in ‚Klein-Venedig’ verbreiten<br />

zudem Zypressen und Wacholder im<br />

Außenbereich. Für die schwedische Hauptstadt<br />

Stockholm sind Kupferdächer charakteristisch.<br />

So ist auch das Stockholmer Viertel<br />

geprägt von grünlichen Putzfassaden<br />

und Alucobond. Ausladende Vordächer und<br />

übergroße Hausnummern akzentuieren die<br />

Eingänge. Die horizontale Gestaltung symbolisiert<br />

nordische Ruhe und Gelassenheit.<br />

Findlinge und Formgehölze, Kiefern, Gräser,<br />

Erika, Rot-Ahorn und Nadelbäume vervollkommnen<br />

den nordischen Eindruck. „<strong>Wir</strong><br />

gestalten eine einzigartige Siedlung mit in-<br />

dividuellem Charakter und unverwechselbarer<br />

Struktur“, freut sich Manfred Lork.<br />

„Unser Konzept gilt zudem <strong>als</strong> wertvoller<br />

Beitrag zu Essen <strong>als</strong> Kulturhauptstadt Europas<br />

2010.“<br />

‚Warme Kleider’ für Gebäude<br />

„Die Zufriedenheit unserer Mieter ist uns<br />

wichtig. Sie sollen gerne hier wohnen“, bemerkt<br />

der Geschäftsführer der <strong>LEG</strong> Wohnen<br />

Dortmund GmbH abschließend. Um<br />

auf die Bedürfnisse der Mieter in Bergmannsfeld<br />

optimal einzugehen, ließ die<br />

<strong>LEG</strong> eine sogenannte ‚Milieustudie’ erstellen.<br />

Zu den Ergebnissen der Studie gehören<br />

Modernisierungsmaßnahmen, die die <strong>LEG</strong><br />

sukzessive umsetzt. Die ersten Arbeiten begannen<br />

im Frühjahr 2007. Zahlreiche Gebäude<br />

erhielten ‚warme Kleider’: Die <strong>LEG</strong><br />

ließ Fassaden, Kellerdecken und Dächer<br />

dämmen, Heizungsanlagen optimieren,<br />

neue Bäder einbauen, die Warmwasserbereitung<br />

zentralisieren sowie Balkone und<br />

Laubengänge sanieren.<br />

i<br />

Sonja Herbrand<br />

Mieterzentrumsleiterin Essen<br />

<strong>LEG</strong> Wohnen Dortmund GmbH<br />

Tel. 02 01 / 8 10 10-55<br />

sonja.herbrand@leg-nrw.de<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009 27


ENERGIEEINSPARUNG:<br />

KUNDENANSPRÜCHE<br />

GRÖSSER GEWORDEN<br />

Andreas Mauska, <strong>LEG</strong>-Ex-<br />

perte und Geschäftsführer<br />

der <strong>LEG</strong> Bauträger GmbH,<br />

beschäftigt sich seit langer<br />

Zeit mit dem Thema ‚Ener-<br />

getische Anforderungen an<br />

Neubauten’. Er gibt einen<br />

Überblick darüber, was Kun-<br />

den wollen und was die neue<br />

Gesetzgebung von Bauträ-<br />

gern und Bauherren fordert.<br />

28 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009<br />

Wie stehen Sie zum geplanten<br />

Gesetz zur Förderung<br />

erneuerbarer<br />

Energien im Wärmebereich?<br />

Das neue Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz<br />

(EE-<br />

WärmeG) soll die Wärmeversorgung<br />

aus regenerativen<br />

Energien fördern und<br />

verpflichtet Bauherren, ab<br />

Januar 2009 bei Neubauten<br />

den überwiegenden<br />

Teil der Wärmeversorgung<br />

aus erneuerbaren<br />

Energien<br />

bereitzustellen. Dies ist<br />

vor dem Hintergrund der<br />

aktuellen Diskussion über<br />

den immer nötiger werdenden<br />

Umwelt- und Klimaschutz<br />

sehr zu begrüßen.<br />

Wie stellt sich das Bauträgergeschäft<br />

auf höhere energetische<br />

Anforderungen an Neubauten<br />

ein?<br />

Das Gesetz wurde bereits vom Bundesrat<br />

verabschiedet und tritt Anfang Januar 2009<br />

in Kraft. Es ist daher für alle Neubauprojekte<br />

zu berücksichtigen, die im kommenden<br />

Jahr Baurecht erhalten und begonnen werden.<br />

Künftig muss für jedes Objekt neu<br />

überlegt werden, welche Lösung zur Wärmeversorgung<br />

die beste ist. Bei unserem<br />

Neubauvorhaben in Düsseldorf-Bilk (Vol-<br />

merswerther Straße) setzen wir uns erstmalig<br />

detailliert mit den Anforderungen des<br />

neuen Gesetzes und den damit verbunden<br />

Rahmenbedingungen auseinander.<br />

Welche Belastungen ergeben sich daraus,<br />

welche Chancen sehen Sie?<br />

Künftig erhöhen sich bei Neubauten Investitionen<br />

in die Wärmeversorgung deutlich,<br />

da die Vorgaben des EEWärmeG ab 2009<br />

auf jeden Fall eingehalten werden müssen.<br />

Hier ist zu beachten, dass nicht nur der<br />

+ DAS THEMA HAUSTECHNIK<br />

WIRD KÜNFTIG KOMPLEXER SEIN<br />

UND EINEN HÖHEREN BERA-<br />

TUNGSBEDARF MIT SICH BRIN-<br />

GEN.<br />

Einsatz regenerativer Energien vorgeschrieben,<br />

sondern auch der Nachweis zu führen<br />

ist, dass die eingesetzten Anlagen im Betrieb<br />

die vorgeschriebenen Effizienzkriterien<br />

(Leistungskennzahlen) erfüllen.<br />

Das Thema Haustechnik wird künftig komplexer<br />

sein und einen höheren Beratungsbedarf<br />

mit sich bringen. Dabei gewinnt der<br />

Aspekt der integralen Planung immer <strong>mehr</strong><br />

Gewicht. So ist zum Beispiel zu beachten,<br />

dass alternative Energieversorgungsanlagen<br />

einen erhöhten Platzbedarf haben, der bereits<br />

in der Architektenplanung der Neubauprojekte<br />

zu beachten ist. Bei dem Ein-


SIND<br />

satz von Geothermie ist beispielsweise eine<br />

frühzeitige Berücksichtigung in der Landschaftsplanung<br />

notwendig.<br />

Neben der Umweltentlastung wird durch<br />

das Thema Einsatz von regenerativen Energien<br />

ein neues Käuferklientel angesprochen.<br />

Hier sehen wir die Chance eines<br />

größeren Vermarktungspotenzi<strong>als</strong>.<br />

Welche alternative Energieform bietet<br />

aus Ihrer Sicht das beste Preis-Leistungs-Verhältnis?<br />

Hierzu gibt es keine Pauschalaussage, da für<br />

jedes Objekt eine Einzelberechnung und<br />

Prüfung nötig ist, die die Investitionskosten<br />

für den Bauträger und die Einsparmöglichkeiten<br />

für den Kunden darstellt. Auch die<br />

Rahmenbedingungen für den Betrieb müssen<br />

geeignet sein: Eine Holzhackschnitzelanlage<br />

ist in einer innerstädtischen Lage mit<br />

enger Bebauung weniger empfehlenswert<br />

<strong>als</strong> der Einsatz einer Wärmepumpe.<br />

Werden Bauherren, Planer, Architekten,<br />

Bauwirtschaft und Immobilienbranche<br />

von den Maßnahmen aus<br />

dem neuen Integrierten Energieund<br />

Klimaprogramm der Bundesregierung<br />

profitieren, die den Neubau<br />

betreffen?<br />

Natürlich profitieren wir alle <strong>als</strong> Gesellschaft<br />

von dem durch die neuen Maßnahmen verstärkten<br />

Klimaschutz. Als Bauherr steht die<br />

geringe Abhängigkeit von fossilen Energieträgern,<br />

die positiv zu bewerten ist, den erhöhten<br />

Investitionskosten gegenüber.<br />

Profitieren werden vor<br />

allem die Dienstleister, die<br />

sich bereits seit längerem<br />

mit dem Thema erneuerbare<br />

Energien auseinandersetzen,<br />

da der Bedarf an<br />

externem Sachverstand sowohl<br />

in der Planung <strong>als</strong><br />

auch im Betrieb solcher Anlagen künftig<br />

noch größer wird.<br />

Welche Fördermittel für energetische<br />

Maßnahmen kann der Bauherr, welche<br />

der Käufer in Anspruch nehmen?<br />

Fördermittel für die Modernisierung von Bestandsobjekten<br />

stellt beispielsweise die Kreditanstalt<br />

für Wiederaufbau (KfW) bereit.<br />

Welche Ansprüche stellen Ihre Kunden?<br />

Der Anspruch unserer Kunden an die Energieeinsparung<br />

ist in den letzten Jahren<br />

größer geworden. Dies bedingen zum einen<br />

die gestiegenen Primärenergiepreise, zum<br />

anderen aber auch die Thematisierung des<br />

Umwelt- und Klimaschutzes, gerade<br />

+<br />

WIR GEHEN DAVON AUS, DASS<br />

DIE KOSTEN FÜR ENERGIEVER-<br />

SORGUNGSANLAGEN MIT EIN-<br />

SATZ ERNEUERBARER ENERGIEN<br />

AUFGRUND DER NACHFRAGE IN<br />

ZUKUNFT SINKEN.<br />

WOHNEN<br />

auch in den Medien. <strong>Wir</strong> haben bisher die<br />

Erfahrung gemacht, dass bei unseren Kunden<br />

in letzter Zeit ver<strong>mehr</strong>t die Bereitschaft<br />

besteht, zum Beispiel beim Erwerb<br />

eines Eigenheimes zusätzliches Geld in den<br />

Umweltschutz zu investieren, auch wenn<br />

das Einsparpotenzial daraus zunächst nur<br />

gering ist.<br />

Abschließend gehen wir davon aus, dass die<br />

Kosten für Energieversorgungsanlagen mit<br />

Einsatz erneuerbarer Energien aufgrund der<br />

Nachfrage in Zukunft sinken. Der Umweltund<br />

Klimaschutz ist wichtig und sicherlich<br />

ein Thema, das uns in den kommenden Jahren<br />

noch weiterhin beschäftigt. Bei dem Einsatz<br />

regenerativer Energien ist jedoch eine<br />

differenzierte und realistische Betrachtung<br />

der Möglichkeiten unerlässlich.<br />

i<br />

Andreas Mauska<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>LEG</strong> Bauträger GmbH<br />

Tel. 02 11 / 45 68-585<br />

andreas.mauska@leg-nrw.de<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009 29


Gelsenkirchen<br />

Elch und Eisbär begeg n<br />

30 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009


WOHNEN<br />

en sich auf Hauswand<br />

Affe trifft Nashorn und Giraffe; Elch trifft Eisbär – diese interessanten Begegnungen finden auf<br />

Wohnhausfassaden in Gelsenkirchen statt. In der ‚Zoosiedlung’ ließ das <strong>LEG</strong>-Mieterzentrum<br />

<strong>mehr</strong>ere Außenwände mit Tier-Motiven aus der gegenüber liegenden ‚Zoom Erlebniswelt’ be-<br />

malen. Auch das historische Waschhaus, das heute noch in Betrieb ist, leuchtet nun in sonnigem<br />

Orange: Kinder verschönerten die Fassade im Rahmen einer gesponserten Malaktion.<br />

� Wilde Flüsse, gewaltige Berge und undurchdringbarer<br />

Urwald – mittendrin Tiere<br />

aus Alaska, Afrika und Asien. Das gibt es<br />

nicht nur auf einer Gesamtfläche von über<br />

sechs Hektar in der ‚Zoom Erlebniswelt’.<br />

Auf eine Vielfalt von Landschaften und Tieren<br />

trifft man auch in der ‚Zoosiedlung’.<br />

„Das 1960 errichtete Quartier ist unsere<br />

‚Familiensiedlung’. Dort wohnen zahlreiche<br />

Eheleute mit <strong>mehr</strong>eren Kindern“, sagt<br />

Sonja Herbrand, Mieterzentrumsleiterin<br />

Gelsenkirchen. Das liegt daran, dass ein<br />

großer Teil der insgesamt 370 Wohnungen<br />

dreieinhalb Zimmer mit Balkon bieten. „Die<br />

Wohnungsgrößen sind optimal“, ergänzt<br />

<strong>LEG</strong>-Vermieterin Fatma Saral-Pfefferkorn.<br />

Sie variieren zwischen zirka 50 bis 80 Quadratmetern.<br />

Rund 850 Bewohner leben in<br />

der bereits Anfang der 90er Jahre modernisierten<br />

Zoosiedlung. Die Gebäude ließ die<br />

<strong>LEG</strong> dam<strong>als</strong> auch mit einer Wärmedämmung<br />

versehen, so dass die energetischen<br />

Anforderungen an moderne Mietwohnungen<br />

längst erfüllt sind. Im Frühjahr 2008 erhielten<br />

drei Häuser dann noch ihre außergewöhnlichen<br />

Fassaden mit Tier-Motiven.<br />

Kinder bemalen das Waschhaus<br />

Der Fassadengestaltung des Waschhauses<br />

folgte im Spätsommer 2008 eine Malaktion<br />

mit Kindern aus der Zoosiedlung. Das<br />

‚Maler Team’ aus Dorsten, das auch die<br />

Hauswände nach Ideen des <strong>LEG</strong>-Teams gestaltete,<br />

stellte einen Tag lang einen Gesellen<br />

zur Verfügung, unter dessen Anleitung<br />

rund 25 junge Mieter das Waschhaus verschönerten.<br />

Die Farbenfirma ‚Sto’ aus Gelsenkirchen<br />

sponserte die Farbe. „Jetzt fehlt<br />

nur noch die Verzierung mit Waschbären“,<br />

freut sich Sonja Herbrand. Eine weitere Malaktion<br />

ist im Frühjahr 2009 geplant.<br />

Alles begann mit einer<br />

Eisbär-Patenschaft<br />

Elvis heißt der weiße Riese, der in der<br />

‚Zoom Erlebniswelt’ durch das Gebiet Alaska<br />

tapst, ein dem Land am Rande der Arktis<br />

nachempfundenes Gehege. Für den 1978 in<br />

Memphis, Tennessee, geborenen Eisbären<br />

übernahm das Mieterzentrum Gelsenkirchen<br />

2005 eine Patenschaft. Die Mitarbeiter<br />

des Mieterzentrums erhielten eine Urkunde<br />

des Patentieres und übernahmen<br />

damit einen Teil der Kosten für Haltung<br />

und Pflege. Das besondere Patengeschenk<br />

der <strong>LEG</strong>: eine Riesentorte aus Obst, Fisch<br />

und Eis, die Elvis mit Genuss verzehrte.<br />

Waschhaus<br />

Zahlreiche <strong>LEG</strong>-Mieter<br />

in Gelsenkirchen<br />

In Gelsenkirchen bewirtschaftet die <strong>LEG</strong><br />

rund 2.160 Wohnungen, viele in unmittelbarer<br />

Nähe der ‚Zoom Erlebniswelt’. Aufgrund<br />

der positiven Resonanz der Öffentlichkeit<br />

auf die Eröffnung des neuen Tierparks<br />

entschloss sich das Mieterzentrum<br />

Gelsenkirchen zu der Kooperation. Die Eisbär-Patenschaft<br />

bietet den <strong>LEG</strong>-Mietern<br />

zahlreiche Vorteile. Sie nehmen beispielsweise<br />

vergünstigt an Veranstaltungen teil.<br />

i<br />

Sonja Herbrand<br />

Mieterzentrumsleiterin Gelsenkirchen<br />

<strong>LEG</strong> Wohnen Dortmund GmbH<br />

Tel. 02 01 / 8 10 10-55<br />

sonja.herbrand@leg-nrw.de<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009 31


Dorsten Wulfen-Barkenberg<br />

„<strong>Wir</strong> <strong>suchen</strong> <strong>mehr</strong> <strong>als</strong><br />

Macht und Geld“<br />

Heimat heißt auf Arabisch ‚baladi’. Wie sehr Barkenberg ihre Heimat ist, zeigen die Bürger<br />

mit viel künstlerischem Engagement: Eine Skulptur von Jugendlichen aus dem Stadtteil ver-<br />

knüpft alte und neue Heimaten. Eine Ausstellung von vier ortsansässigen Experten stellte<br />

erstm<strong>als</strong> die ganze Geschichte und Architektur Barkenbergs dar.<br />

Die jugendlichen Künstler mit Pater Pauly (2. v.l.), Norbert Then (Metallkünstler, 3. v.l.), Joachim Thiehoff (Quartiersmanager, 4. v.l.), Birgit Breustedt-Stiepelmann (<strong>LEG</strong> Stadtentwicklung<br />

GmbH & Co. KG, 6. v.l.) sowie Dirk Langhorst und Hans-Jürgen Grosse von der Stahlbaufirma Günnemann-Grosse & Co. GmbH ganz rechts.


linkes Bild: Die Ausstellungsmacher (v.l.n.r.): Rainer Diebschlag (ehem<strong>als</strong> didaktischer Leiter der Gesamtschule), Joachim Thiehoff<br />

und Bettina Rogge (Stadtteilbüro Barkenberg), Peter Broich (Architekt), Horst Melles (Fotograf und Grafiker) und Sabine<br />

Bornemann (Filmemacherin), rechtes Bild: Ausstellungsbesucher<br />

� Ab Februar 2009 erinnert eine vier Meter<br />

hohe, von innen und außen beleuchtete<br />

Skulptur an den großen Abriss der Häuser<br />

Dimker Allee 35 - 79. Das Jugendprojekt<br />

von Pater Pauly hat sie mit dem Metallkünstler<br />

Norbert Then aus Teilen und Gegenständen<br />

erarbeitet, die beim Abriss gesammelt<br />

wurden. „Die Gestaltung der<br />

Skulptur stand nicht von vornherein fest.<br />

Die Ideen sind mit der Arbeit gewachsen“,<br />

sagt Pater Pauly. „Es ist ein ganz wichtiges<br />

Signal für die Jugendlichen, dass sie in<br />

ihrem Stadtteil auch selbst etwas mit gestalten<br />

können.“<br />

Dauerhafte Erinnerung<br />

Die Skulptur besteht aus Cortenstahl, der<br />

wegen seiner schnell ansetzenden Rostschicht<br />

bei Künstlern beliebt ist, und beinhaltet<br />

Erinnerungsstücke wie alte Klingeltableaus,<br />

Türgriffe und Teile vom Mauerwerk.<br />

Die Jugendlichen haben sie außerdem mit<br />

deutschen, russischen, türkischen und kurdischen<br />

Inschriften versehen. Hassan hat<br />

das arabische Wort für Heimat, ‚baladi’, gewählt.<br />

Yavus wünscht auf Kurdisch den Betrachtern<br />

der Stele einen guten Tag in der<br />

neuen Heimat: „Welat roj baros“. Andere<br />

Inschriften lauten: „Es ist so schwer, in Frieden<br />

zu leben“ und „<strong>Wir</strong> <strong>suchen</strong> <strong>mehr</strong> <strong>als</strong><br />

Macht und Geld“. An über zehn Herbstabenden<br />

arbeiteten die jungen Künstler<br />

unter Anleitung von Meister Dirk Langhorst<br />

in der Werkstatt der Stahlbaufirma<br />

Günnemann-Grosse & Co. GmbH. Die<br />

Firma stellte neben den Räumlichkeiten<br />

und der Expertise auch den Stahl zu besonderen<br />

Konditionen zur Verfügung. Das Fundament<br />

der Stele hat die Dorstener Arbeit<br />

gGmbH gegossen; und auch der Bauantrag<br />

und die Berechnung der Statik sind ehrenamtlichen<br />

Unterstützern zu verdanken. Die<br />

Sparkasse Vest, die RWE Jugendstiftung,<br />

die Dr. Carl Dörken Stiftung und der Arbeitskreis<br />

Jugend e.V. Dorsten leisteten<br />

einen finanziellen Beitrag. Zwei der Künstler<br />

haben selbst in den abgerissenen Häusern<br />

gewohnt – heute leben sie und die anderen<br />

umgesiedelten Mieter in modernen<br />

Wohnungen in der unmittelbaren Nachbarschaft.<br />

Ein Stadtteil <strong>als</strong> Exponat<br />

„Ich wünsche mir, dass wir mit diesem Ortsteil<br />

weiter im Gespräch sind“, sagte Bürgermeister<br />

Lambert Lütkenhorst anlässlich der<br />

Eröffnung einer umfangreichen Ausstellung<br />

zur 40-jährigen Geschichte im November<br />

2008. Wie viel Aufmerksamkeit die Fachwelt<br />

der ‚Neuen Stadt Wulfen’ bisher gewidmet<br />

hat, zeigte unter anderem der beeindruckende<br />

Stapel an Diplomarbeiten und Büchern in<br />

der Ausstellung – darunter auch ein Buch<br />

aus Japan. Überzeugte Barkenberger haben<br />

die Dokumentation zusammengestellt:<br />

Horst Melles (Fotograf und Grafiker), Sabine<br />

Bornemann (Filmemacherin), Peter Broich<br />

(Architekt) und Rainer Diebschlag, ehem<strong>als</strong><br />

didaktischer Leiter der Gesamtschule und<br />

aktiver Stadtführer. Auf 60 großen Tafeln<br />

zeigten sie Stadtplanung, Architektur, Grünplanung,<br />

Besonderheiten des Gemeinwesens<br />

und den Stadtumbau. „Informationen sind<br />

der Nährboden, auf dem sich der Ortsteil<br />

gerecht beurteilen lässt“, so Stadtbaurat<br />

Frank Gläßner. Das finden auch die Ausstellungsmacher,<br />

die viel recherchiert und mit<br />

Zeitzeugen gesprochen, aber auch eigene<br />

Dokumente in die Ausstellung eingebracht<br />

haben. Ziel der Schau: Die Bewohner in<br />

ihrem Heimatgefühl und ihrem Stolz auf den<br />

Stadtteil bestärken, den Menschen von<br />

außerhalb zeigen, wie Barkenberg wirklich<br />

ist. Damit waren sie so erfolgreich, dass die<br />

Ausstellung bis zum 16. Januar 2009 verlängert<br />

worden ist.<br />

i<br />

i<br />

Andreas Vonderreck<br />

Mieterzentrumsleiter Essen<br />

<strong>LEG</strong> Wohnen Dortmund GmbH<br />

Tel. 02 01 / 8 10 10-32<br />

andreas.vonderreck@leg-nrw.de<br />

Birgit Breustedt-Stiepelmann<br />

<strong>LEG</strong> Stadtentwicklung GmbH & Co. KG<br />

Tel. 02 31 / 43 41-239<br />

birgit.breustedt-stiepelmann@leg-nrw.de<br />

www.stadtumbau-barkenberg.de<br />

WOHNEN<br />

‚Blumenkinder’ in Barkenberg<br />

Das Engagement der Bürger steigert die<br />

Aufenthaltsqualität in diesem sehr grünen<br />

Stadtteil. Schüler der Korczakschule haben im<br />

Sommer auf den Abrissflächen Trampelpfade<br />

aus Rindenmulch angelegt und gemeinsam mit<br />

Kindergartenkindern Blumenfelder gesät. Für<br />

das nächste Jahr planen sie, aus gefällten<br />

Bäumen im Stadtgebiet Holzbänke zu schnitzen.<br />

Der Barkenberger Ortwin Männel hat sich<br />

der Unterführungen angenommen, die er mit<br />

Unterstützung des KiJuFaZ, des Kinder-,<br />

Jugend- und Familienzentrums, ehrenamtlich<br />

gestaltet. Bereits zwei Unterführungen leuchten<br />

in freundlichen Regenbogenfarben, weitere<br />

sind in der Vorbereitung.<br />

Schülergruppe der Korczakschule<br />

Größtes Stadtumbau-Projekt in NRW<br />

Ehem<strong>als</strong> für bis zu 60.000 Einwohner <strong>als</strong> ‚Neue<br />

Stadt Wulfen’ geplant, ist Barkenberg heute das<br />

größte Stadtumbau-Projekt in Nordrhein-<br />

Westfalen. Im Jahr 2007 wurden bereits 244<br />

Wohneinheiten, die Barkenbergschule und der<br />

Kindergarten Himmelsberg abgebrochen. 2008<br />

folgte der Abriss der Fußgängerbrücke Dimker<br />

Allee; Wohn- und Geschäftsgebäude wurden<br />

zurückgebaut. Weitere Rückbauten sind in der<br />

Vorbereitung.<br />

Das gesamte Projekt läuft bis 2011/12. Parallel<br />

zu den öffentlich geförderten Stadtumbaumaßnahmen<br />

modernisiert die <strong>LEG</strong> ihren Bestand,<br />

führt Verbesserungen des Wohnumfeldes durch<br />

und verkauft ausgewählte Wohnungen an die<br />

Mieter. Die Gesamtinvestition aller Maßnahmen<br />

ist mit rund 38 Millionen Euro kalkuliert<br />

und wird zu <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> 50 Prozent von der <strong>LEG</strong><br />

finanziert sowie von Bund, Land und Kommune.<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009 33


„<strong>Wir</strong> haben hier<br />

das Paradies auf Erden“<br />

Sie strahlen um die Wette. Claudia und Frank Büttgen sitzen im Wohnzimmer ihrer Eigentums-<br />

wohnung in Köln-Höhenhaus und freuen sich über die neu gewonnene Freiheit. Bis vor kur-<br />

zem lebten sie in einer kleinen Mietwohnung unter dem Dach, zeitweise mit ihren Zwillingen<br />

und deren Partnern. Im Oktober 2008 erwarben sie ihr größeres Domizil im Erdgeschoss<br />

– und zusätzlich ihr altes Zuhause für eine der Töchter.<br />

34 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009


� Stolz zeigen die neuen Eigentümer ihr<br />

Reich, rund 60 Quadratmeter mit Balkon.<br />

In der alten Mietwohnung lebten sie auf 51<br />

Quadratmetern. Vier Monate lang hat<br />

Frank Büttgen das neue Domizil renoviert<br />

– mit schönem Granitboden, aufwändiger<br />

integrierter Deckenbeleuchtung und begehbarer<br />

Dusche. „Jetzt lohnen sich die Investitionen“,<br />

erklärt er. Als nächstes hat er<br />

sich den Balkon vorgenommen. „Der muss<br />

noch aufgeräumt und modernisiert werden.“<br />

Von dort aus führt eine Treppe direkt<br />

in den 21 Quadratmeter großen Garten,<br />

den die Familie im nächsten Frühjahr schön<br />

gestalten will. Angrenzend an den Balkon<br />

ist eine Fliesenterrasse geplant. Frank Büttgen<br />

ist handwerklich fit. Er ist selbstständig<br />

in der Edelstahlverarbeitung tätig, baut beispielsweise<br />

Großküchen auf. Ein Transporter<br />

und zwei weitere Firmenfahrzeuge parken<br />

direkt vor dem Wohnhaus auf einem<br />

Parkplatz mit altem Baumbestand. „Die<br />

Park-Situation hier ist sehr gut“, sagt Frank<br />

Büttgen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Familie<br />

nun einen Raum <strong>als</strong> Büro nutzen kann.<br />

Claudia Büttgen kümmert sich um „den<br />

Schreibkram“. Die lebenslustige Frau arbeitete<br />

in der alten Wohnung am Computer<br />

im Wohnzimmer. Was ihr am besten an der<br />

neuen Wohnung gefällt? „Die großen, hellen<br />

Räume haben wir nun endlich für uns<br />

allein. Und im Büro ist noch Platz für eine<br />

Gästecouch, auf der meine Schwester aus<br />

Sylt schläft, wenn sie uns besucht.“<br />

Drei Generationen<br />

in einer Siedlung<br />

Seit 1984 wohnen Claudia und Frank Büttgen<br />

schon bei der <strong>LEG</strong>, anfangs noch in<br />

einer 35 Quadratmeter großen Wohnung<br />

bei der Vorgängergesellschaft ‚Rheinland<br />

Köln’. 1985 feierten sie Hochzeit. Ein Jahr<br />

später zogen sie in den Lützenkircher Weg<br />

59, wo sie heute noch leben. „Ich bin hier<br />

geboren“, erzählt Frank Büttgen. Die Familie<br />

gehörte 1961 zu den ersten Mietern.<br />

„Weit über die Hälfte unserer Nachbarn<br />

wohnt schon seit dreißig bis vierzig Jahren<br />

hier“, erzählt Claudia Büttgen. Die 69-jährige<br />

Mutter ihres Ehemanns und seine<br />

Schwester leben im Haus gegenüber. Eine<br />

weitere Schwester mietet eine Wohnung<br />

direkt um die Ecke. Für Chantal, eine der<br />

19-jährigen Zwillingstöchter, hat das Ehepaar<br />

Büttgen die alte Wohnung unterm<br />

Dach gleich mit erworben. Jennifer, die andere<br />

Tochter, wohnt noch zur Miete bei der<br />

<strong>LEG</strong> – eine Straße weiter auf dem Birkenweg.<br />

Beide arbeiten in der Firma ihres Vaters.<br />

Frank Büttgen hat sich viel Arbeit vorgenommen.<br />

In den nächsten Monaten will<br />

er auch noch das Dachgeschoss-Domizil<br />

seiner Tochter modernisieren.<br />

Familienrat<br />

beschließt Kauf<br />

Vor vier Jahren modernisierte die <strong>LEG</strong> die<br />

Siedlung in Höhenhaus. Die Fassaden und<br />

der Keller erhielten eine neue Dämmung.<br />

Eine moderne Zentralgasheizung wurde installiert.<br />

Frank Büttgen hatte nach der Modernisierung<br />

der Gebäude gehofft, dass die<br />

Mieter ihre Wohnungen in Zukunft erwerben<br />

könnten. Im Frühjahr 2007 kam dann<br />

das schriftliche Angebot. Frank Büttgen<br />

wollte sofort zugreifen, doch seine Frau zögerte.<br />

Der Gedanke an die Schulden, die sie<br />

dafür aufnehmen mussten, machte ihr Probleme.<br />

Vor 19 Jahren war die Familie in<br />

einer ähnlichen Situation. Dam<strong>als</strong> wurden<br />

die Einfamilien-Holzhäuser rund um die<br />

Siedlung verkauft. „Die Zwillinge waren gerade<br />

erst geboren“, erinnert sich Claudia<br />

Büttgen. „Deshalb schreckten wir vor dem<br />

Kauf zurück.“ Doch diesmal wollte sich<br />

Frank Büttgen die Chance nicht entgehen<br />

lassen: „Ob ich Miete oder eine Rate bezahle,<br />

kommt auf dasselbe hinaus.“ Also rief er<br />

den Familienrat zusammen – mit Eltern,<br />

Kindern und Geschwistern. Zahlreiche Argumente<br />

sprachen für den Erwerb einer<br />

Wohnung, beispielsweise im Alter mietfrei<br />

zu leben. Ausschlaggebend war aber der<br />

Gedanke an eventuelle künftige Mietsteigerungen,<br />

denn 2009 endet die Eigenschaft<br />

‚öffentlich gefördert’ für die Wohnungen.<br />

Pluspunkt:<br />

Nachbarschaft<br />

In Frage kam für die Büttgens jedoch nur<br />

PORTRÄT<br />

eine Wohnung im Erdgeschoss. Frank Büttgen<br />

leidet unter Bronchitis, und Treppensteigen<br />

fällt ihm immer schwerer. Da war es ein<br />

praktischer Zufall, dass im selben Haus gerade<br />

eine Wohnung frei geworden war. Das<br />

Ehepaar wollte unbedingt in der Siedlung<br />

bleiben. „<strong>Wir</strong> kennen die Nachbarn und das<br />

Umfeld“, so Frank Büttgen. Die Anwohner<br />

unterstützen sich gegenseitig. Der Handwerker<br />

wechselt auch gern für ältere Nachbarn<br />

eine Glühbirne. „So sparen wir uns den<br />

Hausmeister“, schmunzelt er. Claudia Büttgen<br />

kennen die meisten Anwohner sowieso,<br />

denn sie putzt seit Jahren die Treppenhäuser.<br />

Eine gute Gelegenheit für zahlreiche Nachbarn,<br />

sie <strong>als</strong> ‚Sprachrohr’ zum Vermieter zu<br />

nutzen: „Schon oft habe ich Botschaften weitergeleitet<br />

oder zwischen den Mietern und<br />

der <strong>LEG</strong> vermittelt.“<br />

Pluspunkt:<br />

Umfeld<br />

Auch das Umfeld ist für Familie Büttgen optimal.<br />

Eine Minute läuft Claudia Büttgen<br />

zur Bushaltestelle, fünf Minuten zur Straßenbahn:<br />

Nach zehn Minuten Fahrtzeit ist<br />

sie mitten in der Kölner City. Naherholung<br />

pur findet die Familie im zehn Minuten entfernten<br />

Wildpark. Frank Büttgen war bis<br />

vor zwei Jahren Trainer, seine Frau Betreuerin<br />

der Mädchenmannschaft von S.C. Fortuna<br />

Köln, in der ihre Zwillinge Fußball spielten.<br />

Der Fußballplatz ist gut zu erreichen –<br />

ebenso der Hockeyplatz und das Schwimmbad.<br />

Ihren Einkauf erledigt Claudia Büttgen<br />

mit dem Auto, weil er so umfangreich ist;<br />

alle Geschäfte des täglichen Bedarfs befinden<br />

sich in der Nähe, sind zum Teil zu Fuß<br />

zu erreichen. Regelmäßig trifft sich die Familie<br />

beim Italiener oder Koreaner um die<br />

Ecke. „<strong>Wir</strong> haben hier das Paradies auf<br />

Erden“, stellt Claudia Büttgen fest. Auch ihr<br />

Mann ist zufrieden: „Hier bekommt uns<br />

keiner <strong>mehr</strong> weg.“<br />

i<br />

Thomas Wieland<br />

<strong>LEG</strong> Gesellschaft für Vertrieb und<br />

Mieterprivatisierung mbH<br />

Tel. 02 11 / 45 68-582<br />

thomas.wieland@leg-nrw.de<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009 35


DR. H. C. FRITZ PLEITGEN<br />

Dr. h.c. Fritz Pleitgen, der langjährige<br />

Intendant des Westdeutschen<br />

Rundfunks, ist Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der<br />

RUHR.2010 GmbH. Die Gesellschaft<br />

ist verantwortlich für die<br />

Planung und Durchführung<br />

der Kulturhauptstadt Europas<br />

RUHR.2010.<br />

Beschreiben Sie uns Ihre Lieblingsimmobilie.<br />

Das ist die Künstlerzeche ‚Unser Fritz’ in<br />

Herne. Sie trägt nicht nur einen wunderbaren<br />

Namen, sondern gibt <strong>als</strong> ausrangierter Pütt<br />

auch Zeugnis der strukturellen Wandlungsfähigkeit<br />

dieser Region – von der Kohle zur<br />

Kultur. Heute ist die Zeche eine Begegnungsstätte<br />

der Künste und Künstler, ob <strong>als</strong> Jazzbühne,<br />

Ausstellungshalle oder <strong>als</strong> Spielort für<br />

die ExtraSchicht – die Mittsommernacht der<br />

Industriekultur.<br />

Was gefällt Ihnen besonders an<br />

dieser Immobilie?<br />

Hier ist ein moderner Veranstaltungsort<br />

entstanden, in dem das erarbeitete Erbe<br />

des Ruhrgebiets – besonders betont mit<br />

den Mitteln der Lichtkunst – in jeder Ecke<br />

spür- und sichtbar ist. Das ist gelebte Ge-<br />

36 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2009<br />

schichte und zeigt, dass selbst altes Eisen<br />

noch helle Funken schlagen kann.<br />

Wie wohnen Sie?<br />

Ich wohne in der Schlossstadt Bensberg im<br />

Süden von Bergisch-Gladbach. Das ist eine<br />

Gegend mit altem Baumbestand, eine erfreuliche<br />

Mischung von stattlichen Bürgerhäusern<br />

und Reihensiedlungen mit jungen<br />

Familien. Auch in unserem Einfamilienhaus<br />

ist es immer lebhaft – dafür sorgen unsere<br />

Kinder und Enkel, die regelmäßig zu Gast<br />

sind.<br />

Und wie würden Sie gern wohnen,<br />

wenn Sie es sich ganz frei<br />

aus<strong>suchen</strong> könnten?<br />

Am liebsten mitten im Leben irgendwo an<br />

der Ruhr, wo Natur und Kultur im engen<br />

Umkreis zu finden sind. Ich habe ja auch<br />

mein Büro für die Kulturhauptstadt 2010 in<br />

Essen, praktisch mein zweites Zuhause.<br />

Welchen Architekten schätzen<br />

Sie am meisten?<br />

Da habe ich keinen klaren Favoriten. Ich<br />

schätze Herzog & de Meuron, die nicht<br />

nur die Allianz-Arena in München und das<br />

‚Vogelnest’ von Peking zu den Olympischen<br />

Spielen 2008 entworfen haben, sondern<br />

auch für die Kulturhauptstadt<br />

RUHR.2010 einen spektakulären Erweiterungsbau<br />

planen, einen Kubus auf dem<br />

Museum Küppersmühle am Duisburger<br />

Innenhafen. Aufsehenerregend im Wortsinn<br />

ist auch David Chipperfield, der den<br />

Zuschlag für die Realisierung seines preisgekrönten<br />

Entwurfes für den 55 Millionen-Neubau<br />

des Museums Folkwang in<br />

Essen bekommen hat. Sir Norman Foster<br />

darf nicht unerwähnt bleiben, der unter<br />

DAS PERSÖNLICHE INTERVIEW<br />

Wo altes Eisen<br />

helle Funken<br />

schlägt<br />

anderem ja in meiner Geburtsstadt Duisburg<br />

stilbildend wirkt. Und <strong>als</strong> Patriot<br />

muss ich natürlich noch Professor Karl-<br />

Heinz Petzinka nennen, ein kreativer Vordenker<br />

in der Architekturszene, der nicht<br />

zuletzt die Jahrhunderthalle in Bochum in<br />

ein imposantes Festspielhaus verwandelt<br />

und auch die Landesvertretung von Nordrhein-Westfalen<br />

in Berlin erschaffen hat<br />

sowie das Düsseldorfer Stadttor. Als<br />

Künstlerischer Direktor der Kulturhauptstadt<br />

Europas RUHR.2010 wird er auch in<br />

dieser Verantwortung nachhaltige Werte<br />

schaffen. Bezeichnenderweise für seine<br />

fantastischen Visionen heißt sein Themenspielfeld<br />

‚Stadt der Möglichkeiten’.<br />

Welche Baumaterialien bevorzugen<br />

Sie?<br />

Holz. Das strahlt auch in kalten Zeiten behagliche<br />

Wärme aus.<br />

Welche Stadt gefällt Ihnen aufgrund<br />

der Architektur am besten?<br />

Da gestatte ich es mir, etwas altmodisch zu<br />

sein. Städte wie Paris und Rom, die sind für<br />

mich zeitlos schön und anziehend.<br />

Beschreiben Sie Ihre erste eigene<br />

Wohnung.<br />

Ach, das war <strong>als</strong> Volontär bei der Freien Presse<br />

in Bielefeld: sehr idyllisch in einer Gartenlaube<br />

– natürlich mit Außentoilette.<br />

Wie möchten Sie im Alter wohnen?<br />

Im Grunde genommen so wie jetzt – so ist es<br />

schön, das lässt sich aushalten. Vielleicht mit<br />

einer Zweitwohnung in Manhattan. Und<br />

noch einer Drittwohnung in Moskau. Bloß<br />

nicht <strong>mehr</strong> in einer Gartenlaube in Bielefeld…

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!