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Entwicklung profitiert aber auch immer wieder der Stammsitz in Bielefeld. „Wir investieren fünf Millionen Euro in ein neues Bürogebäude“, sagt Jörg-Uwe Goldbeck, Sprecher der Geschäftsführung. Das Besondere: Der Neubau soll ein Green Building werden und so neue Maßstäbe in Bezug auf Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit setzen. „Wir nutzen Geothermie für Heizung und Kühlung und installieren auf dem Dach eine Solaranlage“, sagt Goldbeck, der für das Geschäftsjahr 2008/2009 erneut einen Umsatz von über einer Milliarde Euro erwartet. Im Stahlgeschäft liegen die Anfänge der 1969 gegründeten Gruppe, die stellvertretend für viele Bielefelder Unternehmen steht: Auch Oetker, Seidensticker, Schüco, Miele, Gildemeister, Windsor, Dürkopp 22 LEG MAGAZIN 1/2009 Adler haben von hier aus die Welt erobert, unterhalten Standorte in zahlreichen Ländern – und bleiben der Großstadt am Teutoburger Wald dennoch verbunden. „Made in Germany bekommt im Zuge der Globalisierung eine immer wichtigere Rolle. Der Produktionsstandort Deutschland muss nicht abgeschrieben werden“, sagt der Beiratsvorsitzende Ortwin Goldbeck mit Verweis auf zehn Millionen Euro, die das Unternehmen in ein neues Betonfertigteilewerk investieren will – in Nordrhein-Westfalen zwar, aber nicht in Ostwestfalen. Mehr Fläche benötigt Für Nachschub auf dem insgesamt gemächlichen Bielefelder Immobilienmarkt sorgt indes ein anderes Unternehmen: Ende Oktober begannen die Bauarbeiten für eine Halle auf dem Areal des Kompressorenher- stellers Boge in Jöllenbeck. Das Unternehmen wächst, hat seinen Umsatz seit 1995 mehr als verdoppelt und dokumentiert dies nun mit dem Bau einer 4.500 Quadratmeter großen Halle für Produktion und Logistik. Investitionsvolumen: Zehn Millionen Euro. „3.000 Quadratmeter Fläche sind für logistische Nutzungen vorgesehen, 1.500 Quadratmeter für die Produktion unserer Druckluftkompressoren. Zusätzlich entstehen zwei Etagen mit je 300 zusätzlichen Quadratmetern Bürofläche“, kündigten die beiden Boge-Geschäftsführer Rolf Struppek und Wolf D. Meier-Scheuven am Tag des Spatenstichs an. Der Neubau sei eine ideale Ergänzung der bisher genutzten 22.500 Quadratmeter Produktions- und Verwaltungsflächen. Wie Goldbeck sorgt Boge dafür, dass gute Aus- LEG S BIELEFELD GRÖSSTER BAULANDENTWICKLER IN OSTWESTFALEN 57 Fußballfelder oder einmal fast die Vatikanstadt – das ist die Fläche, die die LEG Standort- und Projektentwicklung Bielefeld GmbH derzeit für den Wohnungsbau entwickelt. Rund 42 Hektar Nettobauland sind es insgesamt in Ostwestfalen. Den größten Anteil daran hat Bielefeld mit über elf Hektar in der Innenstadt sowie den Stadtbezirken Jöllenbeck, Schildesche, Heepen und Stieghorst. „Unsere Kunden fragen besonders nach den Flächen in der City und in Heepen“, sagt Ekkehardt Rohlfing, Vertriebsleiter der LEG Standort- und Projektentwicklung Bielefeld. Im Baugebiet ‚Bentruper Heide’ veräußerte das Unternehmen bereits über die Hälfte der 52 bauträgerfreien Grundstücke für Einfamilien- und Doppelhäuser. Die ersten Eigentümer sind zum Jahresende 2008 eingezogen. „Im Frühjahr errichten wir auch noch einen neuen Spielplatz für die Bentruper Kinder“, so Rohlfing. „Bei den Grundstücken steigt die Nachfrage nach kleineren Einfamilienhaus- Grundstücken und nach solchen für Doppelhäuser. Ebenso gibt es wieder eine Nachfrage nach Reihenhäusern, wie wir sie in Jöllenbeck anbieten.“ i Ekkehardt Rohlfing LEG Standort- und Projektentwicklung Bielefeld GmbH Tel. 05 21 / 9 24 47-67 ekkehardt.rohlfing@leg-nrw.de
RAVENSWERK STILVOLLE EIGENTUMSWOHNUNGEN IN ALT- UND NEUBAU Innenstadtnahe Lofts in einer über 100 Jahre alten Werkshalle errichtet derzeit die LEG Standort- und Projektentwicklung Bielefeld GmbH (LEG S Bielefeld). Das Projekt heißt Ravenswerk. An der Ravensberger Straße entstehen außerdem 23 Eigentumswohnungen im Neubau. „Die Lofts sind zwischen 70 und 360 Quadratmeter groß und haben bis zu 3,80 Meter hohe Decken“, sagt Ekkehardt Rohlfing, Vertriebsleiter der LEG S Bielefeld. „Ein Drittel der zehn Lofts ist bereits reserviert.“ Die künftigen Eigentümer können sie selbst unterteilen und einrichten. Auch bei den barrierefreien Eigentumswohnungen stehen die Wünsche der Käufer im Vordergrund. So können kleinere Wohnungen zu größeren zusammengelegt werden. Die Eigentumswohnungen verfügen über Balkone, Loggien oder Dachterrassen und eine gehobene Ausstattung. „Hier ist schon die Hälfte fest reserviert“, so Ekkehardt Rohlfing. Die Fertigstellung der Lofts und Eigentumswohnungen ist für November 2009 geplant. landsgeschäfte auch am Bielefelder Stammsitz Früchte tragen. „Wir liefern 60 Prozent unserer Kompressoren ins Ausland, 1995 waren es erst 25 Prozent“, sagt Meier-Scheuven. Nach der Einweihung der Halle Ende April 2009 werde die gesamte Fertigung neu strukturiert und dadurch effizienter. Goldbeck und Boge sind typisch für das Geschehen am Bielefelder Markt: Hier bestimmen Selbstnutzer – in der Regel mittelständische Unternehmen – die Szenerie. Größere Stadtentwicklungsprojekte wie das Bahnhofsviertel sind eher die Ausnahme, dreistellige Millioneninvestitionen, wie sie 2007 flossen, ebenfalls. „Die meisten Investoren konzentrieren sich in Deutschland auf A-Städte wie Hamburg oder Berlin. Eher wenige nehmen zur Kenntnis, dass sich Gewachsene Infrastruktur Die Ravensberger Straße liegt nur rund 500 Meter von der Innenstadt entfernt. Spielplätze, Schulen, Kindergärten und Parkanlagen befinden sich in der Nähe. Die Ravensberger Spinnerei, im 19. und frühen 20. Jahrhundert eine der größten Flachsspinnereien Europas, ist zu Fuß zu erreichen. Heute ist sie Sitz der Volkshochschule. Das Gelände rund um die Spinnerei ist ein Treffpunkt für Kulturliebhaber. Neben dem Historischen Museum und der Kunstgewerbesammlung/Stiftung Huelsmann im Ravensberger Park finden sowohl in der Spinnerei als auch im Park anspruchsvolle Kulturveranstaltungen, Konzerte und Kabarett statt. i Rolf Jansen LEG Bauträger GmbH Tel. 02 11 / 45 68-363 rolf.jansen@leg-nrw.de auch in einigen B-Städten attraktive Chancen wahrnehmen lassen. So bieten sie etwa Mietsteigerungspotenzial bei gleichzeitig geringer Volatilität“, sagt Alexander Zartl, Geschäftsführender Gesellschafter der Schweizer Conwert Immobilien Invest SE, die auch in Deutschland Objekte im Bestand hat. Seit eineinhalb Jahren ist die Gruppe auch im Bielefelder Markt engagiert. Insgesamt sechs Objekte mit einer Gesamtnutzfläche von über 5.000 Quadratmetern in sehr guter Lage gehören zum Portfolio. „Rund 60 Prozent der Fläche entfallen dabei auf Wohnungen und rund 40 Prozent auf Gewerbeflächen. Bei den Gewerbeflächen handelt es sich nicht um reine Büroflächen, sondern hauptsächlich um Flächen, die vom Einzelhandel genutzt werden“, so Zartl weiter. Obernstraße IMMOBILIENMARKT NRW Händler zahlen hohe Mieten Auch Analysten singen ein Hohelied auf die Einkaufsstadt Bielefeld. Der Düsseldorfer Spezialist für die Vermittlung von Verkaufsflächen Kemper’s Jones Lang LaSalle Retail GmbH (Kemper’s JLL) hat bundesweit 200 Einkaufsstandorte miteinander verglichen. Ergebnis: Bielefeld landet unter den Top 20. Zu verdanken hat sie dies vor allem ihrer Top-Meile Bahnhofstraße. „Mit Spitzenmieten von über 100 Euro pro Monat und Quadratmeter gehört die Bielefelder Bummelmeile zu den 20 teuersten deutschen Einkaufsstraßen“, sagt Boris Wachter, Geschäftsführer bei Kemper’s JLL in Hannover. „Die Bahnhofstraße bietet als wichtigste Einzelhandelslage Bielefelds knapp 100 Ladenlokale, von denen etwa 70 durch Filialisten belegt sind. Und die Flächennachfrage ist hier sehr gut“, so Wachter. Allein zwischen 2005 und 2007 legten die Mieten um bis zu zehn Euro pro Quadratmeter zu. Als Filetstück bezeichnet der Makler das Stück im Umfeld der Stresemannstraße. Hier habe Peek & Cloppenburg nach seiner Erweiterung 2007 neu eröffnet. Auch das zuvor schwächer besuchte Stück oberhalb der Zimmerstraße sei im letzten Jahr gestärkt worden. Hier siedelten sich unter anderem die Young-Fashion Anbieter Mango und Only an. Nach Aussage von Wachter ist Bielefeld auch als Investitionsstandort gefragt. „In den Spitzenlagen werden derzeit Bruttoanfangsrenditen um 5,7 Prozent erzielt“, sagt er. Auch gelinge es der Stadt recht gut, die nur durchschnittliche Kaufkraft durch eine hohe Anziehungskraft auf das Umland auszugleichen. Hochschulcampus ‚Lange Lage’ Dies alles kann freilich nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Stadt im Struktur- LEG MAGAZIN 1/2009 23
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