Ausgabe 18 (Saison 2009/2010): TBV Lemgo - Rhein-Neckar Löwen

16 Homestory
die Schulbank und profi tierte
dabei von der langjährigen
Erfahrung seiner Lehrer, die
ihn in Rekordzeit fi t in deutscher
Sprache machten. Dadurch
kann der Spanier seine
neue Heimat noch mehr genießen,
denn die Kommunikation
ist wichtig, um sich in
einem fremden Land zurecht
zu fi nden. Als sich Prieto für
das Angebot der Löwen entschied,
wusste er, dass er in
eine neue Welt eintauchen
würde.
Handball hat es ihm ermöglicht,
ein erfolgreicher
Sportler zu werden, der sogar
von den Olympischen Spielen
2008 mit einer Medaille
heimkehrte. „Als kleines
Kind träumt man davon,
überhaupt dabei zu sein. Es
ist großartig, wenn man dann
sogar etwas bei den Olympischen
Spielen gewinnt“,
schwärmt Prieto vom Höhepunkt
seiner Laufbahn.
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Position: Kreisläufer
Geboren: 02.02.1980
Geburtsort: Mérdia (ESP)
Größe: 203 cm
Gewicht: 100 kg
Nationalität: Spanien
Im Verein seit: 01.07.2009
Vertrag bis: 30.06.2011
Homepage: -
Mit der spanischen Auswahl
schnappte sich der Kreisläufer
in Peking die Bronzemedaille
und ist damit inzwischen
auch glücklich. Nur
kurz nach dem Halbfi nale
war die Enttäuschung groß,
als die er mit den Spaniern
gegen die Isländer um Ólafur
Stefánsson verloren hatte.
„Wir hatten vor Peking
bestimmt fünf Mal gegen
die Isländer gespielt und immer
gewonnen. Nur eben im
Halbfi nale nicht“, schüttelt
Prieto den Kopf. Immerhin
gab es im Anschluss einen
Erfolg über Kroatien, so dass
Isländer und Spanier bei der
Medaillenvergabe gemeinsam
feiern konnten.
In seiner Wohnung steht ein
Bild, das unmittelbar nach
der Siegerehrung entstanden
ist. Darauf sind Stefánsson
und Prieto gemeinsam zu
sehen. Zusammen freuen
sie sich über die Medaillen,
Carlos Prieto
kompakt
Bish. Klubs: BM Valladolid 2007-2009
BM Ciudad Real 2002-2007
BM Gáldar 1999-2002
FC Barcelona 1997-1999
Erfolge: 1 x Olympia-Dritter (2008)
3 x Champions-League-Sieger (1998,
1999, 2006)
2 x Europacupsieger der Pokalsieger
(2003, 2009)
4 x Spanischer Meister (1998, 1999,
2004, 2007)
2 x Spanischer Pokalsieger (1998,
2003)
die um ihren Hals baumeln.
„Wir sind gute Freunde“,
berichtet der Spanier, der in
Heidelberg fünf Gehminuten
vom Domizil des Isländers
entfernt wohnt. Vier Jahre
lang spielten sie gemeinsam
bei BM Ciudad Real und
wurden in dieser Zeit richtig
dicke Kumpel. Und deshalb
ist Prieto froh, dass es den
Mit 16 kommt ein
Angebot aus Barcelona
Halbrechten und den Kreisläufer
bei den Badenern noch
einmal zusammenführte.
„Ich hatte längst bei den
Löwen einen Vertrag unterschrieben,
als mich Ólafur
anrief und mir erzählte, dass
er auch die Möglichkeit hat,
hierher zu kommen. Ich habe
ihm gesagt: Na klar, komm
auch.“ Das war im Frühjahr
2009 und weckte in Prieto
noch mehr Vorfreude, nach
Aggressiver Typ auf dem Feld: Carlos Prieto.
Deutschland zu den Rhein-
Neckar Löwen zu wechseln.
Als Jugendlicher war lange
gar nicht abzusehen, dass
Prieto einmal als Handballer
nach Deutschland kommen
würde. Als Kind spielte
er zwar in der Schule in
seiner Heimatstadt Mérida
Handball, gleichzeitig
war er allerdings auch auf
dem Tennisplatz und in der
Schwimmhalle mit Feuereifer
bei der Sache. Als
Schwimmer brachte er es
auf den Bruststrecken sogar
zum Regionalmeister von
Extremadura, einem spanischen
Landesteil. Es war
ein Zufall, dass ich schließlich
Handballer wurde, denn
genau zu dem Zeitpunkt, als
ich mich entscheiden musste,
welchen Sport ich intensiver
machen wollte, bekam ich
ein Angebot aus Barcelona.
Der ruhmreiche FC Barcelona
hatte das Talent erspäht
und holte es schließlich 1996
nach Katalonien. „Barça hatte
damals die beste Mannschaft
der Welt. Wenn man
von dort ein Angebot bekommt,
kann man es nicht
ablehnen“, blickt Prieto zurück.
Im Nachhinein war die
Entscheidung goldrichtig.
Prieto: „Als Schwimmer hätte
ich es sicher nicht zu den
Olympischen Spielen geschafft.“
Nach seinem Umzug aus
dem elterlichen Haus in Mérida
nach Barcelona arbeitete
sich Prieto von der Jugendmannschaft
der „blaugrana“
langsam in den Profi kader
nach oben. „Am Anfang war
das eine große Umstellung,
weil ich zuvor vielleicht einmal
wöchentlich Handball
gespielt hatte. Jetzt musste
ich jeden Tag trainieren“,
sagt der Kreisläufer, der
schließlich in der Spielzeit
1998/99 davon profi tierte,