24 Bundesliga aktuell SG Flensburg-Handewitt Die Jagd auf den EHF-Pokal Carlèn-Mannschaft will den europäischen Titel und Rang drei in der Liga Am 9. Mai treffen die SG Flensburg-Handewitt und die <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> in der Campushalle aufeinander. Nach derzeitigem Stand könnten das Duell zwischen dem Dritten und Vierten der Liga die entscheidenden 60 Minuten im Kampf um den letzten Champions-League-Platz werden. Doch die Norddeutschen haben – wie die <strong>Löwen</strong> – keine Möglichkeit, sich in Ruhe darauf vorzubereiten. Im Halbfi nale des EHF-Pokals müssen sich die Flensburger nämlich strecken, um die angepeilten Endspiele zu erreichen. Nur hauchdünn mit 31:30 gewannen sie das erste Semifi nale gegen die Kadetten Schaffhausen, das Rückspiel steigt am kommenden Samstag. Vor dem Duell mit den <strong>Löwen</strong> steht außerdem noch die Auswärtshürde in Melsungen auf dem Programm. „Ich bin heute sehr enttäuscht. In erster Linie wegen meiner eigenen Leistung, aber auch als Mannschaft waren wir nicht gut“, grantelte Oscar Carlèn nach dem Last-Minute-Erfolg über den Tabellenführer aus der Schweiz. Lange lagen die Flensburger in eigener Halle sogar zurück, zeitweilig mit drei Toren, und drehten die Partie erst in der Schlussphase. „Wir müssen uns in der Abwehr und im Angriff steigern“, analysierte Carlèn, der in den 60 Minuten zuvor nicht zu einer gewohnt starken Leistung gefunden hatte. Ungewöhnlich viele Ungenauigkeiten im Passspiel und bei den eigenen Würfen verwunderten, schließlich gilt der Linkshänder als eines der größten Talente im Welthandball. Kein Wunder also, dass Carlèn immer wieder Ausgangspunkt von Transferspekulationen ist. Im Grunde wurden in der Vergangenheit schon alle großen Klubs mit dem Schweden in Verbin- dung gebracht. Um das für die nahe Zukunft einzudämmen, erklärte der Umworbene in der zurückliegenden Woche, seinen Vertrag in Flensburg in jedem Fall erfüllen zu wollen. Das Arbeitspapier des 21-Jährigen endet am 30. Juni 2011. „Ich werde mir im nächsten Jahr Gedanken machen, welcher Klub für meine Entwicklung geeignet ist“, sagte Carlèn, um sich fortan ganz auf den <strong>Saison</strong>endspurt konzentrieren zu können. Schließlich haben die Flensburger die Chance, eine bislang ausgezeichnete Spielzeit noch zu krönen. Spätestens, als im Spätsommer <strong>2009</strong> fi nanzielle Schwierigkeiten an der Förde bekannt wurden, schien die SG auf dem absteigenden Ast. Der <strong>Saison</strong>auftakt missriet ebenfalls (12:8-Punkte), doch plötzlich kam die insgesamt routinierte Mannschaft ins Rollen. Auf der Abschiedstournee von Lars Christiansen, der seine im- posante Karriere im Sommer beendet und nach Dänemark zurückkehrt, siegten sich die Flensburger bis auf den dritten Platz nach vorne. „Jetzt wollen wir die Möglichkeit nutzen und diesen Rang verteidigen“, sagt Per Carlèn, Vater von Oscar und Trainer der SG. Der Schwede weiß, dass die Qualifi - kation für die Königsklasse dem Klub einen Schub geben könnte. Auch der erste internationale Titel seit 2001, als Flensburg den Europapokal der Pokalsieger holte, würde den Verein pushen, der die <strong>Saison</strong> nur deshalb wie geplant zu Ende spielen kann, weil die Mannschaft auf Teile ihres Gehalts verzichtet. „Diese Tatsache hat die Truppe zusammengeschweißt“, ist Per Carlèn überzeugt. Außerdem half den Flensburgern der Spielplan, denn in der Rückserie bekommen es die Nordlichter mit den Topteams der Liga beinahe ausschließlich nur noch in der eigenen Halle zu tun. Angesichts der großen Unterstützung in der „Hölle Nord“ ein großer Vorteil – gerade im Endspurt einer kräftezehrenden Spielzeit. „Viel wird von dem Spiel gegen die <strong>Löwen</strong> abhängen“, weiß Per Carlèn, was am 9. Mai auf dem Spiel steht. Deshalb dürfte die Begegnung ähnlich emotional ablaufen wie das Duell in der Hinrunde in der SAP ARE- NA. Beim 30:26-Auswärtserfolg der SG lagen am Ende Oscar Carlèn will seinen Vertrag in Flensburg erfüllen. die Nerven blank – in der Schlussminute sahen gleich drei Spieler die Rote Karte. Einer der Übeltäter war damals Michael Knudsen, doch die etatmäßige Nummer eins der Flensburger am Kreis fällt momentan aus und wird im Rückspiel deshalb nicht im Aufgebot stehen. Der dänische Nationalspieler verletzte sich während der Europameisterschaft in Österreich am Knie und kehrt voraussichtlich erst im September wieder aufs Hallenparkett zurück. Doch nicht nur diese Tatsache kann den <strong>Löwen</strong> Hoffnung machen. Auch die Leistung der Flensburger gegen Schaffhausen am zurückliegenden Samstag trägt ihren Teil dazu bei, dass die Badener die Reise in den Norden der Republik konzentriert, aber entspannt angehen können. Gegen die Schweizer war die SG schließlich meilenweit von ihrer Bestform entfernt. �
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