24.11.2012 Aufrufe

Ausgabe 18 (Saison 2009/2010): TBV Lemgo - Rhein-Neckar Löwen

Ausgabe 18 (Saison 2009/2010): TBV Lemgo - Rhein-Neckar Löwen

Ausgabe 18 (Saison 2009/2010): TBV Lemgo - Rhein-Neckar Löwen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

8 Ausblick<br />

Champions League: Das Rückspiel<br />

Spannung an der Ostsee<br />

Guðjón Valur Sigurðsson ist sicher: Wir wissen, wie man in Kiel gewinnt<br />

Kent-Harry Andersson ist ein alter Hase im Handball-<br />

Geschäft und vielleicht wirkte der Sportliche Berater<br />

der <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> unmittelbar nach dem 28:29<br />

der Badener im Viertelfi nal-Hinspiel in der Champions<br />

League gegen den THW Kiel deshalb gefasst. Der langjährige<br />

Coach des Kieler Dauerrivalen SG Flensburg-<br />

Handewitt strahlte Gelassenheit aus und sagte mit stoischer<br />

Ruhe: „Wir spielen auswärts genauso stark wie<br />

zuhause. Und wenn wir weniger Fehler machen, können<br />

wir in Kiel gewinnen.“ Auch wenn die Norddeutschen<br />

mit einem kleinen Vorsprung ins Rückspiel gehen, sollte<br />

diese Aussage symbolisieren: Keine Panik, wir haben es<br />

immer noch in der Hand, den Traum vom Final Four in<br />

Köln zu verwirklichen.<br />

Auch wenn die Partie mit<br />

einer knappen Niederlage<br />

endete, überwogen bei Andersson<br />

die positiven Aspekte.<br />

„Wir haben einen<br />

Vier-Tore-Rückstand gedreht<br />

und damit gezeigt, wozu wir<br />

in der Lage sind“, sagte der<br />

Mann, der am Donnerstag<br />

vor dem Rückspiel seinen 61.<br />

Geburtstag feiert. Außerdem,<br />

und das schien dem Sportlichen<br />

Berater noch wichtiger:<br />

„Bei uns können einige<br />

Ólafur Stefánsson (links) gegen Christian Zeitz – der Kampf geht weiter.<br />

Akteure besser spielen. Und<br />

wenn sie das in Kiel machen,<br />

können wir gewinnen.“ Ziel<br />

müsse es sein, die Rückraumshooter<br />

Dániel Narcisse<br />

und Filip Jícha im zweiten<br />

Aufeinandertreffen besser<br />

unter Kontrolle zu bekommen.<br />

„Wir müssen die einfachen<br />

Gegentore von ihnen<br />

verhindern, dann bekommt<br />

der THW Probleme.“<br />

Ähnlich entspannt wirkte<br />

auch Guðjón Valur Sigurðsson.<br />

Der derzeit verletzte<br />

Kapitän der <strong>Löwen</strong> hatte<br />

sein Team etwas besser gesehen<br />

und machte allein die<br />

schwache Chancenverwertung<br />

verantwortlich für die<br />

Niederlage. „Das können wir<br />

abstellen und wenn Karol<br />

Bielecki wieder so überragend<br />

trifft…“ Der Isländer<br />

beendete den Satz nicht, doch<br />

es war klar, dass er weiterhin<br />

gute Möglichkeiten sieht, die<br />

Kieler aus dem Wettbewerb<br />

zu kegeln.<br />

Auch die Tatsache, dass die<br />

<strong>Löwen</strong> in ihrer Historie bei<br />

den Gastspielen an der Ostsee<br />

bisher immer ohne Chance<br />

waren, macht Sigurðsson<br />

nicht nervös. „Wir haben genügend<br />

Spieler in der Mannschaft,<br />

die schon einmal in<br />

Kiel gewonnen haben. Wir<br />

wissen, wie das geht.“ Die<br />

Badener und ihr Kapitän stellen<br />

sich also auf ein weiteres<br />

Duell mit dem THW auf Augenhöhe<br />

ein.<br />

Bjarte Myrhol kann der<br />

neuen Ausgangslage sogar<br />

etwas Positives abgewinnen:<br />

„Wir sind jetzt der Underdog<br />

und können von unten zuschlagen.“<br />

Der Kreisläufer,<br />

der im ersten Spiel erneut<br />

eine bärenstarke Partie zeigte<br />

und alle sechs Würfe im Tor<br />

unterbrachte, weiß aber, dass<br />

er und seine Kollegen einige<br />

Dinge ändern müssen, um<br />

in der Sparkassen-Arena gewinnen<br />

zu können: „Ein paar<br />

Kleinigkeiten sind zu korrigieren,<br />

aber dann haben wir<br />

die Chance.“<br />

Sigurðsson glaubt indes,<br />

dass sich die Grundvoraussetzungen<br />

im Duell der beiden<br />

Topteams nur minimal<br />

verschoben haben. „Die<br />

Chancen standen vor dem<br />

Hinspiel bei 50:50, jetzt bei<br />

49:51 aus unserer Sicht. Und<br />

den Ein-Tore-Rückstand ha-<br />

ben wir in Kiel vielleicht<br />

schon im ersten Angriff<br />

egalisiert.“ Ohnehin seien<br />

die Badener in der angenehmeren<br />

Rolle: „Den Druck<br />

hat immer noch Kiel. Wir<br />

wollen zum Final Four nach<br />

Köln, der THW muss dorthin.“<br />

Der Sportliche Berater Andersson<br />

verabschiedete sich<br />

nach dem 28:29 mit einem<br />

Augenzwinkern aus der Halle:<br />

„Wir sehen uns in Köln.“<br />

Der Trainerfuchs wirkte dabei<br />

so, als habe er den Plan<br />

schon in der Tasche, wie die<br />

Kieler in ihrer Heimat zu packen<br />

sind.<br />

Ihrer Sache sicher sind die<br />

Kieler nicht. Auch an der<br />

Ostsee ist nicht verborgen geblieben,<br />

dass die <strong>Löwen</strong> inzwischen<br />

nicht mehr mit dem<br />

Team zu vergleichen sind,<br />

dass im September deutlich<br />

in Kiel verlor. „Die <strong>Löwen</strong><br />

sind ein besseres Team geworden“,<br />

sagt Alfreð Gíslason.<br />

Der Kieler Coach hat vor<br />

allem vor seinem Landsmann<br />

Ólafur Stefánsson Respekt,<br />

der im Hinspiel unter seinen<br />

Möglichkeiten blieb, in der<br />

Sparkassen-Arena aber ganz<br />

sicher zulegen wird. „Es ist<br />

noch völlig offen, wer zum<br />

Final Four fährt“, glaubt Dominik<br />

Klein. Der Linksaußen<br />

des THW warnt davor, die<br />

<strong>Löwen</strong> vor dem Rückspiel<br />

zu unterschätzen: „Wenn wir<br />

auch nur ein kleines Stück<br />

weit in diese Richtung denken<br />

würden, hätten wir den<br />

<strong>Löwen</strong> perfekt in die Karten<br />

gespielt.“� �

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!