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Ausgabe 18 (Saison 2009/2010): TBV Lemgo - Rhein-Neckar Löwen

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24 Bundesliga aktuell<br />

SG Flensburg-Handewitt<br />

Die Jagd auf den EHF-Pokal<br />

Carlèn-Mannschaft will den europäischen Titel und Rang drei in der Liga<br />

Am 9. Mai treffen die SG Flensburg-Handewitt<br />

und die <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> in der Campushalle<br />

aufeinander. Nach derzeitigem Stand könnten das<br />

Duell zwischen dem Dritten und Vierten der Liga<br />

die entscheidenden 60 Minuten im Kampf um den<br />

letzten Champions-League-Platz werden. Doch<br />

die Norddeutschen haben – wie die <strong>Löwen</strong> – keine<br />

Möglichkeit, sich in Ruhe darauf vorzubereiten.<br />

Im Halbfi nale des EHF-Pokals müssen sich die<br />

Flensburger nämlich strecken, um die angepeilten<br />

Endspiele zu erreichen. Nur hauchdünn mit 31:30 gewannen sie das erste Semifi nale<br />

gegen die Kadetten Schaffhausen, das Rückspiel steigt am kommenden Samstag. Vor<br />

dem Duell mit den <strong>Löwen</strong> steht außerdem noch die Auswärtshürde in Melsungen auf<br />

dem Programm.<br />

„Ich bin heute sehr enttäuscht.<br />

In erster Linie wegen meiner<br />

eigenen Leistung, aber auch<br />

als Mannschaft waren wir<br />

nicht gut“, grantelte Oscar<br />

Carlèn nach dem Last-Minute-Erfolg<br />

über den Tabellenführer<br />

aus der Schweiz. Lange<br />

lagen die Flensburger in<br />

eigener Halle sogar zurück,<br />

zeitweilig mit drei Toren,<br />

und drehten die Partie erst in<br />

der Schlussphase. „Wir müssen<br />

uns in der Abwehr und<br />

im Angriff steigern“, analysierte<br />

Carlèn, der in den 60<br />

Minuten zuvor nicht zu einer<br />

gewohnt starken Leistung<br />

gefunden hatte. Ungewöhnlich<br />

viele Ungenauigkeiten<br />

im Passspiel und bei den eigenen<br />

Würfen verwunderten,<br />

schließlich gilt der Linkshänder<br />

als eines der größten Talente<br />

im Welthandball.<br />

Kein Wunder also, dass<br />

Carlèn immer wieder Ausgangspunkt<br />

von Transferspekulationen<br />

ist. Im Grunde<br />

wurden in der Vergangenheit<br />

schon alle großen Klubs mit<br />

dem Schweden in Verbin-<br />

dung gebracht. Um das für<br />

die nahe Zukunft einzudämmen,<br />

erklärte der Umworbene<br />

in der zurückliegenden<br />

Woche, seinen Vertrag in<br />

Flensburg in jedem Fall erfüllen<br />

zu wollen. Das Arbeitspapier<br />

des 21-Jährigen<br />

endet am 30. Juni 2011. „Ich<br />

werde mir im nächsten Jahr<br />

Gedanken machen, welcher<br />

Klub für meine Entwicklung<br />

geeignet ist“, sagte Carlèn,<br />

um sich fortan ganz auf den<br />

<strong>Saison</strong>endspurt konzentrieren<br />

zu können.<br />

Schließlich haben die<br />

Flensburger die Chance,<br />

eine bislang ausgezeichnete<br />

Spielzeit noch zu krönen.<br />

Spätestens, als im Spätsommer<br />

<strong>2009</strong> fi nanzielle Schwierigkeiten<br />

an der Förde bekannt<br />

wurden, schien die SG<br />

auf dem absteigenden Ast.<br />

Der <strong>Saison</strong>auftakt missriet<br />

ebenfalls (12:8-Punkte),<br />

doch plötzlich kam die insgesamt<br />

routinierte Mannschaft<br />

ins Rollen. Auf der<br />

Abschiedstournee von Lars<br />

Christiansen, der seine im-<br />

posante Karriere im Sommer<br />

beendet und nach Dänemark<br />

zurückkehrt, siegten sich die<br />

Flensburger bis auf den dritten<br />

Platz nach vorne.<br />

„Jetzt wollen wir die Möglichkeit<br />

nutzen und diesen<br />

Rang verteidigen“, sagt Per<br />

Carlèn, Vater von Oscar und<br />

Trainer der SG. Der Schwede<br />

weiß, dass die Qualifi -<br />

kation für die Königsklasse<br />

dem Klub einen Schub geben<br />

könnte. Auch der erste internationale<br />

Titel seit 2001, als<br />

Flensburg den Europapokal<br />

der Pokalsieger holte, würde<br />

den Verein pushen, der die<br />

<strong>Saison</strong> nur deshalb wie geplant<br />

zu Ende spielen kann,<br />

weil die Mannschaft auf Teile<br />

ihres Gehalts verzichtet.<br />

„Diese Tatsache hat die<br />

Truppe zusammengeschweißt“,<br />

ist Per Carlèn<br />

überzeugt. Außerdem half<br />

den Flensburgern der Spielplan,<br />

denn in der Rückserie<br />

bekommen es die Nordlichter<br />

mit den Topteams der Liga<br />

beinahe ausschließlich nur<br />

noch in der eigenen Halle zu<br />

tun. Angesichts der großen<br />

Unterstützung in der „Hölle<br />

Nord“ ein großer Vorteil<br />

– gerade im Endspurt einer<br />

kräftezehrenden Spielzeit.<br />

„Viel wird von dem Spiel<br />

gegen die <strong>Löwen</strong> abhängen“,<br />

weiß Per Carlèn, was am<br />

9. Mai auf dem Spiel steht.<br />

Deshalb dürfte die Begegnung<br />

ähnlich emotional ablaufen<br />

wie das Duell in der<br />

Hinrunde in der SAP ARE-<br />

NA. Beim 30:26-Auswärtserfolg<br />

der SG lagen am Ende<br />

Oscar Carlèn will seinen Vertrag in Flensburg erfüllen.<br />

die Nerven blank – in der<br />

Schlussminute sahen gleich<br />

drei Spieler die Rote Karte.<br />

Einer der Übeltäter war damals<br />

Michael Knudsen, doch<br />

die etatmäßige Nummer eins<br />

der Flensburger am Kreis<br />

fällt momentan aus und wird<br />

im Rückspiel deshalb nicht<br />

im Aufgebot stehen. Der dänische<br />

Nationalspieler verletzte<br />

sich während der Europameisterschaft<br />

in Österreich<br />

am Knie und kehrt voraussichtlich<br />

erst im September<br />

wieder aufs Hallenparkett<br />

zurück.<br />

Doch nicht nur diese Tatsache<br />

kann den <strong>Löwen</strong> Hoffnung<br />

machen. Auch die Leistung<br />

der Flensburger gegen<br />

Schaffhausen am zurückliegenden<br />

Samstag trägt ihren<br />

Teil dazu bei, dass die Badener<br />

die Reise in den Norden<br />

der Republik konzentriert,<br />

aber entspannt angehen können.<br />

Gegen die Schweizer<br />

war die SG schließlich meilenweit<br />

von ihrer Bestform<br />

entfernt. �

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