JAHRESBERICHT 2006 - Landeslabor Berlin - Brandenburg
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44 3. Tätigkeitsberichte der Kompetenzbereiche<br />
Warengruppe 20 (Feinkostsalate, Majonäsen)<br />
Zwei als Verdachtsproben eingesandte Proben (gemüsehaltiger Salat und Majonäse) waren auf Grund des<br />
Nachweises von Staphylokokken – Enterotoxinen (Typ D bzw. Typ C) als gesundheitsschädlich zu bewerten.<br />
Außerdem wurden in einem Schichtsalat (Planprobe) neben erhöhten Keimzahlen (u. a. Enterokokken:<br />
1,7 x 10 5 KbE/g, Staphylococcus aureus: 1,1 x 10 4 KbE/g) auch die Staphylokokken-Enterotoxine der Typen A, B, C, D<br />
und E nachgewiesen, daher wurde die Probe als nicht sichereres Lebensmittel beurteilt.<br />
Eine Beschwerdeprobe Schinken-Käse-Salat (geöffnete Fertigpackung) wurde aufgrund des beiliegenden Fremd-<br />
körpers (Kunststoff-Hühnerbein mit frei herausragendem Metalldraht, siehe Abbildung 7), der zu Verletzungen im<br />
Mundbereich hätte führen können, ebenfalls als nicht sicheres Lebensmittel eingestuft. Die dazugehörigen<br />
Vergleichsproben gleicher Art wurden nicht beanstandet, da sie keine Fremdbestandteile enthielten.<br />
Abbildung 7: Fremdkörper in einem Salat-Erzeugnis<br />
Neben zahlreichen Bemängelungen wurden auch neun Proben aufgrund der mikrobiologischen Beschaffenheit<br />
beanstandet. Sie waren wegen hoher Keimbelastungen (hauptsächlich Enterobacteriaceen, Escherichia coli,<br />
Lactobacillen, Hefen und Pseudomonaden), z. T. auch in Verbindung mit sensorischen Abweichungen, „nicht zum<br />
Verzehr geeignet“. In einer Planprobe wurden neben Enterobacteriaceae (1,1 x 10 5 KbE/g), Bacillus cereus<br />
(4,3 x 10 6 KbE/g) und Staphylococcus aureus (8,4 x 10 4 KbE/g) auch Staphylokokken – Enterotoxin Typ C<br />
nachgewiesen. Eine Probe Kartoffelsalat wurde aufgrund des bitteren Geschmackes beanstandet; die<br />
mikrobiologische Untersuchung ergab einen hohen Gehalt an Pseudomonaden (1,1 x 10 7 KbE/g).<br />
Als „zum Verzehr nicht geeignet“ wurden auch ein Heringssalat, der mit zahlreichen Rußpartikeln verunreinigt war,<br />
sowie ein Fleischsalat aufgrund der zersetzten Majonäse (zerstörte Emulsion) beurteilt.<br />
Einige als Fleischsalate deklarierte Feinkostsalate enthielten entgegen den Leitsätzen neben Gurken auch andere<br />
Gemüsearten (z. B. Zwiebeln, Schnittlauchröllchen, gehackte Sellerieblätter) sowie z. T. Apfelstückchen.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> Jahresbericht <strong>2006</strong>