das Magazin für Reiseprofis - Travel-One
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Problem geworden ist, liege vor allem an<br />
den verwendeten Begriffen. »Viele Seitennamen<br />
bestehen aus generischen Begriffen,<br />
also Worten, die dem allgemeinen<br />
deutschen Wortschatz zuzuordnen sind«,<br />
erklärt Xamine-Chef Herold. Dazu zählen<br />
zum Beispiel Wörter wie Reise, Urlaub,<br />
Erholung oder Flug. Viele Anbieter bieten<br />
zudem gleiche oder vergleichbare Produkte<br />
an, ergänzt Jens Oellrich, Geschäftsführer<br />
des Instituts Tourismuszukunft<br />
und Beiratsmitglied des Verbands<br />
Internet Reisevertrieb (VIR). Für den<br />
Endkunden sei es letztlich egal, bei welchem<br />
Unternehmen er kauft.<br />
Doch warum greifen Anbieter überhaupt<br />
zu solchen Werbemethoden? »Der<br />
Wettbewerber erhofft sich durch <strong>das</strong><br />
Suchvolumen der Konkurrenzmarke –<br />
also die Häufigkeit mit der die fremde<br />
Marke von Nutzern online gesucht wird –<br />
mehr Aufmerksamkeit auf seine eigene<br />
Marke und seine Angebote zu lenken«, erklärt<br />
Herold. Wer den Namen einer<br />
anderen Marke <strong>für</strong> seine Werbung<br />
benutzt, der könne bis zu 60<br />
Prozent mehr Klicks <strong>für</strong> sich gewinnen, so<br />
der Xamine-Chef. Deshalb ist die Werbung<br />
über Online-Suchmaschinen mittlerweile<br />
<strong>für</strong> jedes größere Unternehmen<br />
unverzichtbar<br />
geworden. Am meisten jedoch<br />
profitiert Google von<br />
den Adwords. Denn der<br />
Preis <strong>für</strong> die kleinen<br />
Schlüsselwörter steigt mit<br />
der Anzahl derjenigen, die<br />
<strong>für</strong> diese Marke bieten,<br />
sprich, sie <strong>für</strong> ihre Zwecke nutzen<br />
wollen.<br />
Besonders viele touristische Internetportale,<br />
die generische Begriffe als oder<br />
in ihrem Namen tragen, gehören übrigens<br />
zu Unister. Die Holding mit Sitz in<br />
Leipzig hat mittlerweile eine Vielzahl solcher<br />
Portale ins Netz gestellt, darunter<br />
Wichtige Begriffe<br />
Adwords<br />
online-vertrieb.titelthema<br />
■ (Zusammengesetzt aus dem englischen »Adverts« = Anzei-<br />
gen und »Words« = Wörter). Adwords sind Schlüsselbegriffe<br />
oder Werbewörter, die zum Werbesystem der Internetwerbung<br />
des Suchmaschinenbetreibers Google gehören. Für jede Textanzeige<br />
muss der Inserent eines oder mehrerer solcher Stichwörter<br />
angeben, unter denen die Anzeige bei Google erscheinen<br />
soll. Die Anzeigenüberschrift ist verlinkt und führt den Internetnutzer<br />
anschließend auf die Homepage des Inserenten.<br />
Adwords-Inserate unterscheiden sich durch <strong>das</strong> Wort »Anzeige«<br />
in der Spaltenüberschrift beziehungsweise am oberen Seitenrand<br />
von nichtkommerziellen Suchergebnissen. Der Preis<br />
<strong>für</strong> ein solches Werbeangebot ist abhängig von der Anzahl der<br />
Klicks (»Pay-per-Click«).<br />
Domain<br />
■ Als Domain wird ein bestimmter Bereich im Internet bezeichnet,<br />
eine Art »Unternetz« in anderen Netzwerken. Das kann<br />
zum Beispiel eine eigene Webseite oder Internetadresse wie<br />
www.travel-one.net sein. Die Domain ist immer in eine Serverdomain<br />
(www), eine First-Level-Domain (travel-one) und Top-<br />
Level-Domain (net) gegliedert.<br />
Brand Bidding<br />
■ Unter Brand Bidding wird die Buchung oder <strong>das</strong> Bieten auf<br />
fremde Markennamen oder Begriffe in Werbeanzeigen verstanden.<br />
So könnte ein VW-Händler zum Beispiel neben den<br />
Begriffen »VW« und »Auto« auch den Begriff »Opel« buchen, um<br />
so Kunden, die auf der Suche nach einem Auto sind, auf die<br />
eigene Website zu locken.<br />
zum Beispiel ab-in-den-urlaub.de,<br />
urlaubstours.de, fluege.de, hotelreservierung.de,<br />
reisen.de, und buchung.de. Wegen<br />
der Vielzahl generischer Begriffe in<br />
den Domainnamen ist Unister auch besonders<br />
häufig »Opfer« anderer Unternehmen,<br />
die mit eben jenen Begriffen<br />
werben. Andererseits: Wer kann es einem<br />
touristischen Unternehmen verdenken,<br />
<strong>das</strong>s es bei Begriffen wie »Reise«,<br />
Buchung« oder »Fluege« oben landen will.<br />
Denn in Wahrheit zählt Unister nicht zu<br />
den großen Opfern, sondern zu den aggressivsten<br />
Tätern. Man habe immer<br />
wieder beobachtet, <strong>das</strong>s Unister auf Google-Ergebnisseiten<br />
Namen ihrer Mitgliedsreisebüros<br />
verwende, und zwar sowohl<br />
bei den Suchergebnissen als auch in<br />
Anzeigen, erklärte Cornelius Meyer, Geschäftsführer<br />
der Reisebürokooperation<br />
Best-RMG. Kunden seien so unwissentlich<br />
zu Angeboten der Unister-Reiseportale<br />
geführt worden. Und da keines der<br />
betroffenen Reisebüros mit Unister gesell-<br />
06.05.2011 travel.one 11