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Big Spender
Das gigantische Engagement des Warren Buffet
Der grauhaarige, lächelnde Herr mit Brille sieht aus wie ein lieber netter Opa.
Aber der vermutlich erfolgreichste Geldanleger Amerikas, Warren Buffett, ist noch
viel großzügiger als die meisten Großväter. Allerdings nur für die Allgemeinheit
und nicht für seine Familie: Der 75-Jährige hat beschlossen, den Löwenanteil
seines Vermögens nicht den (bislang immer) verwöhnten Kindern zu hinterlassen,
sondern ihn an Bedürftige zu verteilen. Und das ist beim zweitreichsten Mann der
Welt eine ganze Menge: Das Privatvermögen von US-Investor Warren Buffett wird
auf unglaubliche 44 Milliarden Dollar geschätzt.
Der Investor will Aktien seines
Unternehmens Berkshire Hathaway
im Wert von 37 Milliarden Dollar an
fünf gemeinnützige Stiftungen spenden.
Größte Empfängerin ist die Bill &
Melinda Gates Foundation, die sich auf
weltweite Gesundheits- und Bildungsprojekte
spezialisiert hat. Sie soll rund 30
Milliarden Dollar erhalten. Eine Summe,
die für Normalsterbliche unvorstellbar ist.
Das Geld soll in Impfstoff e für Entwicklungsländer
investiert werden. Aber ist es
normal, dass der zweitreichste Mann der
Welt fast sein ganzes Geld dem reichsten
Mann der Welt geben will?!
Big Spender unter sich: Bill Gates und
Warren Buff ett gelten als gute Freunde.
Sie spielen seit vielen Jahren zusammen
Golf und Bridge. Und sie führen gemeinsam
eine Rangliste an: die der reichsten
Männer der Welt. Warren Buff ett
entschied sich für die Stiftung seines
Freundes, weil ihn deren Leistungen tief
beeindruckt haben. „Wer würde beim
Golf nicht Tiger Woods wählen, um von
ihm vertreten zu werden“, begründete
Buff ett seine Entscheidung für die „beste
Stiftung, die es gibt.“
Die 50-jährige Softwarelegende Bill Gates
hatte kürzlich bekannt gegeben, sich in
den kommenden zwei Jahren vollständig
aus dem Tagesgeschäft von Microsoft
zurückzuziehen. Der Computermann
wird zwar offi ziell immer noch im Vorstand
des Unternehmens bleiben, aber er
wechselt die Positionen – vom „Geldeinnehmer“
zum „Geldausgeber“. Charity
heisst das Zauberwort. Ab 2008 will Gates
hauptberufl icher Stiftungsvorsitzender
werden. Gemeinsam mit seiner Ehefrau
und Vater William H. Gates gründete der
Multimilliardär bereits vor sechs Jahren
die Bill & Melinda Gates Foundation. Mit
rund 27 Milliarden Dollar Kapital ist es
die größte private Stiftung weltweit. Und
nun wird sie noch reicher ...
Mit dem Buffett-Vermögen verfügt
sie künftig über die nun verdoppelte
Summe von 64 Milliarden Dollar. Die
Spende von Warren Buffett soll in jähr-
Text Silke Öttershagen
lichen Raten von fünf Prozent gezahlt
werden. Diese müssen, so lautet die
Grundregel, immer voll ausgegeben
werden. Und so kann das Microsoftpaar
mehr denn je die Welt verbessern – eine
Idee, die nicht jeden begeistert. Kritiker
sprechen von einer „Supermacht“.
Die Organisation unterstützt mehr als
100 Länder auf der ganzen Welt. Und
die Beträge, mit denen die Stiftung
hilft, übersteigen in vielen Fällen die
Größe jener Finanzspritzen, die westliche
Regierungen oder internationale
Institutionen den Initiativen und Entwicklungsländern
zukommen lassen.
Ihre Ausgaben lassen sich in etwa mit
denen der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) vergleichen.
Bill und Melinda Gates zusammen mit Warren Buff ett (von links) während dessen Pressekonferenz
Ende Juni, auf der der vielfache Milliardär seine überraschende Entscheidung
bekannt gab: Der Großteil seines Vermögens wird insgesamt fünf Stiftungen gespendet.
Den Löwenanteil erhält die Bill & Melinda Gates Foundation des Microsoft-Gründers.
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