Zeit zeugen - Diakonie Landshut
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Möbel-Recycling und<br />
Mäharbeiten –<br />
berufsbezogene Hilfen<br />
Arbeitslosigkeit mündet nicht selten in Armut. Das ist ein<br />
wesentlicher Grund dafür, dass die <strong>Diakonie</strong> den<br />
Menschen, die im ersten Arbeitsmarkt keinen Platz finden,<br />
berufsbezogene Hilfen anbietet: In den Arbeitsprojekten<br />
des Fachdienstes Connect, in den Gebrauchtwarenhäusern<br />
„Hab & Gut“ und auch in der Mobilen<br />
Ökologiewerkstatt „MÖWE“ bekommen Jugendliche und<br />
Erwachsenen heute eine Chance, mit Hilfe individueller<br />
Betreuung den Weg zurück in das Erwerbsleben zu finden.<br />
Die Ursprünge dieses diakonischen Arbeitsfeldes<br />
reichen bis in die 1950er-Jahre zurück, als Jugendliche<br />
durch Bergbau-Lehrgänge und Hauswirtschaftskurse<br />
qualifiziert wurden. Aus dringender sozialer Notwendigkeit<br />
wurden berufsbezogene Projekte in den 1980er-<br />
Jahren auf breiter Basis aufgelegt.<br />
Projektleiter Jürgen Handschuch im<br />
Gespräch mit arbeitslosen Jugendlichen<br />
Das Diakonische Werk <strong>Landshut</strong> seit 1973<br />
Arbeit für Jugendliche<br />
Die hohe Jugendarbeitslosigkeit war ab Mitte der<br />
1980er-Jahre ein bewegendes Thema. Vor diesem Hintergrund<br />
rief die <strong>Diakonie</strong> <strong>Landshut</strong> mit Unterstützung<br />
des Arbeitsamtes das „Jugendprojekt Arbeit“ ins Leben.<br />
Dadurch konnten erstmals im August 1986 zwölf junge<br />
Arbeitslose im Diakonischen Werk und in anderen<br />
öffentlichen und sozialen Einrichtungen beschäftigt werden.<br />
Sie arbeiteten in der Hauswirtschaft, in der Gartenpflege<br />
und im handwerklich-technischen Bereich, beispielsweise<br />
im Stadtgartenamt, im Kreiskrankenhaus<br />
Achdorf oder im Kinderheim St. Vincenz, in einem gemeindlichen<br />
Bauhof oder in einer Wäscherei.<br />
Die Kernidee: Mit einem ganzheitlichen Angebot aus<br />
Beschäftigung, Bildung und Beratung sollten die benachteiligten<br />
jungen Menschen beruflich und sozial integriert<br />
werden. Dazu begleitete sie der damals zuständige Projektleiter<br />
Jürgen Handschuch sowohl an ihrem Arbeitsplatz<br />
als auch einmal wöchentlich bei einem Gruppentag<br />
im Diakonischen Werk. Dieses Treffen hatte das Ziel,<br />
persönliche und berufliche Konflikte aufzuarbeiten, die<br />
individuellen Fähigkeiten der Teilnehmer zu fördern und<br />
ihre Persönlichkeit zu stabilisieren.<br />
Zehn Jahre nach Beginn des Projekts hatten 147<br />
Jugendliche zwischen 16 und 25 Jahren das Programm<br />
absolviert und ihr wichtigstes Ziel erreicht: Die meisten<br />
von ihnen konnten eine feste Anstellung<br />
bekommen. Der Erfolg wurde<br />
sogar wissenschaftlich bestätigt. 1998<br />
war dieses diakonische Betreuungsangebot<br />
Gegenstand einer Diplomarbeit<br />
an der Fachhochschule <strong>Landshut</strong>, die<br />
belegte, dass sich das „Jugendprojekt<br />
Arbeit“ als eine bemerkenswert erfolgreiche<br />
Maßnahme der berufsbezogenen<br />
Jugendhilfe etabliert hatte.<br />
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