Zeit zeugen - Diakonie Landshut
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Gespräche, Gymnastik und Besuchsdienst<br />
für Senioren<br />
Die lange Tradition der offenen Seniorenarbeit im Diakonischen<br />
Werk <strong>Landshut</strong> wird von der KASA fortgeführt<br />
(siehe auch Kapitel 4). In Zusammenarbeit mit den evangelischen<br />
Kirchengemeinden im Dekanat <strong>Landshut</strong><br />
werden vielfältige Aktivitäten für Senioren angeboten:<br />
Gesprächskreise, Gymnastik- und Tanzveranstaltungen<br />
wie beispielsweise „WUF – Wir um Fünfzig“ oder der<br />
Offene Altenclub. Die Teilnahme an den Gruppenangeboten<br />
ist jederzeit möglich, nicht an eine konfessionelle<br />
Zugehörigkeit gebunden und wird von erfahrenen ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiterinnen geleitet.<br />
„Ohrensessel“ nennt sich der Besuchsdienst, der<br />
ebenfalls von der allgemeinen Sozialarbeit organisiert<br />
wird. Ehrenamtliche Mitarbeiter des „Ohrensessels“ besuchen<br />
ältere Menschen in Seniorenwohnheimen, die<br />
sich allein fühlen und gerne Ansprache hätten. Sie hören<br />
den Senioren zu, lesen ihnen etwas vor, machen Gesellschaftsspiele<br />
oder begleiten sie zum Arzt.<br />
Wenn die Schuldenlast<br />
drückt – die <strong>Diakonie</strong><br />
berät<br />
Viel Erfahrung hat das Team der diakonischen Schuldnerberatung,<br />
die schon seit 1991 als separater Fachdienst<br />
besteht. Vorher war diese Aufgabe Bestandteil<br />
der allgemeinen Sozialarbeit. Die Nachfrage nach dieser<br />
kostenlosen Hilfeleistung war von Anfang an groß.<br />
Bürger aus Stadt und Landkreis <strong>Landshut</strong> hatten damals<br />
mit Wartezeiten von bis zu neun Monaten zu rechnen.<br />
Als 1999 die rechtliche Möglichkeit der Privatinsolvenz<br />
geschaffen wurde, stieg die Zahl der Ratsuchenden noch<br />
zusätzlich an. Erst die Aufstockung der zur Verfügung<br />
stehenden Beraterstellen brachte eine Erleichterung für<br />
die Klienten.<br />
Das Diakonische Werk <strong>Landshut</strong> seit 1973<br />
Großes Augenmerk lag von jeher auf der Präventionsarbeit.<br />
In diversen Schulen macht das Schuldnerberater-<br />
Team auf Schuldenfallen für Jugendliche, wie beispielsweise<br />
Handy-Verträge, aufmerksam. Die zunehmende<br />
Komplexität des Wirtschaftslebens ist nach den Erkenntnissen<br />
der Schuldnerberater heute eine wesentliche<br />
Ursache für Verschuldung: Die Menschen seien nicht<br />
mehr in der Lage sich ausreichend zu informieren und<br />
machten deshalb Fehler. So sei es nicht weiter verwunderlich,<br />
dass sich seit Anfang der 1990er-Jahre die Zahl<br />
der überschuldeten Haushalte verdoppelt hat. Die Ressourcen<br />
für die Lebensführung seien mittlerweile so<br />
knapp, dass es kaum mehr Einsparpotential gebe. Und<br />
noch etwas hat sich im Laufe der <strong>Zeit</strong> verändert: Die<br />
Gläubiger sind immer weniger zu Vergleichen bereit.<br />
Derzeit werden pro Jahr mehrer hundert Bürger beraten.<br />
Ziel der Beratungsstelle, die von Stadt und Landkreis<br />
gleichermaßen finanziert wird, ist in erster Linie die<br />
Existenzsicherung; das heißt, Klienten sollen ihre Wohnung<br />
und ihren Arbeitsplatz behalten können. Erst an<br />
zweiter Stelle steht die Entschuldung. Zu diesem Zweck<br />
werden Haushalts- und Schuldenbereinigungspläne<br />
erstellt. Wenn nötig, verhandeln die Berater auch mit<br />
den Gläubigern über Vergleiche und Rückzahlungsmodalitäten.<br />
Um einen Teil der Sachkosten finanzieren zu können, hat<br />
das Diakonische Werk 2003 ein Kooperationsabkommen<br />
mit der Bewährungshilfe Südostbayern geschlossen, die<br />
seitdem ebenfalls Klienten nach <strong>Landshut</strong> zur Schuldnerberatung<br />
schickt.<br />
Das Team der Schuldnerberatungsstelle besteht aus<br />
Thomas Beißner, Jürgen Höft, der Leiterin Petra Anneser und<br />
der Verwaltungsmitarbeiterin Angelika Kandler (von links).<br />
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